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Begegnung auf der Saalebahn

Begegnung auf der Saalebahn

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Begegnung auf der Saalebahn

Wollte euch nicht langweilen mit einer weiteren Einstellung von schwer arbeiteten Jumbos an der Rampe nach Unterwellenborn.
Mit den 44ern donnerten wir ja nicht nur da hoch.

Als Knotenpunkt gab es noch andere Möglichkeiten zum Auslauf für die Kraftprotze wo sie zeigen konnten was in ihnen steckt. Eine davon ist die nicht weniger bekannte Saalebahn.

Die Idee für das Foto lieferte mir Bernd mit der Begegnung zweier 52er am „Hp Kotschka“

Aus den 52ern wurden 44er, aus der noch grauen Jahreszeit im November wurde ein leichter Winter in Thüringen.

Zügig fuhren wir den Feierabend entgegen, auf der Rennbahn. Ein Gleisabschnitt zwischen Uhlstädt und Rudolstadt Güterbahnhof mit schönen geraden Stücken drinnen die verführten einen unwillkürlich zum schnelleren Fahren. Es ist ja auch ein herrliches Gefühl wenn’s einmal so harmonisch dahin rollt. Wenn alles bestens eingestellt ist, mein Regler und auch der Ölschieber des Heizers. Keiner von uns noch etwas korrigieren muß an seiner Einstellungen als ginge alles automatisch. Gelassenheit breitet sich dann aus auf den Führerstand, unsere vier Augen schweifen nur hin und wieder über die zahlreichen Manometer zur Kontrolle der Betriebszustände.
Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Jäh findet die schwungvolle Fahrt ein Ende. Bedingt durch ein „Spiegelei“ das senkrecht stehend uns blöd anschaut (Vorsignal / Vf 0) mit der Bemerkung „Halt“ erwarten.
Da gibt es nur eins Ölschieber und Regler zu, die linke Hand aufs Führerbremsventil.
Bremsbereitschaft herstellen, denn wie kaum zu übersehen zwischen unserem linken hohen Ohr der 44er auszumachen das Einfahrsignal von Rudolstadt Güterbahnhof einschließlich den Vorsignal die verwehren uns immer noch die Durchfahrt.
Der Grund kommt links im Bild in Form von einer Schwestermaschine der BR 44 uns entgegen. Da hätte auch kein noch so langes, anhaltendes Pfeifen etwas verändert an der Signalstellung.
Wer nun an der Verschwendung von Heizöl schuldig gewesen ist das steht in den Sternen. Der Stellwerker welcher den Güterzug in Rudolstadt Güterbahnhof noch raus jagte oder sogar wir mit unserer nicht erwarteten Schnelligkeit ?
Egal heute kräht kein Hahn mehr danach, ebenso wie über das bei der Gelegenheit entstandene „Dienstfoto“ (nicht ganz ungefährlich damals) über das wir uns jetzt erfreuen können.
Eine Augenweite die perfekte Mischung von leichten Qualm und Abdampf der gerade sich noch in der Beschleunigung befindlichen 44er. Die an einen Fotografen freundlichen Wintertag da an uns kräftig vorbeizieht.

Ralf

Commentaire 14

  • F. Paul 07/12/2008 3:11

    Was für ein Bahnbild! Worum wir Fotografen, welche sich im Winter mit langen nächtlichen Zugfahrten, mit Umsteigen und Warten in der Kälte dem Saaletel näherten, um die recht kurze Zeit von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang auszunutzen, immer die Lokpersonale beneidet haben. Und dann auf den Ölern auch noch mit Heizung...... (lach!).

    Gruß Frank
  • Vir Tuell 28/11/2008 18:51

    @Ralf, liebe Eisenbahnfreunde,

    wenn man schon eine solche Steilvorlage mit der P8 bekommt, dann sollte man das auch nutzen. Ich hoffe der link funktioniert noch:
    http://www.youtube.com/watch?v=R94CP4ZOYXo
    Rückwärts bei minus 7 Grad hundertsechzig Kilometer nur hinter einem Segeltuchvorhang. Da nutzten auch keine Filzstiefel. Ich kann Euch sagen, das war eine haarige Angelegenheit.
  • Henning Gothe 28/11/2008 17:59

    Ich darf gar nicht dran denken, es ist doch schon eine Weile her :-( Gerne erinnere ich mich an die Zeit zurück, in der Deine Schilderungen zu Hause sind. Schon aus der Ferne war der Zug zu hören, ohne störende Straßengeräusche - gelegentlich kam mal das Knattern eines Zweitakters ans Ohr - kurze Zeit später war er auch schon zu sehen - der Dampf am Horizont hat es verraten, um dann mit Getöse an uns vorbei zu rollen. Diese Zeit wird nicht wiederkommen und die Zeit wird kein Plandampf nachstellen können! Danke für Deine genialen Bilder aus dem damaligen Leben!
    LG
    Henning
    Schwerstarbeit ...
    Schwerstarbeit ...
    Henning Gothe
  • Ralf Göhl 28/11/2008 17:43

    @ Bernd,
    >Von den kalten Füssen, weil es durch jede Ritze zog, schweigen wir mal.<

    So unterschiedlich können die Erfahrungen seien Bernd.
    Die 44er mit der ich unterwegs war ist ein Öler da bekommst du keine kalten Füße im Führerstand.
    War doch alles zu, auch der Theatervorhang und dann hatten wir, man lausche, Serienmäßig noch eine Rückenheizung. Ein sogenannter personalfreundlicher Verbraucher bei den Hilfsbetrieben an einer
    Ölfeuerung ;-)
    Der Tender strahlte seine Wärme sowieso Betriebs bedingt aus.
    Am besten versorgt mit Wärme wurde der faule Heizer, seinen Boschöler (Zentralschmierung) heizte nicht nur den Heißdampföl ein.
    Dann in der linken Ecke auf seiner Seite noch die Dampfstrahlpumpe.
    Deine 52er mit ihren geschlossenen Führerhaus dürfte eigentlich so kalt nicht gewesen seien ?
    Die alten Preußen dagegen sehr, unser Freund von der P8 wird ein Liedchen davon singen können.
    Das da lautet, "Es schlottert ein Meister im Führerstand".
    Bald schon hatte ich damals das ABC der alten Meister gelernt, - sind die Füße gut warm friert auch der ganze Kerl nicht mehr. Aber Filzstiefel waren auf den Loks ein absolutes muß, nicht mehr auf einen Öler.
    Als ich auf der G12 diente hatte ich mir aus alten Kühlschrankrippen ein unerlaubte Bauartänderung geleistet. Dampf abgezweigt für die Beheizung meines Fußtrittes.

    Wo der Schnee schnell sein unschuldiges Weiß wieder verliert........
    Wo der Schnee schnell sein unschuldiges Weiß wieder verliert........
    Ralf Göhl

    Auf diesen Foto gut zu sehen bei beiden Loks, der unter den Führerstand entweichenden Dampf,
    der sogenannte "Gute-Laune-Dampf" von Rücken und Tenderheizung gut sichtbar hervorquellend.



  • FDL Bernsbach 28/11/2008 15:30

    Das Privileg der "schwarzen Männer",solche Bilder zu machen-schön,das Du Uns immer wieder teil haben lässt.

    Grüsse u.schönes WE

    Bernd
  • Klaus Kieslich 28/11/2008 12:43

    Eine erstklassige Präsentation
    Gruß Klaus
  • Vir Tuell 28/11/2008 12:11

    @ Ralf,
    Gutes setzt sich immer durch! Was ich persönlich sehr positiv finde, ist der grüne Rechtspfeil an Ampeln. Oder um im Fach zu bleiben das Hochheben von zwei Händen für das Bremsprobensignal Zp8. Bei der DR gab es dieses als Zp14 bezeichnete Signal schon lange. Übrigens ist jetzt auch das zugehörige Nachtsignal in das neue Signalbuch aufgenommen worden. Das ist doch der beste Beweis!
  • Ralf Göhl 28/11/2008 11:41

    @ Vir Tuell, :-))
    erfreulich wenn auch mal etwas angenommen wird was im Osten gang und gebe war.
    So wie das Ampelmännchen.

    Wünsche dir ein schönes Wochenende
    Ralf
  • Stephan Schenk ( `Der Leitermann` ) 28/11/2008 11:39

    ...schöne Geschicht wieder, man schwälgt fast in eigenen Erinnerungen an die Dampfzeit die man als Jugendlicher bei manchmal ausgiebigen Fototouren noch erlebte. Vor der Haustür fuhr ja fast alles mit Strom.
    Ein solches Foto, womöglich noch selbst geschossen, war damals ein unerfüllbarer, nahezu unrealstischer Traum. Mit reichlich Vitamin B wäre es vielleicht gegangen....
    Dafür nun, hast Du uns diesen Traum mit Deinem schönen und perfektem (Signal) Foto Nahe gebracht.

    Grüße, Stephan
  • Vir Tuell 28/11/2008 11:30

    @Ralf,

    dafür hast Du uns doch eine besondere Vorrichtung gebaut. Die kommt wieder ran!!
  • Ralf Göhl 28/11/2008 11:27

    @ Vir Tuell, genau so ist es H.....zi mit der rechten Hand immer schön am Löseventil spielen.
    Grüße in den Pott und rann an die P8.

    VG Ralf
  • Vir Tuell 28/11/2008 11:21

    Zwei Jahre war ich nun nicht mehr am Regler einer Dampflok, da mußte ich doch erst mal überlegen - Ja ich bremse auch mit der linken Hand...

    Ein gelungenes Foto und eine nicht minder gute Erzählung.
  • Martin Schneebeck 28/11/2008 11:17

    Spitzen Foto !!!
    Gruß MS