Centaurus A

Centaurus A

Wir wagen uns weiter hinaus, so um die 14 Millionen Lichtjahre und betrachten die Galaxie NGC5128 im Sternbild Centaurus. Sie ist besser bekannt als Radioobjekt Centaurus A. Walter Baade und Rudolph Minkowsky am Palomar Observatory beschlossen um 1954, dass dieses Objekt aus zwei Galaxien besteht und seine außergewöhnliche Form erhält durch die Kollision einer elliptischen Galaxie mit einer Spiralgalaxie. Bestätigt wurde dies durch Beobachtungen im Radio- und Röntgenbereich. Im Radiobereich sind ausgedehnte Blasen um die Galaxie zu sehen, im Röntgenbereich zeigt sich ein Jet in Richtung der längeren Halbachse der elliptischen Galaxie, und zwar auf der Seite, auf der der Vordergrundstern nicht zu sehen ist. Hier ein Komposit aus Aufnahmen mit verschiedenen Wellenlängen http://www.astronews.com/news/artikel/2009/01/0901-036a.shtml

All dies zusammengenommen spricht dafür, dass die elliptische Galaxie die Spiralgalaxie in sich aufgenommen hat, dabei wurde die Form der Spirale, die wir fast von der Seite sehen, verbogen, Astronomen sprechen von einem Warp. Sichtbar ist insbesondere das dunkle Staubband. Während die elliptische Galaxie im Wesentlichen aus alten (roten) Sternen besteht, entstehen am Rande des Staubbandes viele neue (blaue) Sterne. Im Kernbereich ist alles frisch durchmischt und die zwei schwarzen Löcher, die sich nun wahrscheinlich umkreisen, sammeln eine Menge an Material ein, von dem 70% verschluckt und 30% fokussiert und in Form eines Jets ausgestoßen wird – der Antriebsmechanismus und die Ursache der viele Vollmonddurchmesser am Himmel ausgedehnten Blasen, die erkaltet sind und nur im Radiobereich beobachtet werden können.

Aufnahme mit IAS AK3 51cm Astrokamera, 1888mm f/3.7, Kühlkamera QSI583ws, 204x30s LRGBHa, Binning 2x2, CCD Chiptemperatur -35°C, Hakos / Namibia, Ende Mai 2011, Walter Huchtmaier (IAS) & Sighard Schräbler

Hier noch etwas besser aufgelöst, mit zugegeben nicht mehr ganz amateurgemäßen Mitteln:


Hintergrund-Infos:
http://www.ias-observatory.org/index.php?option=com_ponygallery&func=detail&id=693
http://astro.square7.ch/2007radio/ra015.jpg http://astro.square7.ch/2005instr/in32114.jpg
http://www.mpe.mpg.de/Cen-A/ http://de.wikipedia.org/wiki/Centaurus_A http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/astronomie/centaurus-a-kosmischer-kannibalismus_aid_455876.html http://www.astronews.com/news/artikel/2009/01/0901-036.shtml http://www.astronews.com/news/artikel/2010/04/1004-004.shtml

Das hier verwendete Teleskop

http://www.alluna-optics.de/presse/pressemeldungen-11-IAS-500mm-teleskop.html

und sogar noch größere kann übrigens jedes Mitglied der IAS nutzen! Vielfach ist es deutlich günstiger, mit einer Kamera nach Namibia zu fliegen und dortige Instrumente zu verwenden, als selbst Geräte zu kaufen und nach Namibia zu bringen. Alleine der Transport von astronomischem Gerät übersteigt die Kosten einer Mitgliedschaft, dafür sorgen schon die Übergepäck-Regeln von Air Namibia, von den Anschaffungskosten dieser hochwertigen Geräte ganz zu schweigen. Es macht viel Arbeit, ein Observatorium zu unterhalten und zu warten, doch gemeinsam geht es leichter und jedes Mitglied hat einen Nutzen davon. Interessenten können sich hier informieren:

http://www.ias-observatory.org/

Während der Beobachtung mit den IAS-Geräten ist man auf der Hakos Gästefarm von Walter Straube oder auf dem nahe gelegenen Gamsberg untergebracht, dabei wird der jährliche Mitgliedsbeitrag auf den Farm-Aufenthalt angerechnet, siehe

http://www.natron.net/tour/hakos/