Goldwespe, Gattung Chrysis (8982)
Zwar sind die Vertreter der Familie der Goldwespen (Chrysididae) leicht zu erkennen, die innere Systematik ist jedoch sehr schwierig zu durchschauen und in vielen Fragen noch ungeklärt. Auffällig sind die metallisch leuchtenden Farben der bis 13 mm großen Insekten, v.a. blau, rot und grün, die entweder allein oder in Kombination die Arten zeichnen. Im Englischen werden sie auch als Edelstein-Wespen (jewel wasp), Smaragd- oder Rubin-Wespen bezeichnet.
Alle Goldwespen leben solitär und parasitisch; die Chrysis-Arten (wie aller Arten der Unterfamilie Chrysidinae) werden als Kleptoparasiten betrachtet. Sie schmuggeln ihre Eier zumeist einzeln in die Bauten von Bienen-, Grabwespen oder Wespenarten. Die Chrysis-Larven fressen zunächst die Eier oder die bereits geschlüpften Wirtslarven und anschließend deren Nahrungsvorrat. Sowohl das Verhalten der Weibchen bei der Eiablage als auch das der Larven bei ihrer Entwicklung kann dabei artcharakteristisch sein, das Wirtsspektrum in vielen Fällen auch. Mehrere Arten sind auf eine einzige Wirtsart angewiesen, andere haben möglicherweise eine größere Auswahl an potenziellen Wirten zur Verfügung. Es könnte allerdings auch sein, dass es sich bei solchen Goldwespen-Arten in Wirklichkeit um noch unerkannte Artkomplexe handelt.
Verbreitungsschwerpunkt der Familie sind die Tropen und Subtropen mit etwa 3.000 Arten. Die ca. 100 in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind als stenök aufzufassen: sie sind an Trockenstandorte gebunden und fliegen nur zu warmen, sonnigen Zeiten – ihre Verbreitung folgt natürlich der ihrer Wirte. Regelmäßig sind sie an Bienenhotels zu finden, wo sie in die bereits verschlossenen Brutröhren von Mauerbienen einzudringen versuchen.
dadoxylon 05/12/2020 18:08
Klasse Makroaufnahme!Gruß Jens