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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Dreibeinschleichen

Die Dreibeinschleiche
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Die Dreibeinschleiche ist eine Unterart der so genannten „Beinschleichen“.
Die Beinschleiche ist eine Art der Gattung „Hominiden“, die auf allen Kontinenten mit unzähligen Unterarten und Rassen vertreten ist. Körperbau und Farbe variieren dabei bisweilen stark.
In der Forschung gelten gemeinsame Vorfahren von Einhörnern und Beinschleichen als gesichert – wie das ging, weiß allerdings niemand. Das Eisbein hingegen gehört, entgegen anderer Annahmen, zur Familie der Totlebenden und auch das Eichhörnchen hat hiermit nun wirklich nüscht zu tun.
Das gemeinsame Merkmal der Beinschleichen sind ein oder mehrere kräftige Tentakel (in früheren Jahren häufig „Beine“ genannt, obwohl es Tentakel sind), auf die das Mundwerkzeug (die „Kamer“) zur Nahrungsaufnahme ausgelagert wird und dabei nur noch mit den Armen oder anderen Strukturen mit dem Korpus verbunden ist. Die Beinschleichen ernähren sich von „Photons“, welche in großen Mengen in der Luft herum schwirren. Im Verdauungstrakt werden diese „Photons“ zu „Pics“ verarbeitet und in großen „Liks“ ausgeschissen. Dabei dienen diese mitunter riesigen Haufen der Reviermarkierung.
Die Beinschleichen sind die dabei einzigen Lebewesen, die erstaunlicherweise um den eigenen Haufen regelmäßig einen lauten und exotischen Freudentanz veranstalten. Der Sinn dieses Verhaltens wurde bisher noch nicht abschließend entschlüsselt.
Beinschleichen sind zu jeder Tages- und Nachtzeit aktiv, wenngleich auch nicht alle von ihnen jederzeit. Zudem ist ihr Vorkommen ist fast allen Klimazonen der Erde beobachtet worden. Lediglich in Lönneberga und im Marianengraben wurden sie noch nie gesichtet (wer sollte das auch tun?).
Für die Nahrungsaufnahme nehmen die Beinschleichen oft sehr weite Wanderungen in Kauf.
Die Unterart der „Vierrädrigen-Blech-Beinschleiche“ ist dabei schnell und sehr wendig. Die „Vierrädrigen-Womo-Beinschleichen“ hingegen sind deutlich träger in ihren Aktionen, wobei ihnen das Mitführen der eigenen Behausung Vorteile in der Dauer der Nahrungsaufnahme an diversen Orten beschafft.
Insbesondere die Dreibeinschleichen sind nachtaktiv und sind daher, trotz des verbreiteten Vorkommens dieser Art, selten beobachtet worden. Der Grund dürfte hauptsächlich darin liegen, dass die meisten von uns nachts um 03:00 Uhr maximal torkelnd Pipi machen und dann wieder ermattet zurück ins Bett schwanken.
Um die in der Dunkelheit nur mäßig umherschwirrenden „Photons“ einzufangen, muss die „Kamer“ der Dreibeinschleiche sehr still gehalten werden. Wenn „Photons“ nämlich in Panik geraten (und der Vorgang des Gefressenwerdens kann schon mal Panik hervorrufen – gerade nachts!), werden sie toxisch und bewegen sich wild mäandernd umher. Besser schmecken sie offensichtlich, wenn sie sanft gleitend von der „Kamer“ gefangen werden. Die Dreibeinschleiche hat sich insofern auf dieses Beuteverhalten spezialisiert, als dass die „Kamer“ auf drei, statt auf einem, Bein abgelegt wird.
Ungewollte Bewegungen werden somit fast gänzlich ausgeschlossen.
Eine weitere Anpassung an die nächtliche Umgebung stellt die Färbung der Dreibeinschleiche dar.
Sie ist schwarz. Hier sieht man ein Exemplar der „Uni-Schwarz-Gepunkteten-Vierrädrigen-Womo-Dreibeinschleiche“ bei der Nahrungsaufnahme irgendwo im Norden.
Dreibeinschleichen sind lichtscheue, im Grunde friedliche, einzelgängerische Schattenwesen, die allerdings bei Entdeckung sehr wohl aggressiv werden können. Bei Annäherung mittels Lichtes kommt es oft zu heftigen Warnrufen in Form eines kotzröchelnden „Ey, Du Asi, mach’s Licht aus!“
Es ist nicht bekannt, ob man den Angriff eines stattlichen Exemplares der Dreibeinschleiche überleben würde – Erfahrungsberichte darüber gibt es nämlich nicht.
:-)

Nordlichter über der Flensburger Förde
Nordlichter über der Flensburger Förde
Claudia Sölter

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