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Ärmliches Fuhrwerk eines notleidenden Bauern

Ärmliches Fuhrwerk eines notleidenden Bauern

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Ärmliches Fuhrwerk eines notleidenden Bauern

[Auftakt der Bauernproteste, Straße des 17. Juni 1953, Berlin • 8. Januar 2024]

Die Protestwoche begann mit einer ganztägigen Kundgebung der Freien Bauern.
Dieser Verein vertritt die Interessen landwirtschaftlicher Familienbetriebe.
Damit grenzt er sich vom Bauernverband ab, Joachim Rukwieds Agrarindustrie-Lobbyverband.

Mit den Forderungen der Freien Bauern kann man sich durchaus anfreunden.
Sie wollen, dass Bauern von ihrer Arbeit leben können, ohne EU-Subventionen.
Dazu soll die Ampel das Preiskartell der Supermärkte kippen und die Bauern vor Billigimporten schützen.
Durchaus haben die Freien Bauern erkannt, dass sich die Agrarpolitik seit 1950 fehlentwickelt hat.

Leider wurde die Veranstaltung von Leuten unterlaufen, die Ampel und Demokratie beseitigen wollen.
Sie rückten mit solchen militanten Pickups und gemieteten LKWs an, mit Reichsflaggen und Galgen.

Commentaire 28

  • Titus Photographie 28/01/2024 0:06

    Wie damals bei Thomas Müntzer - fehlt nur die Mistgabel ;-)
    lg Christian
  • Zwecke 09/01/2024 19:07

    Viele Berufszweige hätten Grund zu Demos, wenn wir als Rentner antreten, dann ist alles zu spät, denn wir sind die größte Macht im Lande.
    LG Horst
    • smokeonthewater 09/01/2024 22:34

      Alle Berufszweige fahren auf Ressourcenverbrauch. Die Zukunft heißt Nachhaltigkeit. Die Transformation mitzumachen sichert die Zukunft des Unternehmens. Wer heute dagegen demonstriert, ist morgen raus.
    • Christian-Schmidt 10/01/2024 16:44

      Rentner bekommen zumindest alle 1 - 2 Jahre ein Erhöhung der Rente. Ob die reicht, steht auf einem anderen Blatt. Die Bauern sollen mit dem Weltmarkt konkurieren - aber unter den Bedingungen deutscher Bürokratie und Zertifizierungswahn. Die Jugend will sich das in vielen Fällen nicht mehr antun und geht lieber in Bürojobs mit Homeoffice und 4 Tage-Woche. Wer sorgt zuküntig für volle Regale? Machen wir uns abhängig?
    • Christian-Schmidt 10/01/2024 16:46

      Ich freue mich über Solidarität und Schulterschluss mit Handwerk,Gewerbe und Gastronomie da es denen ähnlich geht.
    • smokeonthewater 10/01/2024 17:22

      ALLE Bürger und Betriebe sind von der Transformation weg von fossilen Energien betroffen. Die Kürzung der Subventionen macht 1 bis 2,5 % des Erlöses der Agrarbetriebe aus. Die sollen einfach nur leise heulen.
  • Pixelpiet 09/01/2024 17:47

    Es ist schon skuril, schaut man da mal genauer hinter die Kulissen. Vor allem und gerade beim Rudwieds. Und es ist nicht die Ampel, für viele Fehlentscheidungen, die vor rund 3 Jahrzehnten bereits getroffen wurden, verantwortlich. Da gäbe es in jedem Fall viel mehr andere Probleme rund um die Landwirtschaft auch auf europäischer Ebene zu lösen. Und ja, auch meine Sympathien liegen eher bei den besonneneren Bauernverbänden, die eher das Wohl ihrer Mitglieder im Auge behalten (mit Einschränkungen und natürlich ebenso nach vernünftigen Argumenten abklopfend) und sich vor allem klar gegen die Vereinnahmung durch skurile Nichtdenker eintreten.
    Das allerschlimmste an diesen Bauernprotesten mit gar „motorisierter Gewalt“ ist aber die Doppelmoral. Da dürfen Bauern ihre Trecker stundenlang im Dauerlauf ihre Motoren beim Blockieren des Verkehrs laufen lassen, während man junge Umweltaktivisten zuvor bei minimalem Aufwand als kriminell oder gar terroristisch einordnete und von der Straße schleifte. Ganz ganz bitter für unsere fragile Demokratie.
  • Fotobock 09/01/2024 16:31

    Wie immer schließen sich "alle" Gruppen, auch die, die andere Ziele verfolgen, solchen Veranstaltungen an. Auch darauf muss man hinweisen, wenn es auch nicht anhand eines Bildes zu verstehen ist. Der Text klärt auf. Lg Barbara
  • Dorothee 9 09/01/2024 9:06

    Ich bin gestern extra zum Gucken und Beistand durch Anwesenheit hingegangen, es war
    ein faszinierendes Scene, wie sie langsam mit ihren Traktoren ankamen. Leider waren die
    Ergebnisse nicht ihren Forderungen gemäß. Und natürlich waren auch hier wieder Nazitypen, die sich darunter mischten, aber wohl nicht so viele wie andersort. Das von dir ausgesuchte Foto finde ich nicht passendt, es sieht aus, als würdest du dich lustig machen. 
    Leider sind meine Fotos nix geworden, also kann ich keine besseres anbieten.
  • Munjina 09/01/2024 8:42

    Hallo!
    Erst mal zum Bild, es geht ja hier vor allem um die Fotografie: Ich hätte den Ausschnitt anders gewählt, gern mit mehr vom Traktor, damit der Kontext auch ohne Text klarer wird. Beim Kennzeichen wäre ich mir unsicher, ob man das zeigen darf?
    Außerdem:
    Danke für den aufklärenden Text, habe mir die Seite der Freien Bauern gleich mal angeschaut. Hin zu fairen Preisen ohne Subventionsabhängigeiten ist eine super Sache, keine Frage.
    Aber leider auch bei den Freien Bauern viele Punkte, die durchaus diskutiert werden müssen (Stichworte: Umgang mit Pestiziden, Düngung, Abschuss von Wölfen, Tierwohl etc.).
    Zum Teil klingt das sehr polemisch oder sogar nach Verschwörungserzählungen. Muss man sich genauer anschauen, um sich ein Urteil zu bilden.
    Was natürlich gar nicht geht, sind Unterwanderungen durch rechtsextreme Gruppen. Da werden friedlich Protestierende sich zwangsläufig neue Formen der Demonstration suchen müssen, die solche Unterwanderungen verhindern. Ich hoffe auf pfiffige neue Ideen von Menschen, die sich zum Teil seit Jahrzehnten mit friedlichem Protest auseinandersetzen.
    Beste Grüße, Munjina
    • smokeonthewater 09/01/2024 15:16

      Solange der Traktor noch erkennbar ist, muss er auch nicht vom Wesentlichen des Bildes ablenken.

      Wer auf einer Demo öffentlich sein Auto abstellt, kann ja sein Kennzeichen abdecken. Viele haben das mit einem Plakat getan. Wer die Demo mit antidemokratischen Zielen unterwandert, darf zudem von mir keine Rücksicht erwarten.

      Die Freien Bauern sind durchaus streitbar. Wie ich schrieb, entspricht nicht alles dem gesellschaftlichen Konsens. Unterm Strich richten sie durch konstanten Flächenverbrauch aber weniger Schaden an als die extensive und intensive Agrarindustrie.

      Für die Unterwanderung mache ich nicht allein die Veranstalter verantwortlich. Es gab reihenweise rechtsextreme Gesetzesverletzungen, aber die Polizei zog es vor, sich in den warmen Mannschaftswagen bei laufendem Motor den Hintern breitzusitzen.
      LG Dieter
  • jopixl 09/01/2024 8:16

    Die Ampel macht die Reichen  noch reicher und stürzt viele Bürger in Finanzielle Not, also die Schere tut sich immer  mehr auf! Und das soll demokratisch sein? 
    Nee ,wer gegen das eigene Volk regiert gehört auf den Müllhaufen der Geschichte!
    • Pixelpiet 09/01/2024 18:21

      Auch zu doof, dass viele die Landwirte betreffende und beklagte Entscheidungen gar nicht von der Ampel getroffen wurden, sondern sehr viel früher. Aber Wille nach genauerer Information oder Differenzierung war noch nie die Stärke von Populisten.
    • jopixl 09/01/2024 19:14

      Doch, diese desaströse Politik betrifft ja nich nur die Bauern, (Firmenpleiten,Gesundheits und Bildung,Rentner usw) deshalb haben sie ja Andere Teilnehmer eingeladen mit zu demonstrieren um Ihren Unmut kund zutun!
      Und nicht Jeder da da mitfährt und Demonstriert ist gleich ein Rechtsextremer! 
      Wenn ich mir dazu hier einige anmassende Anmerkungen durchlese,Typisch deutsches Schubladendenken!
      Ach ja eine Debattenkultur gibt  es ja auch nicht mehr in diesem Land,wie Thomas Gottschalk das schon riichtig bemerkte! VG Jo
    • Pixelpiet 09/01/2024 20:39

      Wie sieht das aus, erkennst Du an, das diese „desaströse Politik“ nicht erst seit der Ampel existiert, oder wird da jetzt einfach ein Sündenbock gepickt, weil das gerade ideologisch so in ist? Anmaßende Anmerkungen? Lies Dir Deinen ersten Kommentar noch mal genau durch. Oder hältst Du das für außerordentlich differenziert und fundiert?
    • smokeonthewater 09/01/2024 23:01

      Wenn Lindner in der Ampel nicht die Wiedereinführung der Vermögenssteuer blockieren würde, hätte die aktuelle Bundesregierung noch viel mehr soziale Beschlüsse fassen können – übrigens alles Dinge, die die AfD ablehnt:

      • Vorgezogener vollständiger Sonderausgabenabzug von Altersvorsorgeaufwendungen entlastet die Arbeitnehmer um 3,2 Milliarden Euro und 2024 um 1,8 Milliarden Euro.
      • Erhöhung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags 2023 auf 1.230 Euro
      • Erhöhung des Sparer-Pauschbetrags von 801 Euro auf 1.000 Euro
      • Entfristen und Verbessern der Homeoffice-Pauschale an bis zu 210 Homeoffice-Tagen, Werbungskostenabzug bis 1.260 Euro pro Jahr.
      • Arbeitgeber sollen ihren Arbeitnehmern bis Ende 2024 eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie
      von bis zu 3.000 Euro zukommen lassen.
      • Erhöhung des Entlastungsbetrags für Alleinerziehende ab 2023 um 252 Euro auf 4.260 Euro
      • Nullsteuersatz bei der Umsatzsteuer für Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen, Ertragssteuerbefreiung für bestimmte Photovoltaikanlagen
      • Spitzenausgleich für energieintensive Unternehmen bei Strom- und Energiesteuern wurde 2023 um ein weiteres Jahr verlängert.
      • Der Grundfreibetrag wird nach 2023 in 2024 erneut erhöht: um 696 Euro auf 11.604 Euro.
      • Die Einkommensgrenzen bei der Arbeitnehmer-Sparzulage werden verdoppelt: auf 40.000 Euro für Ledige und auf 80.000 Euro für zusammen Veranlagte.
      • Die steuerlichen Rahmenbedingungen werden 2024
      bei der Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmen des Arbeitgebers erleichtert: Der Steuerfreibetrag steigt von derzeit 1.440 Euro auf 2.000 Euro.
      • Der Kinderfreibetrag stieg 2023 auf 8.952 Euro und wird in 2024 um weitere 360 Euro auf 9.312 Euro erhöht. Der Höchstbetrag für den steuerlichen Abzug von Unterhaltsleistungen, dessen Höhe an den Grundfreibetrag gekoppelt ist, wird ebenfalls angehoben.

      Aber manche blöken eben nur das nach, was die Gehirnwäsche in der AfD-Blase noch hergibt.