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Vier Türme

Eigens für dieses Bild bin ich um 05:00 Uhr in der Früh aufgestanden. Es entstand im in den Morgenstunden in Dunst und Nebel eingetauchten Chicago im Winter.
Am helllichten oder sonnigen Tage wäre es für mich bloß eine weitere Ansammlung von Wolkenkratzern gewesen. So jedoch war bot sich eine atemberaubende Kulisse, welcher etwas Geheimnisvolles anhaftet. Es mag dem Betrachter zunächst gar nicht auffallen. Doch bei genauerem Hinsehen wird man feststellen, dass wirklich kein einzelnes Licht von den insgesamt 196 Stockwerken und den über 2558 dem Betrachter zugewandten Fenstern ausgeht. Ganz zu Schweigen von den übrigen, sich im Hintergrund befindlichen Gebäuden. Alles scheint menschenlos, seelenlos zu sein. Ausschließlich die vergleichsweise winzigen Laternen in der linken unteren Ecke geben einen Hinweis auf Zivilisation.
Um diese Stimmung zu erzielen war es unverzichtbar das Motiv abzulichten noch bevor die arbeitenden Chicagoer in ihre Büros strömen und ihre Lichter anknipsen würden. Angesichts der Nonchalonce im Umgang mit Elektrizität in diesen Breitengraden, scheint auch ein wenig Glück dabei gewesen zu sein, dass alle potentiellen Lichtquellen innerhalb der Gebäude nicht eingeschaltet waren.
(Minolta Dynax 7, Sigma 28-300mm, Agfa Vista 400)

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