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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Die Farben der Heimat

Farben der Heimat
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Als ich 2018 meine (Fahrrad-)Nordtour machte, begegnete ich in meiner Heimat Schleswig-Holstein („Der echte Norden“) Menschen aus ganz anderen Gegenden Deutschlands und Europas (vorwiegend Schweizer:innen seltsamerweise). Fast einhellig sagten sie, das Licht sei da oben ein ganz anderes, als sie es gewohnt seien. Ein schweizer Ehepaar ist unter anderem deswegen dorthin ausgewandert. Ein Anderer hat sich da oben an dem Flüsschen „Eider“ einen Traum erfüllt und einen Campingplatz gegründet/erworben/wie auch immer (übrigens mit einigem Abstand der schönste Campingplatz, den ich je erlebt habe „www.camping-eider.de“).
Ich, als waschechte Flensburgerin, erlebe hier im Süden immer wieder mit Erstaunen, wie beliebt die Norddeutschen offensichtlich sind. Dabei bin weder ich, noch alle anderen Norddeutschen, grundsätzlich und immer Knuffelhäschen – beileibe nicht! Aber, man kann sie beim Wort nehmen – ist ja auch schon was wert.
In den vielen Jahren, die ich schon im Süden lebe, bin ich immer wieder in meiner Heimat gewesen und es machte sich stets das seltsame Gefühl breit, gar nicht mehr wirklich dazu zu gehören. Bin ich schon Touri oder noch Eingeborene?
Dieses Jahr war ich schon zwei Male oben und ich habe meine Heimat einfach mal kritisch und etwas genauer unter die Lupe genommen, in dem ich auf die Kleinigkeiten achtete.
Mein Ergebnis:
Weder sind die Norddeutschen verschlossen, noch reden sie wenig. Mitnichten!
Mit einem nasal gepfefferten „Moin“ (oder in Flensburg auch „Moin Moin“) schließt man sich die Menschen dort im Zweifel auf und dann sind sie zu fast allem bereit – zumindest doch aber zu einem ausgedehnten Klönschnack. Lange Zeit dachte ich ja, ich sei gar nicht wirklich norddeutsch, weil ich gerne rede und mich unterhalte.
Aber es stimmt gar nicht und das gibt mir (m)ein gutes Gefühl (wieder)!
:-))))

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