Zwerg-Schwertlilie (1) - schön anzusehen und doch ...

Zwerg-Schwertlilie (1) - schön anzusehen und doch ...

Da war die Freude groß, als ich am Standort des Frühlings-Adonisröschens die Zwerg-Schwerlilie entdeckte. Sie bildete eine schönes Polster aus ca. 20 einblütigen Pflanzen. Doch mir kamen Zweifel, ob sie dort wirklich ursprünglich vorkommen. Um das herauszufinden musste ich nicht lange überlegen. Vor vielen Jahren hatte ich glücklicherweise Prof. Dr. Lenz Meierott kennengelernt, als ich ihm das Vorkommen der Hummel-Ragwurz in meiner Heimat zeigen konnte. Er ist Musikwissenschaftler und d i e Kapazität in Bayern auf dem Gebiet der Botanik und der profundeste Kenner der Flora Unterfrankens. Übrigens blieb mir die Privat-Exkursion mit Dr. Lenz Meierott so gut in Erinnerung, weil es ein einziges Erlebnis war, wir er mir andere botanische Kostbarkeiten in aller nächster Nähe und auch in der heimischen Flur zeigte.
Seinen Sohn, Florian Meierott, einen außergewöhnlichen Violinvirtuosen, konnte ich mehrfach in Konzerten erleben und einmal hatte ich auch das Vergnügen, ein Konzert in der Tagespresse zu besprechen.
Lt. Lenz Meierott sei das Vorkommen von Iris pumila an diesem Standort mindesten seit 1989 bekannt. Es handele sich dabei sicherlich um eine Ansalbung. "Da sie aber wenig Schaden anrichtet, wurde der Bestand nicht entfernt."
Was ist eine Ansalbung? Hierbei handelt es sich um das bewusste Ausbringen von Pflanzen durch Menschen, an einem Standort, an dem sie ursprünglich nicht vorkommen. Die Absicht ist dabei oft, die Flora zu bereichern. Vom Standpunkt des Naturschutzes ist dies eine Florenverfälschung und sie ist nach § 40 des Bundesnaturschutzgesetzes auch genehmigungspflichtig.

Der Wert des Vorkommens von Iris pumila an diesem Standort ist also recht zweifelhaft. Dennoch können die schönen Blüten faszinieren.

FOCUS-Stacking-Bild aus 7 Aufnahmen, fotografiert am 06.04.2017