vor 80 Jahren - die Schlacht im Hürtgenwald
Die Waldkämpfe um den Hürtgenwald zählen zu den schwersten Kämpfen der US Army im Zweiten Weltkrieg überhaupt. Von September bis Anfang Dezember 1944 beliefen sich die amerikanischen Verluste im Raum Hürtgenwald auf etwa 32.000 Soldaten, auf deutscher Seite schätzt man etwa 25000 Gefallene.
Im Amerikanischen wurde der Hürtgenwald als „Hurt-genwald“ (to hurt = verletzen) bekannt und bezeichnete treffend das verschneite Schlachtfeld. Sprengfallen in den Bäumen und Beschuss hatten den Wald in eine alptraumhafte Wüste verwandelt.
Einzelne Aspekte der Schlacht wurden unter anderem von Heinrich Böll, Kurt Vonnegut, Ernest Hemingway und Steffen Kopetzky literarisch verarbeitet. Der Schriftsteller Jerome D. Salinger nahm als Staff Sergeant der US Army an den Kämpfen teil, die ihn stark traumatisierten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_im_H%C3%BCrtgenwald
Für das amerikanische Wochenmagazin Collier’s hat Ernest Hemingway von der Landung in der Normandie berichtet und über die Befreiung von Paris geschrieben. Nun steht der berühmte Kriegskorrespondent an der deutschen Westfront, wo die US-Truppen vom heftigen Widerstand der Wehrmacht überrascht werden. Die Siegfried-Linie ist überwunden, doch der Hürtgenwald zwischen Aachen und Düren wird im Winter 1944/1945 eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs erleben.
Der Hürtgenwald ist das nackte Grauen gewesen, weit jenseits der Grenze dessen, was der Mensch dem Menschen antun darf. Wenn für die Brutalität, weil sie jede menschliche Vorstellungskraft sprengt, auch die Worte fehlen, dann braucht es einen literarischen Großmeister, um das Geschehen für die Nachwelt in Sätze zu fassen. Und so erwartet nun alle Welt von Ernest Hemingway den großen Anti-Kriegsroman, einen Roman, in dem er abrechnet mit all dem Terror und Völkermord. Doch von Ernest Hemingway kommt nichts.
Einen epochalen Roman über den Zweiten Weltkrieg, nicht mehr und vor allem nicht weniger, hat man von Ernest Hemingway erwartet. Doch er hat ihn nicht geschrieben. Ernest Hemingway bleibt stumm, er kann nicht, es geht nicht.
https://hemingwayswelt.de/im-huertgenwald-verzweifelt-ernest-hemingway-am-krieg/
Ähnlich ergeht es auch dem Schriftsteller J.D. Salinger, dem Hemingway auch im Hürtgenwald begegnet ist.
https://www.psychologie-heute.de/gesellschaft/artikel-detailansicht/40755-die-schlacht-das-grauen-das-schweigen.html
oilhillpitter 20/11/2024 15:30
Für viele Soldaten auf beiden Seiten ein traumatisches Erlebnis.UliF 18/11/2024 11:37
das Grauen kann man eben nicht in Worte fassen vielleicht auch weil man gedacht hatte es geht nicht schlimmer. Viele haben sich da schon verweigert...Schriftsteller aber auch Musiker die einfach sich verweigert haben als Ausdruck ihrer Verzweifelung, HoffnungslosigkeitLG Uli
W.H. Baumann 18/11/2024 6:47
Habe durch diese fürchterliche Schlacht erst hier Näheres erfahren. Wenn selbst Hemingway und Salinger kaum Worte dafür fanden, muß es die Hölle gewesen sein.LG Werner
Wiso 17/11/2024 22:09
Eine sehr stimmungsvolle Aufnahme eines Soldatenfriedshofs, die die Tragödie etwas erträglicher macht.smokeonthewater 17/11/2024 19:32
Was moderner Krieg ist, haben die Amerikaner überhaupt erst im Zweiten Weltkrieg gelernt. Wegen der Unerfahrenheit ihrer Führung mussten sie einen höheren Blutzoll zahlen als die bereits geschwächten Deutschen – von der Landung in der Normandie bis zur Überquerung des Rhein. Auch Pearl Harbor muss man so sehen. Aber sie haben schnell gelernt.LG Dieter
dadoxylon 17/11/2024 19:07
Eine gute Aufnahme zum Gedenken... vor allem aber ganz eindrucksvolle Informationen zur Aufnahme!LG Jens