Zwei Schüsse in den brillanten Kopf
[St.-Annen-Kirchhof, Königin-Luise-Straße 57, Berlin-Dahlem • 30. April 2024]
Rudi Dutschke (7.3.1940 Schönefeld bei Luckenwalde – 24.12.1979 Aarhus, Dänemark), Ehrengrab R-28-3
Der Soziologe Dr. Rudi Dutschke war der Wortführer der "68er" West-Berliner Studentenbewegung (SDS).
Aufgrund seiner marxistischen Prägung war er die Hassfigur der Springerpresse und der Neonazis.
Am 11.4.1968 schoss der Hilfsarbeiter Josef Bachmann auf dem Ku'damm drei Kugeln auf Dutschke.
Zwei trafen ihn im Kopf. Nach der Notoperation lernte er monatelang Sprechen und Erinnern neu.
Bevor Dutschke 1980 Gründungsmitglied der Grünen werden konnte, ertrank er bei einem Anfall in der Wanne.
Provokativ benannte der Berliner Senat die 2008 angelegte Straße am Axel-Springer-Verlag nach Dutschke.
Jutta Ditfurth machte 2009 publik, die Polizei habe verschwiegen, dass Bachmann organisierter Neonazi war.
heide09 03/06/2024 11:48
Danke für die Ausführungen viel war mir entfallen oder nicht bekannt.LG A.
anne47 01/06/2024 23:56
Ich habe Rudi Dutschke im Herbst 1979 bei einer Versammlung in der Mülheimer Stadthalle in Köln erlebt. Damals fanden sich die ersten Alternativen und Linken zusammen und gründeten die Kölner Alternative, Vorläufer der Grünen. Dutschke hat auch kurz gesprochen und machte eigentlich einen normalen Eindruck, die Krankheit hat man ihm nicht angemerkt. An Heilig Abend ist er dann wohl in der Badewanne zusammengebrochen und starb an Kreislaufversagen.LG Anne
Marina Luise 01/06/2024 18:30
Der ging damals bei den meisten nur als linker Chaot und 'Revoluzzer' durch.Ich habe hier auch einiges erfahren, das ich nicht wusste! Danke!
Susan A. Sense 30/05/2024 17:54
Ach, ich wußte nicht, dass er nach den Schüssen auf ihn noch lebte. Eigentlich wußte ich nicht viel über R. Dutschke, außer dass die Straße nach ihm benannt wurde und das er führender Kopf der Studentenbewegung war.Ist immer ganz spannender und lehrreich auf Deiner Seite. Toll!
LG S