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Einer geht noch, einer muss noch drauf …..

Einer geht noch, einer muss noch drauf …..

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Einer geht noch, einer muss noch drauf …..

Schnell noch den letzten Rest an Kohle laden ...........
Schnell noch den letzten Rest an Kohle laden ...........
Ralf Göhl

Brikett, schwarzer Qualm und dennoch jede Menge Dampf
Brikett, schwarzer Qualm und dennoch jede Menge Dampf
Ralf Göhl

…….. denn bis Leipzig liegen schon mal 140 Kilometer vor uns. Die mit der letzten Bw Brikett- Reserve bewältigt werden sollen.
Der Greiferführer gekonnt den Rest Kohle von Vortage dabei abdeckte die wir uns in Gera an Land gezogen hatten. Wobei KWF (Kohle Wasser, Feuer) gar nicht auf dem Programm/Plan stand. Abgesehen von Kohle, im eigentlichen Sinne konnte davon weniger gesprochen werden.
Wie auch immer der gut konstruierte Kessel vom Typ 01E kaum Spezialfutter verwöhnt fraß auch das Blumenerde ähnliche Zeug ohne schlapp zu machen.
Lies nebenbei sogar noch meinen recht jungen Heizer ein verschmitztes Lächeln siegessicher über sein Gesicht huschen.
Zu erkennen im Laufe meiner Bildfolge mehrmals, dass ein Ackermann von den dreien die dieser Spitzenkessel besitzt den Überdruck allzu lang kaum standhalten kann. Weißen Dampffahnen über dem Kesselscheitel verbunden mit einen eindringlichen jedem eingefleischten Lokpersonal bekannten Säuseln des Sicherheitsventils unterstreichen das Ganze noch.
Abhilfe schafft da die Dampfstrahlpumpe bevor er der “Herr “ Ackermann lautstark Ohrenbetäubend den Überdruck ablässt.
Unser Greiferführer platziert gekonnt den letzten Topf Kohle auf dem Tender ohne das die Hälfte dabei rechts oder links donnernd zu Boden fällt. Mit diesen riesigen aufgetürmten Berg von Kohle sind wir vorerst sicher nicht mehr Profilfrei unterwegs. Keine Angst ein ganzer Teil wird allein beim Vorheizen wieder verschwinden. Dampflok und kalter Zug das geht gar nicht, unsere Fahrgäste nach Leipzig sollen sich wohlfühlen ja keinesfalls aber frieren dafür sorgt unserer einfachen unkomplizierten Klimaanlage.
Etwas Zeit bleibt uns noch für eine Stippvisite in der Bw Kantine für die obligatorische Bockwurst sowie ein heißes Tässchen Kaffee dazu. Nicht zu vergessen die mitleidigen Blicke der Kollegen, oft dabei hintergründig lächelt die unsere Kohleladung gesehen hatten. Verbal konnten wir uns auch zusätzlich so manchen zweideutigen Spruch anhören.

Was zeigt uns noch das Foto an diesen von Kälte geprägten Tag wo in Saalfeld vom Schnee nur ansatzweise hier und da etwas zu sehen ist.
So auch auf der Altbau 01 114 mit ihren großen Ohren die einstige Jugendlok welche nun kalt gestellt ist. Ebenso wie die zwei 44er rechts wo das Führerhaus der hinteren als mein Fotostandpunkt herhalten musste. Glück hat dagegen noch eine 44er Öl die sich an der Öltankanlage noch mal so richtig voll laufen lässt.
Kalt steht in Gleis 30 noch ein Öler herum, den Betrieb versuchen so gut wie irgendwie möglich die Dieselloks verschiedener Baureihen aufrecht zu erhalten.
Der Saalfelder Hilfszug steht in seinem abgestammten Stummelgleis 19. Sozusagen ein gute Zeichen denn ein verwaistes Gleis registriert unwillkürlich sofort jeder Eisenbahner. Er fragt sich in dem Moment gleich was wird passiert seien wo ist er geblieben ?
Der Kollege Lokdienst- oder Fahrdienstleiter werden es wissen. Um die Neugier zu befriedigen schnell mal einen von beiden telefonisch kontaktiert.

Es wird höchste Zeit das wir das Geschehen in Saalfeld zu verlassen.
Nächster Halt wird dann erst wieder Weida seien.

Euer Ralf

Anmerkung: Dies ist nur ein Ersatzbeitrag da der ursprüngliche aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fertig wurde.

Commentaire 9

  • Michael PK 12/01/2011 17:18

    Sowas bietet dann wohl leider kein Plandampf,schön dass Du eine 01.5 mit auf dem Bild hast.Ist ein edler Renner
  • Lutz68 10/01/2011 2:41

    Sehr schönes Foto . Das habe ich so noch nie gesehen . Seltener gut überlegter Fotostandpunkt .
  • Jan-Henrik Sellin 08/01/2011 11:49

    Schönes Foto einer "Alltagsszene" bei herrlicher Wintersonne, informativer und stimmungsvoller Text eines echten "Insiders".
    Ganz liebe Grüße an Dich,
    Jan
  • Thomas Jüngling 08/01/2011 0:00

    Wieder einmal eine schöne Dokumentation in Wort und Bild, die durch die sachkundigen Anmerkungen noch ungemein bereichert wird. Sowas sieht man gern und die vielen kleinen Geschichten, sowohl in der Bildbeschreibung, als auch in der nachfolgenden Diskussion, machen das Ganze auch für den lebendig, der das nicht miterlebt hat. Danke Euch "alten Hasen" für diese Einblicke in das Verkehrswesen vergangener Tage!

    Gruß Thomas
  • Dieter Jüngling 07/01/2011 20:57

    Hallo Ralf, vielen Dank für dieses herrliche Foto und vor allem für die Geschichte, die wahrlich kein Märchen ist.
    Ich habe es selbst mit erlebt und weiß wie anstrengend es war unter den damaligen Bedingungen "Eisenbahn" zu fahren. Man darf auch heute noch mit Hochachtung von den vielen Kollegen sprechen, die unter den widrigsten Wettererscheinungen ihre Arbeit gemacht haben. Und sie haben sich gegenseitg unterstützt und geholfen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wenn sich Lokpersonale bei uns Aufsichtern oder auch beim FDL für die schnelle Abfertigung und Hilfe bedankt haben.
    Gerade damals im Winter 1970 hatten wir in Oberhof arg zu kämpfen. Und zu dieser Zeit sah es ja in Saalfeld nicht anders aus. Von daher ist deine Aufnahme ein echtes "Dankeschön" und Erinnerung zu gleich.
    Gruß D. J.
  • Klaus Kieslich 07/01/2011 17:41

    Eine klasse Präsentation
    Gruß Klaus
  • Ralf Göhl 07/01/2011 17:05

    @ Bernd danke für den ergänzenden echt zutreffenden Text.
    Der die andere Seite solcher Nottouren beleuchtet.
    Ja genau die Tb- Gruppe stand bei dem Unternehmen hinter uns.
    Dazu kommt aber auch noch das man meinen Heizer und mich vorher höflich fragte hatte ob wir beide gewillt sind den E 802 unter den Umständen zu übernehmen.
    Immerhin, alltäglich verlief die Tour keinesfalls geschippt hatten wir beide und wie du schreibst Bernd war das Ganze noch für uns eine Abwechslung ebenso eine Herausforderung.

    @ Andreas auch du hast es erkannt, wir liebten unsere Eisenbahn da musste nicht erst groß etwas angeordnet werden.
    Stellten wir uns in Leipzig z.B. hin spritzen die Lok ab war das im Grunde genommen verboten.
    Doch wer hat schon etwas gegen eine gut aussehende gepflegte Lok ?
    Viel Herzblut und Idealismus brachten unsere Personale auf um mit einer ansehnlichen Planlok zu fahren.

    Übrigens heute hatte ich mal keine gesundheitliche Probleme.

    In der Hoffnung das es so anhält grüßt,
    Ralf




  • 2285B 07/01/2011 13:45

    KLasse Bild mit interessanten Details.

    Gruß, Oli
  • Andreas Rössel 07/01/2011 10:47

    Das Interessante damals war, daß man Verantwortung übernommen hat und die Eisenbahn zum Rollen brachte, egal wie.
    Die heutigen Führungsflachzangen stellen einfach den Betrieb ein und harren der Dinge die da kommen.

    Ich wünsche Dir ein gesundes Neues und freue mich auf weitere Bilder.

    Grüße Andreas