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homwico


Premium (Complete), Coburg

Von Wappen und Adlern

Auf dieser Weitwinkelaufnahme mit 10 mm Brennweite (APS – C Sensor, Cropfaktor 1,5 entspricht 15 mm) blick man nach Norden auf die nach Süden ausgerichtete Wand des Museums im Palazzo Chigi Saracini. Die Fenster im Erdgeschoss sind mit Gittern aus dicken, schweren Eisen versehen, während die größeren Fenster im ersten Stock mit Stoff verhängt sind, um die Sonne abzuhalten. Oberhalb zwischen den beiden rechten Fenstern ein Marmorwappen. Es ist zweifelsohne ein Papstwappen, denn es zeigt oben die Tiara, die Papstkrone, und darunter die gekreuzten Schlüssel Petri. Im Wappenschild darunter findet man die Symbole der adeligen Herkunft. Links oben der Adler mit ausgebreiteten Flügeln der Familie Marescotti, wobei dieser Adler ein Doppelkopfadler ist. Darunter eine Schlange und ein Mohr. Die Schlange wohl als Symbol der Unsterblichkeit und des ewigen Lebens, eventuell auch angedacht als Heiligenattribut. Der Mohr kennzeichnet symbolisch die Familie Saracini. Auf der rechten Seite des Wappens sieht man oben und unten je einen Lorbeerkranz. Diese Kränze erinnern wahrscheinlich an die Symbolik, dass die Menschen unterwegs sind zu Gott. Die beiden Kränze sind getrennt durch ein schmales, schräg durch das Schild verlaufendes Band, in dem die schon beschriebenen abgerundeten Rechtecke, die den Berg der sechs goldenen Gipfel bilden, hier allerdings nur als Dreiergruppe dargestellt, dargestellt werden. Diese sind Bestandteil des Wappens der Familie Chigi. Nachdem es in der Familienkonstellation Marescotti-Saracini -Chigi nur einen Papst, nämlich Fabio Chigi, den Papst Alexander VII (1655-1667) gegeben hatte, dürfte das Wappen wohl auf Letzteren hinweisen.
Die hohe Backsteinmauer rechts im Bild grenzt den Hof von den nachfolgenden, dahinterliegenden Gebäuden ab. In die Mauer sind weitere Wappen und Reliefs eingearbeitet. Der obere Bereich der Wand wird von vorgemauerten halbrunden Bögen, deren Kämpfer auf schmalen, mit der Spitze nach unten zeigenden gemauerten Vorsprüngen stehen, aufgelockert. Den oberen Abschluss bildet eine Reihe breiter Rechteckzinnen. Gut kann man die sich über die gesamte Fläche ziehende vorgemauerte Sitzfläche am Boden erkennen, die den Besuchern, wie zu sehen, in den heißen Sommermonaten wohltuenden Schatten spenden. Auf der gegenüberliegenden Seite des mit groben Platten gepflasterten Innenhofs sieht man am linken Bildrand den alten Ziehbrunnen ins Bild ragen.

Aufgenommen im Innenhof des Palazzo Chigi Saracini in der historischen Altstadt von Siena.


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