#37/2024
Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.
Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -
~.~.~.~
Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen
1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)
~.~.~.~
Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.
*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
https://www.fotocommunity.de/standards#miteinander
*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *
Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
https://fotoschule.fotocommunity.de/agora/
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 14/10/2024 8:06
Die Diskussion hier ist beendet.Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 12/10/2024 7:37
Alex Schnoor schreibt:"Erst mal herzlichen Dank für eure intensive Auseinandersetzung mit meinem Foto. Ich bin überwältigt über die analytischen Gedanken, den poetischen Zeilen, die ihr verfasst und die Zeit, die ihr mit meinem Bild verbracht habt. Als ich die Email erhielt, mit der Gelegenheit ein Foto von mir bewerten zu lassen, habe ich nicht gezögert und wusste auch direkt welches Foto ich einsende. Ich fühle mich geehrt für dieses Format ausgewählt worden zu sein. Die durchweg positive Resonanz auf mein Bild schmeichelt mir und ermutigt mich, meine Fotos noch mehr nach außen zu tragen.
Das Foto entstand 2019 bei meiner letzten Reise auf den Kapverdischen Inseln, bei dem ich auch meine Verwandten auf der Insel São Vicente besucht habe und meiner Frau einen Teil meiner Wurzeln gezeigt habe.
An dem Tag an dem ich dieses Foto geschossen habe, haben wir für einen Tag einen Mietwagen gebucht um die Insel zu erkunden. Direkt am Atlantik gelegen liegt der kleine Ort São Pedro und da entstand dieses Foto. Es war sonnig, aber auch windig. Und während wir den kleinen Ort erkunden begegnet uns das unbeschwerte, einfache Leben der Einwohner mit ihren quirligen Kindern, die aus jedem Utensil ein Spielzeug machen. Ich finde, dass Menschen ein Foto lebendiger macht und in diesem Fall sprühte diese Szene vor lauter Lebendigkeit und Freiheit. Die wehenden Kleidungsstücke auf der Wäscheleine und die spielenden Kinder haben mich direkt angesprochen, so dass ich spontan einige Fotos knipste um ein Stück dieses Lebensgefühls festzuhalten.
Heute hängt dieses Foto als Wandbild über meinem Schreibtisch und verankert mich täglich mit meinen Wurzeln, die ich selbst erst spät für mich entdeckt und auch filmisch verarbeitet habe. Für die Bestellung des Wandbildes gab es ein bestimmtes Seitenverhältnis, dass ich beachten musste, daher dieser Beschnitt. Leider war ich bei der Übermittlung des Fotos nicht geistesgegenwärtig genug um den Beschnitt nochmals zu überdenken. Ich empfinde ebenfalls, dass der untere Bereich noch mehr Raum vertragen kann. Ich habe die beiden spielenden Kinder auch ein wenig mehr ins Zentrum platziert und empfand, dass sich durch die Abstände der beiden weiteren Personen weiter außen eine Symmetrie ergibt.
Das Foto wurde mit einer Canon EOS 80D geschossen.
Brennweite: 43mm
Blende: f2.8
ISO 100
Verschlusszeit: 1/2500
Wenn ich mich nun, angeregt durch diese Diskussion, selbst mit meinem Foto intensiv auseinandersetze, dann kommt mir bei der Betrachtung eine gewagte Interpretation die mich zum Philosophieren anregt. Das Bild ist so lebendig wie das Leben selbst. Eine Momentaufnahme unserer Gesellschaft. Die spielenden Kinder entsprechen unserer patriarchischen Gesellschaft bei dem der männliche Teil primär agiert und der weibliche Teil es gerne nachahmen mag.
Doch die geistige Entwicklungsstufe der Geschlechter wird durch die aussen stehenden Personen dargestellt. Das weibliche Geschlecht wird durch die reife einer Mutter dargestellt, die einen zugewandten Schritt zur Gesellschaft macht, während das männliche Geschlecht, als unreifer Junge, still steht und das patriarchische Geschehen beobachtet. Vertikal flankiert wird diese Szenerie von einem schwarzen und einem weißen Hund, was dem Ying-Yang-Zeichen entsprechen kann. Der weiße lichterfüllte Teil des Zeichens ist der Szenerie zugewandt und in Bewegung, der schwarze dunkle Teil ist der Szenerie abgewandt und interessiert sich nicht für die Veränderung. Der schwarze Hund steht dementsprechend auch bei dem still stehenden Jungen und dem leblos hängenden Kleidungsstück an der Leine. Ausserdem sieht man einen geschwungenen Weg links und die kantigen Kisten rechts, was auch nochmal die Bewegung auf der linken Seite und den Stillstand auf der rechten Seite verdeutlicht. Die weibliche Energie ist also notwendig um eine reife Veränderung in die Gesellschaft zu tragen um mehr weiche Eigenschaften wie Wärme, Zuneigung, Nähe und Geborgenheit zu etablieren und so mehr zueinander zu finden."
Gerhard Körsgen 09/10/2024 11:48
Sehr sympathische street-Szene die verständlicherweise bisher sehr viel Zustimmung unter den Besprechenden erfährt.So offensichtlich maßgeblich die "action" im Vordergrund ist so unterschwellig dynamisierend wirkt das "schiefe" Haus im Hintergrund auf mich.
Wäscheleine und Menschen bilden jeweils eine leicht aufsteigende bzw. absteigende Diagonale die zusammen die "Bildstatik" ausmachen, das Foto in der Balance halten.
Die "schiefen" Linien des Hauses führen zur Frau die als größte und bestimmende Person sozusagen den "Bildanker" im goldenen Schnitt darstellt.
Insofern finde ich dieses "Nicht-perfekt-sein" der Aufnahme gerade gut und gerade wichtig, im besten Sinne dienlich der Aussage.
Fast schon Beispiel gebend darin dass das echte, wahre, ungekünstelte Leben sich nicht an Konventionen hält sondern "einfach passiert".
Nur zu gern reihe ich mich in die Schar der Lobenden ein.
Danke für s zeigen.
N. Nescio 08/10/2024 19:17
Farbfoto, schönes Licht, Menschen in erkennbarer Action nett aussehende fremde Menschen, Fremdes Land, gekrümmte Wäscheleinelinie korrespondiert mit gekrümmtem Schatten am boden, etwas unruhiger Hintergrund aber als Motivteil passend zum Bild.Wäsche, Kluppen, Bekleidung, Truhen sind im Bild unruhig tanzende Farbflecken.
Wo die Frau hinschaut? Sie kommt grad vom Baden - Roter Badeanzug und Handtuch um die Hüften geschlungen --> sie sucht auf der Wächseleine nach ihrem Kleid etc.
Der Fotograf hat hier ein schönes Bild des Lebens gemacht mit neutral-liebevollem Blick ohne Kolonialherrenvoyeursgehabe.
Scheint mir insgesamt ein freundliches, gut erwischtes Streetfoto zu sein, das ich selten mit solchem leben und erkennbarer Action zu sehen bekomme.
Danke fürs Zeigen.
Matthias von Schramm 08/10/2024 14:01
Ein Film, eine Doku, im Cinematic Look in einem Bild. Die Darstellung von Leben in den Farben von Menschen, die Farben lieben. Der Schnitt ist nicht meiner, aber er bringt Bewegung ins ohnehin schon satt dynamische Bild. Eine Mutter mit spielenden Kindern auf einem Haushof und die Haustiere gleich mit dabei. Das ganze schaut aus wie Musik, wie ein Tanz und da drängt sich für mich förmlich der Begriff "Rasselbande" auf. Die Wäsche, der Junge in Farbeimern tanzend, die Kinder angezogen oder nur in Unterwäsche, dass ist alles schön und sehr lebensbejahend, einen Blick, den man manchmal braucht.Grafisch gesehen gibt es zwei aufgereihte Ketten. Eine eng bestückte Wäschekette über der wie ein Himmel noch Tücher oder Teile von Kleidungsstücken offenbar im Wind flattern. Die bunten Plastikklammern sind zwar haptisch absolut nicht schön und wertig, aber in den Teilen der Welt, wo dieses Foto vermutlich aufgenommen wurde, alternativlos. Und eine lockere Kette bildet die Reihung von Frau und Kindern. Die rechts stehenden Kisten, die so aussehen, als würden sie schon länger in Benutzung sein, schließen das Bild wie eine Bühne ab.
Nach europäischen Standart würde man sagen, dieses Haus da ist ja noch nicht ganz fertig, da fehlt eine hübsch gemachte Fassade. Aber hier braucht es wohl vermutlich nicht mehr, weil solche Gebäude grade in sehr warmen Klimazonen atmosphärisch funktionieren und einfachere Mittel absolut Standart sind. Ein Kleidungsstück rechts hat eine gewissermaßen bizarre Form, welches an ein aufgehängtes erlegtes Tier erinnert. Könnte auch in diese Umgebung passen, quasi natürlich und dem Leben entsprechend.
Die Schräge des Bodens erhöht die Dynamik des Bildes und macht die Szene noch schwungvoller. Es scheint, dass alles in Bewegung ist, sogar der helle Hund im Hintergrund bewegt sich. Fototechnisch hätte ich einiges wohl anders gelöst, was aber angesichts dessen was ich an Bildinformationen bekomme, absolut nicht wichtig ist.
Wichtig ist, dass man manchmal mit erfülltem Herzen auf das einfache Leben der Menschen schauen darf.
framebyframe 08/10/2024 10:23
Aus dem Genre Hinterhofbilder bekommen wir einen Einblick, wie kindliche Kreativität für Kurzweil sorgt. Absolut nicht wegzudenken sind daher die beiden Plastikeimer, in denen die Füße des Jungen stecken und sowas wie Dancemoves vorführen. Die nach hinten gestreckten Arme deuten auch darauf hin, dass gerade ein Ausfallschritt stattfindet. Das Mädchen neben dem Haupttänzer scheint da richtig mitzugehen und möchte, so sieht es aus, auch gleich die Eimer unter den Füßen spüren. Ein dritter Junge steht abseits und staunt. Eine Frau läuft von links ins Bild, scheint aber dem Treiben keinen Blick zu schenken. Ähnlich desinteressiert schaut ein schwarzer Hund erst garnicht hin, wohingegen ein zweiter Hund mit weißem Fell dem Geschehen einen schrägen Blick zuwirft. Schließlich scheinen bunte Wäschestücke auf quer durchs Bild gespannten Wäscheleinen lebhaft Applaus zu spenden. Ansonsten ist die Hinterhofszene recht staubig und ein wenig schief. Könnte irgendwo in Brasilien sein. Wenig Schatten könnte auf einen bedeckten Sommertag hindeuten. Wenn der Junge mit einem Fußball hantieren würde, wäre da sicher das typische Talent zu sehen. Man wünscht sich hier fast Musik dazu. Kindlicher Spaß und Einfallsreichtum schön eingefangen._visual_notes_ 08/10/2024 1:38
Wimmelbilder begeistern mich selten, auch Panoramen sind nicht immer gut gemacht, aber dieses Bild ist wirklich spannend von links bis rechts.Nach meinem Geschmack hätte es oben nicht so knapp geschnitten sein müssen, aber ansonsten würde ich nichts bekritteln.
Der Junge mit den "Stiefeln" ist natürlich der Hit, aber wie auch die anderen Akteure inkl der beiden Hunde festgehalten wurden ist ganz große Klasse. Nur wenige, nicht störende Überschneidungen von Personen bzw. Hunden, alles in allem eine wirklich selten "perfekte" Anordnung, wie man das selten findet.
Die Gegend ist erkennbar arm, aber nicht elend, die Kinder, die Frau und auch die Hunde sehen strunzgesund aus.
Es ist dort staubig, aber offenbar nicht immer heiß, denn da hängen langärmlige Sachen und vor allem auch schwarze lange Hosen. Deshalb frage ich mich, wo das ist. Vielleicht auf Kuba? Oder in Brasilien? Oder vielleicht eher auf einer der weniger grünen Inseln von Cabo Verde, z.B. Sal. Der Rohbau könnte zwar gut in Haiti sein, aber diese Menschen sind definitiv keine Haitianer. Bin schon sehr auf die Auflösung gespannt.
Horst.F 07/10/2024 21:56
1. Im Hinblick auf die Verantwortung des Fotografen, besonders wegen der fotografierten Kinder, setze ich voraus, daß die Bildrechte der Personen berücksichtigt wurden und daß sich der Fotograf Gedanken über die schädlichen Folgen seiner Reise an diesen Ort und über seinen Beitrag zum Erhalt der Natur für die nachfolgenden Generationen gemacht hat.2. Abgebildet sind auf diesem breitformatigen, panorama-ähnlichen Farbfoto einer Alltags-Straßenszene in der Bildmitte zwei mit Farbeimern spielende Kinder: hinter ihnen eine Staubwolke infolge der Eimerbewegung; eine Frau, die von ihnen keine Kenntnis nimmt; ein weiteres Kind, das den beiden spielenden Kindern zuschaut und zwei Hunde, von denen einer die Kinder ebenfalls interessiert beobachtet, vielleicht auch wegen der auf ihn zutreibenden Staubwolke.. Ich vermute die Menschen in einem außereuropäischen, südländischen Land oder in einem (europäischen) Flüchtlingslager. Die Frau hat sich ein Tuch in der traditionellen Weise ihres Heimatlandes als Rock um die Hüften gebunden und trägt dazu ein Unterhemd mit Spaghettiträgern, das wie die Kleidungsstücke der Kinder nach westlicher Mode gefertigt ist. Über ihnen flattern Familienwäschestücke im Wind, die mit bunten Kunststoff-Wäscheklammern an einer Kunststoff-Wäscheleine befestigt sind. An der Fassadenecke rechts, an der auch die Wäscheleine befestigt ist, befindet sich eine senkrecht angebrachte Versorgungsleitung, davor auf dem Boden abgestellt zwei schmutzige Großgeräte mit vielen Rostfahnen auf der weißen Außenemaille; auf dem kleineren sind große, ebenfalls verschmutzte Plastikbehältnisse verschiedener Bauart übereinandergestapelt.
Die Szenerie spielt sich auf einem sandigen Naturboden mit breiten Reifenfahrspuren vor einer unverputzten Gebäudefassadenecke aus Kalksandsteinen ab. Die verschiedenfarbigen Mörtelspuren zeigen Erweiterungen, An- und Umbauten, die vielfach nicht im Verbund gemauert, sondern mit senkrechten, überputzten Trennfugen angesetzt wurden. Die Fahrspuren und die Zwischenräume zwischen den Mauerfassaden lassen auf einen Kreuzungsbereich von Durchfahrt-straßen/wegen schließen; das am linken und rechten Bildrand erkennbare Gefälle und die Gestein- und Schotterhaufen vor der linken Fassade auf ein waagerechtes Plateau innerhalb einer hügeligen oder gebirgigen Landschaft.
3. Insgesamt sehe ich in der Vorlage eine Augenblicksaufnahme, die von der eingefangenen Bewegung im Alltag dieser Menschen lebt. Trotzdem sind alle wesentlichen Bildteile ohne weiträumige Überdeckungen wiedergegeben. Sie läßt dem Betrachter Freiraum, seine eigene Geschichte dazu zu entwickeln: Handelt es sich hier z. B. um ein südamerikanisches, ein afrikanisches Land oder um ein europäisches Flüchtlingslager? Ist die Frau die Mutter der abgelichteten Kinder? Worauf richtet sie ihren Blick? Ist sie alleinerziehend oder verheiratet? Lebt ihr Mann oder ist der Mann gestorben? … eines natürlichen Todes oder wurde er getötet? Versucht der Junge mit den beiden Eimern an den Füßen zu gehen oder springt er mit beiden Beinen gleichzeitig hinein und wieder heraus? usw.
4. Das Foto ist am rechten Rand ausgerichtet; je weiter der Blick nach links wandert, desto auffälliger kippen die Senkrechten nach links. Vielleicht handelt es sich um ein Panoramabild aus mehreren Einzelfotos mit einem entsprechenden digitalen Verrechnungsfehler beim Zusammenfügen oder um einen Ausschnitt aus dem Ursprungsfoto mit einer perspektivischen Verzerrung, die dem Objektiv geschuldet ist. Die Farben sind lebendig und natürlich; Oberflächen und Umrisse sind im Vordergrund und in der Szenerie durchgehend scharf abgebildet, durch das Schärfespiel nimmt die Deutlichkeit im Hintergrund gewollt ab, Wesentliches für den Gesamtzusammenhang bleibt aber auch dort noch erkennbar; der Fotograf hat einen guten Augenblick in der Bewegungsfolge erfaßt – insgesamt deshalb trotz der deutlichen perspektivischen Verzerrung m. E. ein insbesondere vom dargestellten Inhalt her gelungenes Foto.
Clara Hase 07/10/2024 12:42
auch ich bin ganz angetan von dieser Szene eine Hofes.Alleine die Füsse in den Töpfen - unsereins drehte ja Dosen um und hatte Bänder dran um damit zu gehen. ein Mädchen guckt da ganz interessiert zu, ein weisser Hund an der Mauer auch. Der grössere Junge rechts wirkt eher zweifelnd, auch da ein dunkler Hund der sich desinteressiert abwendet.
Die Ganzen Wannen erinnern mich an Fischer. Und richtig, zwischen dem Mauerwerk ist wohl das Meer zu sehen. Es könnte aber auch noch etwas sein, was da hängt, neben der Leine an der Hauswand. Fische trocknen? Wohl eher Gerätschaften.
Dann ist da die wehende bunte Wäsche - sieht man bei uns auch nur noch selten. Erstaunlich viel schwarze Teile dabei - bei der Wärme?
Die gelben Halbteile sind wohl höher gespannt - Werbebanner? Schriftzeichen? Edit auch Schutz fürs Dach könnte es gewesen sein. Das Foto wurde auch da in der Höhe eingekürzt.
Von links kommt eine stattliche lächelnde Frau. Sie lächelt aber wohl jemandem zu der noch weiter rechts eher verdeckt steht.
Es ist ein warmer Ort - die Kinder sind barfuss - der Boden nicht gepflastert sondern gelbsandig, Fahrspur ist zu sehen. Zwischen den spielenden Kindern mit Töpfenist ein sehr heller Fleck - Sonneneinstrahlung? Staub? Er führt bis hinein ins Mauerwerk dahinter.
Das Mauerwerk hat extrem dicke Fugen - ist wohl privat aufgebaut worden.
Grins- Bestandsaufnahme der Fototeile.
Hoffen wir mal auch wenns einfach ist, dass es allen gut genug geht.
Als Ort fiel mir zuerst auch Karibik ein.
Noch ein Gedanke - die Leinen - für die Erwachsene Person wäre sie auch zu hoch - evtl zieht man sie wohl stramm nach dem aufhängen. Und die Bottiche - da liegt noch ein Bett zum Anfassen - evtl um Putz der aufgetragen wurde zu glätten. Es wird also noch an dem leicht windschiefen Foto - ehm Haus gebaut.
3tes edit: Kinder - sind immer lieblich anzusehen, aber in diesem Foto werden Kinder gezeigt, wie sie irgendwo auf der Welt ohne Spielzeug wie wir es kennen lebhaft spielen.
Abgemagert sehen sie auch nicht aus - ebenso die Erwachsene Frau.
Zu dem hellen Fleck der bis an die Wand geht, habe ich überlegt, das der Fuss die Dose ja schiebt und dabei reichlich Staub aufwirbelt. GsDank nicht zur Wäsche. Die flattert auch Richtung Gebäude. Der Fotograf hatte also den Wind im Rücken.
Es könnte der Völkerverständigug dienen.
Bernadette O. 07/10/2024 12:01
Ein Bild, das mir spontan ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Da ist so viel Leben drin!Ich sehe Menschen, die in ärmlichen Verhältnissen leben. Das Haus ist ein einfaches Backsteinhaus. Möglicherweise ist es noch nicht ganz fertig, denn die Behälter rechts können irgendwelchen Handwerkern gehören. Der Platz ist ein ungepflegter natürlicher Boden mit Sand und Steinen.
Hauptdarsteller sind eine Frau, drei Kinder und zwei Hunde. Ich nehme an, die Frau ist die Mutter der drei Kinder. Alle sind dunkelhäutig und haben Kraushaar. Wie Heiko Hennings bereits geschrieben hat, könnte das Foto also aus Afrika stammen, aus Südamerika oder von einer karibischen Insel.
Mein Auge wird angezogen von den beiden Kindern in der Mitte des Bildes. Sie mögen um die 3-4 Jahre alt sein. Der Junge steckt mit beiden Beinen in weissen Kübeln und versucht sich wohl so fortzubewegen. Das dürfte nicht ganz einfach sein. Das Mädchen, nur in kurzem Höschen, schaut ihm dabei gespannt zu. Man spürt, dass es das auch ausprobieren möchte. Der etwas ältere Junge rechts davon schaut wortwörtlich etwas distanzierter zu. Fühlt er sich schon zu gross für diesen "Unsinn"? Oder überlegt er, ob er das wohl wirklich besser könnte? Oder wartet er auf einen Einwand der Mutter? Diese kommt von links in die Szene herein, bekleidet mit einem Träger-Shirt und einem Frottiertuch, das sie wie einen Rock um die Hüfte gelegt hat. Vielleicht hängt der frisch gewaschene Rock ja noch an der Leine ... Als einzige trägt sie ein einfaches Schuhwerk, nämlich Zehensandalen. Ihr Blick scheint aber gar nicht auf die Kinder gerichtet, er geht über sie hinweg. Ob da rechts drüben noch Personen sind, die wir auf dem Bild nicht sehen?
Die beiden Hunde sind ebenfalls am Spiel unbeteiligt.
Dass es noch ein männliches Familienmitglied gibt, den Vater, ist an der Wäsche zu sehen, die über der ganzen Szenerie hängt. Eine - nein zwei Wäscheleinen ziehen sich über den ganzen Platz, gut bestückt mit vielen Kleidern: Hosen, Röcke, Oberteilen, Kinderkleider ... Sie wirbeln lebhaft in der Luft. Es windet offenbar stark, auch der Sand wird vom Boden aufgewirbelt.
So ergibt sich insgesamt ein lebendiges Bild, das dennoch irgendwie eine Ruhe ausstrahlt. Ein ganz normaler Alltagsmoment dieser Famile wurde wohl eingefangen. Wenn kaum Spielzeug da ist, dann spielt man eben mit dem, was zur Verfügung steht. Da erinnert mich an eigene Kindheitstage.
Die Menschen sind fast symmetrisch im Bild verteilt: Zwei in der Mitte, die auch die Hauptrolle spielen, und in etwas Distanz die beiden Nebendarsteller links und rechts. Darüber die flatternde Wäsche, von der ich gerne oben noch etwas mehr sehen würde. Auch unten ist das Bild recht knapp beschnitten. Ich frage mich, ob das recht breite Bildformat so original war oder ob das Bild unten und/oder oben nachträglich beschnitten wurde.
Insgesamt ein Bild, das sehr viel erzählt und auch viel ahnen lässt. Es wirkt auf mich lebendig, natürlich und sehr authentisch - danke fürs Zeigen.
Heiko Hennings 07/10/2024 11:12
Wunderbar! Ein rührendes Foto aus dem Leben einer einfachen Familie. Kinder spielen unbeschwert. zwei Hunde, nicht angeleint, oben flattert die Wäsche im Wind, rechts stapeln sich die Wäschekörbe und Mama ist immer gegenwärtig. Nur der Papa fehlt, aber der muss wahrscheinlich für den Lebensunterhalt der Familie sorgen. Eine schöne Hinterhofidylle.Die Familie lebt wahrscheinlich in sehr einfachen Verhältnissen und hat vielleicht nur das nötigste zum überleben, kommen aber wahrscheinlich im Leben zurecht. Bei den Kindern sieht man, dass sie auch für einfache Plastikeimer noch Verwendung zum Spielen haben.
Wahrscheinlich ist das Foto irgendwo im afrikanischen Raum gemacht, oder Südamerika.
Ein Foto, das vom Inhalt lebt.
Toll.
VG Heiko