#39/2024
Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.
Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -
~.~.~.~
Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen
1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)
~.~.~.~
Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.
*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
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*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *
Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 28/10/2024 7:49
Die Diskussion hier ist beendet.Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/10/2024 22:04
Aufgrund eines organisatorischen Fehlers wurde der Abschlusskommentar hier leider erst heute Abend und nicht wie üblich morgens veröffentlicht. Wir möchten uns für diesen Fehler entschuldigen und bitten um Verzeihung.Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/10/2024 21:53
Heiko Hennings schrieb:"Liebe Fotofreundinnen,
liebe Fotofreunde,
Danke an alle, die sich an der Diskussion zu meinem Foto beteiligt haben, ich habe mich sehr gefreut.
Es gab auch wertvolle Tipps, die ich mir zu Herzen nehmen werde, um zukünftig solche Szenen eindrucksvoller abzulichten.
Ob es Hardy Krüger war oder nicht, wird wohl ungeklärt bleiben, weil ich mir auch nicht sicher bin.
Es ging mir natürlich vorrangig um den BMX-Künstler, der ein wahrer Könner war. Seine Bewegungen waren total fließend, so dass es das reine Vergnügen war, ihm zuzuschauen.
Ich kam mitten aus dem Volksfest, wo ich einige Fotos gemacht hatte und war schon auf dem Weg nach Hause, da fiel mir dieser Künstler am Rande des Trubels auf. Ich war schon fast an ihm vorbei, dann kam der Impuls; das musste ich festhalten.
Nach kurzer Frage willigte der junge Mann sofort dazu ein, dass ich ein paar Fotos von ihm machen durfte.
Dann machte ich mit Dauerfeuer eine Serie von fast 70 Fotos.
Die Kamera macht 10 Bilder/sek. Du siehst das Objekt nur für einen Bruchteil einer sek., dazwischen kommen Dunkelphasen, wenn der Spiegel hochklappt.
Du hast also keine Chance darauf zu schauen, wie die Kamera ausgerichtet ist. Außerdem war ich in gebückter Haltung, weil ich die Szene aus niedriger Position durch meinen Winkelsucher aufnehmen wollte. Das erklärt die Schrägstellung des Fotos. Mir gefiel es so und belies es dabei.
Darmstadt, Stadtkirche und Heinerfest waren Volltreffer, das habt ihr super gesehen.
Hinterher tat es mir leid, dass ich dem Künstler nicht zur Belohnung die Fotos auf dem Monitor gezeigt hatte.
Liebe Grüße an alle und ein schönes Wochenende.
Heiko Hennings"
keinezeit 25/10/2024 21:59
Mir zeigt das Bild, besonders viel Interesse hat die BMX Darbietung des Radsportlers wohl nicht ausgelöst. Niemand der Umstehenden schaut genau auf seine Darbietung. Ist sie spontan oder mit dem Ziel der Selbstvermarktung inszeniert? Die fröhlichen Sommerfarben vermitteln zwar eine kontextuelle Lebendigkeit, die mir das eingefangene Bild inhaltlich aber nicht transportieren mag. Hier geht jeder seiner Wege ohne dem Protagonisten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Niemand lächelt. So ist es eben Dokumentation, ohne Anspruch mir mehr zu zeigen. Das ist in Ordnung. Vielleicht ist eine Beziehung zwischen Motiv(en) und Fotograf*in. Dann zeigt es natürlich mehr.Clara Hase 24/10/2024 18:57
zu dem Namen Hardy Krüger- den alten kannte ich noch - abre der ist schon länger gestorben - sogar sein Sohn der 68 geboren wurde.Ist das Foto so uralt?
Gerhard Körsgen 24/10/2024 11:46
Vitale Volksfestszene in Schräglage und leicht übersättigten Farbendie in einer ansonsten eher unspektakulären Szene ein paar kleine
Neon-Ausrufezeichen setzen, vornehmlich in Gelb.
Überhaupt tut die Farbe dem Foto in Sachen Ausdifferenzierung der
Details gut, spaßeshalber habe ich es mir mal in sw konvertiert und
prompt setzte sich der Rad-Artist weniger gut ab und das Personengewimmel
des Hintergrunds verschmilzt noch mehr zu einer homogenen Masse als eh in
Farbe schon.
Mir erschliesst sich nicht ganz der Sinn warum die Aufnahme so schräg
gemacht wurde...als jemand der selbst im Genre streetfotografie unterwegs
ist (in dem ich dieses Foto einordnen würde) kenne und anerkenne ich sehr
wohl die dynamisierenden Effekte die das Anschrägen bringen kann: Man
kann grafische Bezugspunkte setzen die die Dynamik der Elemente der
Darstellung neu und anders ordnen als es eine herkömmliche "gerade" Abbildung
tut.
Betrachtet man es unter diesem Aspekt findet lediglich von fast Mitte bis halbrechts
eine Art Verdichtung dahingehend statt, eine Art gedachtes Quader mit dem Laternenmast links, dem Rad-Artisten in der Mitte und der langen Leiter rechts wäre das dann.
Hm...überzeugt mich als Ausschnittvergrößerung aber nicht wirklich...die Randfiguren
sollten schon vorhanden sein, schon allein als Kontrapunkte der Statik versus der
Bewegung.
Ich sehe, ich doktere ein wenig herum an Schnitt und Ausrichtung, komme aber nicht weiter darin es mir "passiger" zu basteln dass es mir besser gefällt.
Irgendwie wünsche ich mir das Foto "ausformulierter", es hat einige gute "Zutaten"
aber einiges stört mich auch, z.B. der angeschnittene Schatten des Radlers...
Letztendlich sehe ich das Ganze als einen spontanen "Hüftschuss", mehr oder weniger im Vorübergehen, keine Aufnahme die "komponiert" werden sollte.
Da kommt mir auch der serielle Gedanke dass diese Aufnahme im Rahmen einer Reportage vielleicht "komplettierender" wirken könnte, in diesem Kontext möglicherweise stimmiger als allein als "Einzelbild" besprochen zu werden.
Dass mich das Foto betreffs Einschätzung etwas an die Grenzen brachte sehe ich als gutes Zeichen, ein gelungener agora-Beitrag, Danke für s zeigen.
Alex Schnoor 23/10/2024 13:23
Ein BMX-Biker macht in der rechten Hälfte seine akrobatischen Tricks. Um ihn herum jede Menge Menschen die ihm keine besondere Aufmerksamkeit schenken. Bis auf dem gehenden älteren Herr mit Sandalen, der ihn auch nur beobachtet um sicher an ihm vorbeizuspazieren. Der Kirchturm erinnert mich an Darmstadt.Emotional hat es keinen großen Effekt auf mich. Das Bild wirkt auf mich wie ein beliebiger Schnappschuss. Durch die vielen Menschen wirkt das Bild recht unruhig.
Leider ist das Gesicht des BMX-Bikers nicht zu erkennen um seine Emotion deuten zu können.
Als Botschaft könnte ich darin die Gleichgültigkeit der Gesellschaft gegenüber anspruchsvoller Kunst erkennen. Eine Schieflage, die durch das schiefe Bild verstärkt wird. Kein Mensch auf dem Bild interessiert sich für die akrobatische Kunst die der BMX-Biker vollbringt. Er ist der Künstler und das Kunstwerk selbst mit seinen Tattoos. Allerdings schenkt er seiner Umgebung ebenso keine Aufmerksamkeit, weil er so in seiner eigenen Welt vertieft ist. Und die Gesellschaft um ihn herum versinkt im Konsum, Desinteresse, Ablenkung und gewohnten Lebensentwürfen. "Wo ist die Brücke zwischen Kunst und Gesellschaft?" könnte das Bild fragen.
Matthias von Schramm 23/10/2024 10:58
In der "modernen Fotografie" fällt in den letzten Jahren ein gewisser Trend auf - einer von vielen anderen. Nämlich das bewusste schräg halten der Kamera, um mehr Dynamik zu erzielen und hohe Farbregelung, sprich satte und bunte Farben an der Grenze der "Übersteuerung". Das ist hier auf diesem Bild zu sehen. Dieses schräg halten ist eher ein Abfallprodukt immer schnellerer "Fotomaschinen", man will schnell was erfassen, kann dafür aber keineswegs mehr eine Wasserwaage oder ähnliches ansetzen. Dieser Effekt gefällt manchen dann und dann wird es bewusst eingesetzt wie hier vermutlich.Bei diesem Bild rückt die Kamerastellung den Hauptakteur in die Grade, der Boden kippt nach links und Dynamik wird erzeugt. Das kann einem Gefallen, weil Effekte bei einem schnellen Fotovergnügen "Sehinstinkte" ansprechen. Meins ist es nicht. Davon abgesehen ist das ein Bild der Straße in dem eine Menge passiert. Man sieht einen "Radartisten" der Teil eines Vergnüngslebens ist. Er befindet sich auf einem Volks- oder Straßenfest. Buden sind im Hintergrund zu sehen mit Lebkuchenherzen, Crêpes, die Aufschrift "Schoko - Früchte" ist zu lesen. Im Hintergrund ist ein älteres kippendes Gebäude (der Kamerastellung geschuldet) zu sehen. Vielleicht eine Kirche mit transparenter Turmkonstruktion. Bäume und Häuser sind auszumachen, ein Fest also eingegliedert in die Gegebenheiten einer Stadtumgebung.
Die Menschen im Hintergrund sind für sich, telefonieren, schauen nur flüchtig zum "Radartisten" im Vordergrund oder unterhalten sich an der Kinderkarre. Die ProtagonistInnen wirken leicht teleartig zusammen geschoben auf diesem sehr bunten Bild. Je mehr man nach hinten schaut und Menschen sieht, desto mehr verdichtet sich die Farbvielfalt der Kleidung, die insgesamt eher sommerlich erscheint. Das Pflaster auf dem der Artist seine Kunststückchen auf dem Fahrrad vollzieht hat verschiedene Strukturen, so als ob man sich eher auf einer Art Platz befindet, als auf einer langgestreckten Straße. Rechts nebst Leitern könnte so eine Art Bühne stehen, jedenfalls lehnen Leitern dieser Art oft an solchen, etwa um Scheinwerfer oder ähnliches installieren zu können.
Den Mann auf dem Fahrrad umgibt also viel identifizierbare Umgebung, die relativ scharf durchgehend sichtbar bleibt, es wurde also bei offenbar hellen Lichtverhältnissen nicht offenblendig gearbeitet. Dadurch steht die Hauptfigur im Kontext zu allem anderen und bekommt einen starken Charakter von "Stereofotografie". Die starken Farbkontraste heben seine Tattoos gut hervor, sein Kappy leuchtet rotweiß. Das man sein Gesicht nicht sehen kann, tut der Szene keinen Abbruch. Dadurch wirkt das ganze etwas anonymisierter und könnte somit für mögliche Werbeplakate der Veranstaltung vielfältig genutzt werden.
Das Bild sagt etwas über Kommunikation. Jeder hat seinen Weg und seinen Plan, Unbekannte agieren nicht miteinander, wenn es nicht sein muss.
Dieter Comes 23/10/2024 10:00
Analyse - was sehe ich objektiv?:Ein buntes Bild mit viel Volk unterwegs auf einer Straße oder einem Platz
Eine Stadt mit Straße oder Platz, vermutlich in Deutschland - für andere deutschsprachige Länder fehlen mir die Berge im Hintergrund. Deshalb kommen sie nicht in Frage.
Im Hintergrund Bäume, Büsche, ein Turm und wenige Hausdächer, keine weiteren Menschen und natürlich Himmel und Wolken
Im Mittelgrund viel Werbung und viel Volk dass offensichtlich an irgend welchen Buden oder anderen Attraktionen ansteht und dem "turnenden" Radfahrer gar keine oder nur wenig Aufmerksamkeit schenkt sowie eine Verkehrsampel aber keine Fahrzeuge und Fußgänger die in eine andere Richtung streben als die anstehenden.
Im Vordergrund ein Fahrradartist bei seiner Vorführung. Nicht zu erkennen wie alt er sein mag, ein telefonierender Zuschauer, halb aufmerksam und ein Paar mit Kinderwagen, kaum aufmerksam auf den Artisten. Ein weiterer Fußgänger der wohl an dem "turnenden" Artisten vorbeilaufen wird und somit aus dem Bild läuft.
Letzte objektive Feststellung: der Fahrradartist kann deutlich mehr als die meisten von uns auf dem Fahrrad.
Meine Mutmaßung: Der Künstler wird vermutlich mittleren Alters sein (35 - 50 Jahre).
Begründung: Die Bewegung wirkt ein klein bisschen steif. Er hat viele Tattoes (kann man sich mit 20 normalerweise nicht leisten) und für ein höheres Alter fehlen ihm die Falten in der Haut.
Mein Fazit: Ein Schnappschuss am Rande eines Volksfestes im Sommer (kurze Ärmel), der viel Interpretationsfreiraum lässt, der aber auch einige Fakten offenbart, die eindeutig sind.
Natürlich hat solch ein Bild viel mehr Wert für jemanden, der weiß um was oder um wen es sich auf dem Bild handelt als für uns "Fremde".
_visual_notes_ 22/10/2024 15:00
Das Spektrum der abgebildeten Personen reicht von sportlich über schlank bis dicklich, man kann auch "Crèpes", "Schokofrüchte" und "Zucker" lesen, aber nicht "Bio", "Natur" oder "Gesund".Der gutgekleidete Mann 2. von links sieht aus wie Hardy Krüger, der auffällig-unauffällige Mann ganz links mit Handy und Sonnenbrille wie sein Personenschützer.
Gab es hier eine Bildbearbeitung oder kommt das direkt "out of the box"? Etwas Bildbearbeitung täte dem Bild meiner Meinung nach gut: der grüne Busch im Hintergrund oder die Leiter rechts könnten gern etwas kontrastärmer (nebulöser) daherkommen, sie müssen nicht so prägnant sein, da sie thematisch wohl keine Rolle spielen.
Ich finde das Bild farblich nicht sehr ansprechend. Es sieht "digital" aus, das Gelb knallt sehr, viele Details sehen sehr bläulich-kalt aus (zumindest auf meinem Laptop).
Insgesamt ist das ein interessantes Dokument der Art "Story-telling": ganz besonders mag ich die vollkommen indifferenten, gleichgültigen Menschen um den Radfahrer herum; das, was in einem anderen Kontext eine Sensation sein könnte, ist in unserer postmodernen Welt, in der jeder schon alles im Fernsehen, in Youtube oder auf Kreuzfahrten gesehen hat, den meisten kaum mehr einen müden Blick wert.
wittebuxe 22/10/2024 8:26
Die zu erkennenden Personen sind lt. Definition "Beiwerk". Sie tun also nichts zur Sache.Der Protagonist ist nicht zu erkennen. Auch hier fehlt die Grundlage, um erlaubtes Einverständnis zu erfragen.
So bleibt also: Nichts zu tun
Außer zu fotografieren;-))
Horst.F 22/10/2024 0:55
1. Auch bei dieser Vorlage gehe ich davon aus, daß der Fotograf die Bildrechte der im Foto Abgebildeten berücksichtigt hat.2. Der Fahrer hebt sich durch seine BMX-Freestyle-Übungen auf einer Freifläche abseits der Buden und Kaufstände, durch sein knallgelbes Hemd und auch durch das Rot und Weiß seiner Kappe von den übrigen Personen ab. Er zieht die Aufmerksamkeit des Fotografen auf sich, so daß der diese Aufnahme von ihm macht.
3. Im Gegensatz zu ähnlichen Fotos solcher BMX-Übungen legt der Fotograf keinen Wert darauf, nur den Fahrer vollständig gegen den Himmel oder gegen eine andere einfarbige Fläche freizustellen, sondern ihm sind die Kaufstände, die Buden mit ihrer Werbung und die Besucher in der Umgebung so wichtig, daß er sie mit ins Bild nimmt und das Foto zu einem Breitformat wird. Dabei kommt es kaum zu Überlagerungen. Durch den Weitwinkel gelingt es auch, den Schatten des Fahrers auf dem plattierten Boden im Vordergrund mit abzubilden.
4. Der Fahrerkörper ist scharf im Bild eingefroren; gleichzeitig sind aber auch bewegungsbedingte Unschärfen und Wischspuren auf dem Hinterrad, besonders auf der hinteren Felge abgebildet. Auch im Hintergrund sind bedeutsame Einzelheiten wie z. B. die Süßigkeitenwerbung erkennbar; Unwichtigeres wie die Menge der Buden- und Ständebesucher läßt der Fotograf dagegen in Unschärfe versinken. Insgesamt wirken die Besucher auf mich entspannt, fröhlich und gut gelaunt.
5. Vermutlich ist das Foto schräg aufgenommen, um den Bewegungseindruck insgesamt für den Betrachter zu erhöhen; es kippt durchgehend nach links. Auf mich wirkt das allerdings nicht bilddynamisierend, sondern wirklichkeitsfremd und störend, besonders bei dem Mann im Hintergrund, dem ein langer schräger Mast wie eine Körperverlängerung scheinbar aus dem Kopf wächst. Das mag aber Geschmacksache sein.
6. Inhaltlich geht das Foto einerseits durch die dem Fotografen wichtigen Werbeaufdrucke „SCHOKO-FRÜCHTE“, „Crepes“ und „Zucker“ im Hintergrund und andererseits durch die Kappenaufschrift „RAD!“ über ein reines Sportfoto hinaus. Ich deute die Bildaussage so, daß in einem guten, fröhlichen Leben wie in diesem Augenblicksfoto z. B. sowohl der Verzehr besonders zucker-, fett- und kohlehydrathaltiger Eßwaren als auch der Alltagssport ihren Platz haben.
7. Insgesamt sehe ich in der Vorlage daher ein gelungenes, farbenfrohes Sport- und Straßenfestfoto mit einer inhaltlichen Aussage; die Schräge bleibt Geschmacksache.
Michael Menz 21/10/2024 22:51
Im vorderen rechten Bilddrittel ein sportlich durchtrainierter Mann auf einem „Freestyle- BMX- Rad“. Auffällig seine Tätowierungen, sein gelbes Shirt und das rote Cap. Er beherrscht sein RAD! mit konzentriertem Blick nach unten. Die Unschärfe am Hinterrad zeigt an, wo die Bewegung ist. Links ein Herr mit Smartphone in Wartestellung, daneben ein älterer Herr im legeren Anzug beim Durchschreiten der Aktionsfläche. Rechts ein Pärchen mit leeren Kinderwagen, das dazugehörige Kind evtl. in den Armen der Person, die verdeckt hinter dem Radartisten steht.Für mich insgesamt der „Vordergrund“, abgegrenzt durch die kleinen Randpflastersteine.
Im Hintergrund die Flaniermeile eines gut besuchten Volksfestes mit Ballonverkauf, Crêpes-Ständen und sonstigen Buden. Weiter dahinter wahrscheinlich eine größere Kirche. Wir befinden uns wahrscheinlich in einer größeren Stadt und aufgrund der Kleidung liegt der Schluss nahe, dass es sich um ein Sommerfest handelt.
Ich fühle mich sofort mittendrin, weil es eine vertraute Szene zeigt. Im Hintergrund alles, was man von einem Volksfest kennt. Auch im Vordergrund typische „Zutaten“. Eine Ausweichfläche, die nicht im Besucherstrom liegt. Gelegenheit, per Handy in Ruhe einen geeigneten Treffpunkt zu vereinbaren, den Kinderwagen aus dem Strom zu nehmen, oder die Örtlichkeit zu verlassen/Wege abzukürzen.
Der Radartist gehört wahrscheinlich zum Volksfestgeschehen und macht Werbung für das RAD! und/oder seinen Sport. Tätigkeit und Aufgabe entkoppelt ihn aber vom gewöhnlichen Geschehen, somit verdient er die große Bildfläche im Verhältnis zu den anderen Menschen. Für mich der Hingucker.
Gerne folgen würde ich aber dem lässigen Herrn im legeren Anzug. Er ist nicht nur äußerlich knapp neben der Spur der anderen Volksfestteilnehmer, sondern scheint auch den Weg des Radartisten entschlossen zu kreuzen, um sich auf anderen Pfaden zu begeben. Den Schuhen nach könnte er ein schräger Typ sein, so passt auch der Bildwinkel zum dynamischen Moment abseits des Trubels.
Clara Hase 21/10/2024 22:24
Das Volksfest mit Karussell, Schokofrüchten und Crepes.Menschen in sommerlicher Bekleidung gehen hier oder dorthin.
Mit Kind und Kegel - die Eindrücke auf sich wirken lassend.
Ein Radfahrer manövriert sein Zweirad um eine Show mit Pedalen an dem Vorderreifen zur Show für die Wandelnden. Er hat die Arme voll Tattoos - eine Mütze mit dem Wort Rad. Legt er sich unsanft hin, oder gelingt es ihm auf einem Reifen zu fahren? Es scheint ich und die Agora sind die einzigen die dem Schauspiel zusehen. Der Fotograf eiert etwas.
Das Elternpaar rechts hat wohl schon häufiger Crepes und Schokofrüchte genossen - interessiert sind sie am Ein-Rad-Fahrer eher nicht.
Eine Person eher links kommt etwas sehr elegant daher. Ich kenne ihn nicht, auch nicht den Herrn mit dem Handy am Ohr. Die Sonne scheint noch arg zu blenden. Alles schön bunt.
Kinder sind in erster Linie Kleinkinder - keine die herumwuseln.
N. Nescio 21/10/2024 21:58
ein bild, auf dem ganz viel drauf ist. hauptmotiv ist ein artist, der auf seinem fahrrad - hinterrrad leicht bewegungsunscharf - turnt.ansonsten viele festbesucher.und baumhintergrund und einige gebäude.
der artist ist interessant, aber optisch nur schwer vom menschenwimmelnden hintergrund herauszulösen. mich ermüdet diese notwendige konzentration, den artisten genau zu betrachten. daß es ein schnappschuß ist, wird durch die schräge, nicht vorhandene ausrichtung des bildes angedeutet. immerhin ist alles ziemlich scharf im bild. ein paar personen sind größer abgebildet und die hab ich genauer betrachtet.
ein schnappschuß, der zeigt, was da war. aber danke fürs zeigen. das ist ja der sinn von agora, das zeigen und das betrachten.