Retour à la liste
Wechselvolle Geschichte

Wechselvolle Geschichte

36 579 5

Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Wechselvolle Geschichte

Die Waggonfabrik Crede in Kassel fertigte in den 1930er einen Salonwagen für den "Dienstzug 1937", welcher aus 13 Wagen bestand und der damaligen politischen Führung zur Verfügung stand. Dem besagten Wagen mit der Nummer Bln 10242 kam dabei die besondere Rolle des Speisewagen zu, welcher in den 1940er Jahren umgebaut wurde: Dabei wurde das kleine Speiseabteil in den exklusiven Gesellschaftsraum umgebaut, wo die Zeit bis zum Eintreffen von Staatsgästen überbrückt werden konnte. Nach dem zweiten Weltkrieg diente er bis 1953 der britschen Armee zusammen mit zwei weiteren Wagen als Repräsentationszug in Funktion als Salonwagen. Ab 1953 diente er der neuen deutschen Regierung und war Bestandteil des Sonderzuges, mit welchem die Kanzler jener Zeit unterwegs waren. Bis 1955 erfolgte dabei ein Umbau im AW Frankfurt, wobei auch Funkanlagen eingebaut wurden und ein Abteil abhörsicher hergerichtet wurde. Der Wagen gehörte zum Sonderzug von Willy Brandt, als dieser zu den ersten deutsch-deutschen Gesprächen nach Erfurt reiste und Helmut Schmidt nutzte ihn für die Rückfahrt von Gesprächen mit Erich Honecker ab Güstrow.

Das Deutsche Dampflok-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg stellt den Wagen dabei bewusst in den Kontext der jeweiligen geschichtlichen Ereignisse und hat ein Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner eine sehenswerte Dokumentation erstellt, welche man sich mehrmals am Tag im Museum anschauen kann.

Aufnahmedatum: Mittwoch, 24. Oktober 2018 - 13:26 Uhr

Commentaire 5

  • Thomas Reitzel 02/01/2019 17:50

    Den Worten von manfred kann ich mich nur anschließen!
    Der Kanzlerwagen stand jahrelang in seinem Heimatbahnhof Frankfurt(M)Süd bereit, alle möglichen exklusiven Fahrgäste zu beherbergen und durch die Lande zu fahren. Nicht nur Politiker waren darunter, sondern auch Pop- und Rockgrößen. Bei der HVB gab es damals ein Büro, das die Wagen disponierte und in Zusammenarbeit mit den beteilgten Stellen die Einsatzpläne und Fahrpläne erstellte und fernschriftlich oder per Fahrplananordnung herausgab.
    Mit dem Ende der Bundesbahn fanden dann auch die Salonwagen in Ffm-Süd ihr Ende...
    BG, Tom
    • Patrick Rehn 03/01/2019 15:42

      Hallo Thomas.

      Besten Dank für diese ergänzenden Informationen, wusste ich so in dieser Form auch noch nicht. :-)

      Man kann schon froh sein, dass wenigstens ein Teil der Wagen überlebt hat und der Nachwelt zugänglich erhalten bleibt. Das ein oder andere bedeutende bzw. sehenswerte Exponat "verschwindet" ja leider in nicht zugänglichen Museen und Sammlungen oder ist nur an teils einzelnen Tagen zu besichtigen.

      MfG, Patrick
  • makna 30/12/2018 14:56

    Es ist wirklich gut, im DDM eben auch Bahntechnik-, Waggon- und Zeitgeschichte
    in einem guten Mix mit besten Erklärungen sowie - wie hier - dazu auch noch
    audiovisuellen Ergänzungen ganz lebendig zu erfahren !!!

    Ein Besuch im DDM lohnt sich also aus den verschiedensten Gründen !

    Deine Dokumentation ist fotografisch sehr anspruchsvoll,
    textlich höchst aufschlußreich und somit
    insgesamt eine Bereicherung !!!
    Danke dafür !

    BG Manfred
  • Krebsbachtäler 30/12/2018 14:16

    Interessante Geschichte.
    VG Krebsbachtäler