Zeugen des "Kalten Krieg"
Die obige Aufnahme entstand aus dem Seitenfenster der 152 054-3 in der Nähe von Götzenhof. Der Blick fällt dabei auf die Höhenzüge der Rhön, wo sich mit der Wasserkuppe die höchste Erhebung Hessens auf 950 Meter über dem Meer befindet.
Bei klarer Sicht, wie es an jenem Tag der Fall war, kann man eine Radom-Kugel erkennen, welche bis Anfang der 1990er Jahre für die Wasserkuppe typisch war: Die Region zwischen Bad Hersfeld und Fulda war für die NATO-Staaten von hoher Priorität, da man hier im Falle eines Angriffs der sowjetischen Streitkräfte möglicherweise als erstes mit Kriegshandlungen konfrontiert gewesen wäre. Das sogenannte "Fulda Gap" (die Lücke von Fulda) bekam daher ab den 1970er Jahren eine strategische Relevanz bei möglichen Auseinandersetzungen mit Atomwaffen, um das Vorrücken gegnerischer Militärverbände zu stoppen.
Zur Luftraumüberwachung errichteten die US-Airforce und die französische Luftwaffe mehrere Radom-Kugeln, in welchen sich umfangreiche und aufwändige Radartechnik befand.
Nach dem Ende des Kalten Krieg und dem Abzug der verschiedenen Streitkräfte und deren Technik wurden auch die Anlagen auf der Wasserkuppe nach und nach stillgelegt und abgebaut. Eine Kuppel wurde jedoch auf dem Fundament einer stillgelegten Anlage wieder aufgebaut und dient heute zivilen Zwecken.
Links: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserkuppe#Milit%C3%A4rische_Nutzung
https://de.wikipedia.org/wiki/Fulda_Gap
Aufnahmedatum: Montag, 22. Juli 2019 - 17:37 Uhr
makna 11/11/2019 13:42
Ein großartiger Aus- und Überblick ... heute, 30 Jahre und zwei Tage nach Maueröffnungund dem dann begonnenen Zusammenwachsen des geteilten Deutschland, ein Blick
auf die Geschichte: Sehr gut von Dir beschrieben und gezeigt !!!
BG Manfred