Pyrus pyraster (1190290)

Pyrus pyraster (1190290)

Diese Holz- oder Wild-Birne (Pyrus pyraster) blühte im Mai 2010. Ostern 2018 ist der Baum zusammengebrochen, nichts außer ein paar Bildern erinnert noch an ihn. Der Schweizer Autor und Baumfotograf Michel Brunner führte ihn als die stärkste Holzbirne Europas. Denn alles an Gehölz inmitten des Rapses, was auf dem Bild zu sehen ist, gehört zu EINEM Baum. Einige Arten, allen voran die Linden, zeigen eine Tendenz zur „Vereinzelung“, wenn man sie denn gewähren lässt und nicht vor der Zeit die Säge ansetzt. Die äußeren Jahresringe eines Baumes, d.h. der lebende Teil des Holzes, wachsen immer weiter, der innere – tote – Holzanteil des Baumes wird dadurch immer größer. Verwittert er, etwa durch Pilz-betriebenen Ligninabbau, bleiben die äußeren Jahresringe trotzdem am Leben, so dass der Baum entweder innen hohl ist oder sich der Stamm teilt. Das hat die Holz-Birne von Diestelow (Landkreis Ludwigslust-Parchim, M-V) hier gemacht.
Dadurch kann man zwar das Alter nicht mehr angeben, und eine Messung des Stammumfangs ist zumindest fragwürdig. Ich bin aber ohnehin kein Freund solcher zweifelhafter Rekordjagden (Michel Brunner hatte den Baum an der Stammbasis gemessen und kam auf weit über 7 m), mich hat die Lebenskraft der Birne fasziniert. 2010 hatte sie noch an drei Ästen Blüten und Blätter, 2014 blühten noch zwei und 2016 ein letzter. Dann fiel etwas überraschend zu Ostern 2018 in kurzer Zeit sehr viel nasser, schwerer Schnee – und der Baum gab nach. Schade um ihn, aber so ist das Leben …