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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Bunt, bunter - ALEX

Der Freistaat Bayern wollte sich mit der Einstellung der InterRegio-Linien von München Richtung Oberfranken und Allgäu nicht zufrieden geben und suchte nach einem möglichen Ersatzkonzept. Die als Nahverkehrszüge durch die Bayrische Eisenbahngesellschaft in Auftrag gegebenen Leistungen des ersten ALEX (Allgäu-Express) von München über Kempten und Immenstadt nach Oberstdorf fuhren ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2003 für vier Jahre: Lokomotiven der Bauart EURORUNNER aus dem Lokpool von Siemens Dispolok zogen ehemalige Bundes- und Reichsbahn-Abteilwagen hinter sich durch das Allgäu. Auftragnehmer war damals die EuroThurbo GmbH aus dem schweizerischen Kreuzlingen, eine Nachfolgegesellschaft der einige Zeit zuvor insolvent gewordenen Mittelthurgaubahn.

Die Züge erfreuten sich bei den Reisenden äußerst großer Beliebtheit, was zum einen in dem anspruchsvollen inneren und äußeren Design der Züge lag, aber auch der Service stimmte. Man konnte beispielsweise in einem als ALEXtreff bezeichneten Großraumwagen an einer Art Rezeption auch kleinere Speisen und Getränke zu humanen Preisen erwerben.

Das Land bzw. die BEG schrieb die Leistungen dann einige Jahre später erneut aus, den Zuschlag erhielt damals die Vogtlandbahn. Das bestehende Streckennetz sollte bei den Zügen Richtung Allgäu um einen weiteren Zugteil Richtung Bodensee erweitert werden, so dass die Züge in Immenstadt geteilt bzw. wieder vereinigt werden sollten.

Aus meiner Sicht überaus löblich ist die Tatsache, dass man die Vorteile von "klassischen" lokomotivbespannten Wagenzügen nutzt und auch Wagengruppen zu anderen Zielen in den Zügen mit überführt.

Am Abend des 10. Januar 2008 steht die noch recht neue 183 002 mit dem DPN 86012 zur Fahrt nach Regensburg und weiter nach Hof am Gleis 26 des Münchner Hauptbahnhof. Direkt hinter der Lok befinden sich drei Wagen der Tschechischen Staatsbahnen (1 x 1. Klasse, 2 x 2. Klasse), welche im Zug bis Schwandorf mitgeführt werden. Ab dort fuhren die drei Wagen als DPN 457 bis nach Furth im Wald wo der Zug in Verantwortung der Tschechischen Staatsbahnen wechselte und weiter nach Prag fuhr. Dort sollten die Wagen nach genau sechs Stunden und einer Minute eintreffen. Es folgten zwei ehemalige Wagen des "alten" ALEX, ein im Stil des "Rheingold" in purpurrot und elfenbein lackierter Speisewagen (man beachte die Tatsache, dass es sich um einen Nahverkehrszug handelt!) sowie zwei weitere Sitzwagen, davon einer bereits im dem Lok entsprechenden Design und ein angemieteter Wagen des Bahn-Touristik-Express in rot-blau. Selten zuvor habe ich einen derart bunten Nahverkehrszug gesehen.

Mit Fortschreiten der äußeren Umgestaltung und Übernahme weiterer wurden die zwar weiterhin als ALEX (nun allerdings Arriva-Länder-Express) bezeichneten Züge nach und nach immer mehr dem eigentlichen Design in türkis, weiß und gelb angepasst. Farbtupfer bilden weiterhin einige im alten Bundesbahn-Farbschema lackierte Speisewagen und die "Kurswagen"-Gruppen von und nach Prag.

Wer mehr über den ALEX erfahren möchte sei folgender Link empfohlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arriva-L%C3%A4nderbahn-Express

Über die eingesetzten Elektrolokomotiven kann man hier (allerdings auf englisch) mehr in Erfahrung bringen:
http://www.railcolor.net/index.php?nav=1405003&lang=1

Aufnahmedatum: Donnerstag, 10. Januar 2008 - 16:34 Uhr || Aufnahmeort: München Hauptbahnhof || Verwendete Kamera: Nikon D80

Ebenfalls von jenem Abend

12 x 315 kW versus 1 x 2800 PS
12 x 315 kW versus 1 x 2800 PS
Patrick Rehn

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Dossier Bahn - Der Süden
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Exif

APN NIKON D80
Objectif AF-S DX Zoom-Nikkor 18-135mm f/3.5-5.6G IF-ED
Ouverture 5.6
Temps de pose 1/10
Focale 26.0 mm
ISO 100