Gut in Weida angekommen .....
....... nach einer Erholungsphase ab Triptis
Akuter Kohlemangel herrschte nicht erst am 30. Januar 1981 im Bw Saalfeld.
Viel eher schon bekamen das Dreileiter- Gestirn von Dienststellen, Gruppen und als letzter von den vielen Leitern der Lokleiter einen dicken Kopf.
Verbunden dazu mit trübseligen Mienen im ihren Gesichtern weil die erhoffte Kohle wiederum ausblieb. Der Kohlenbansen immer mehr an seiner einstigen Substanz verlor klägliche Kohlereste zeugen noch von seiner ursprünglichen Bestimmung.
Tagelang hielt der peinliche Zustand an dabei war doch nagelneu aus dem Raw Meinigen erst die gutaussehende extra für Saalfeld aufgearbeitete 01 137 drei Tage vorher am 27. Januar eingetroffen. Doch was nützt dir ein Wasserkocher ohne das was Wasser zu Dampf macht in dem Fall die Kohle.
Folge dessen kam die Auferstandene gleich wieder auf dem Friedhof im Bw wie man das Gleis 14 bösartig nannte.
Lokomotiven waren diesmal vorhanden standen kalt herum, weil nicht genügend an festen und flüssigen Brennstoff zur Verfügung stand.
Soviel zur operativen Lage der Dinge im Januar 1981 vor 30 Jahren.
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Ja das Foto war so ähnlich im Buch von Dirk Endisch zu sehen. Meiner Meinung nach finde ich das hier aber im Gesamtbild nun viel aussagekräftiger.
Um sich selbst davon zu überzeugen wäre mein Rat, die Hilfe der Taste „Strg“ in Anspruch zu nehmen, dazu „+“ dann vergrößert du dir das Ganze Bild.
Die große Steigung bis Triptis lag inzwischen längst hinter unserer anstrengenden Brikett- Fahrt. Wir hatten damit immerhin schon die schlimmsten 55 von 140 Kilometer abharken können. Den Rest ohne einer nennenswerten Steigung werden wir „Ehrensache“ auch noch bewältigen.
Na ja das Winterwetter mit dem gut tuenden Sonnenschein und sogar Schnee zeigte sich von seiner besten Seite an diesen besonderen Tag.
So geisterte es mir da bei der Talfahrt ab Triptis im Kopfe herum in Weida zu versuchen ein Foto einzufangen.
Wenn möglich mit dem für Strecken sowie Eilzugdienst eigentlich nicht geeigneten Brennstoff „Brikett“ auf unseren Tender dabei festzuhalten.
Wir Schwarzen sagten nicht umsonst immer in der Talfahrt liegt unsere Stärke, diese Stärke wollte ich nun gut ausnutzen. Also die Zügel lockerer lassen damit unser Pferdchen frei springen kann.
Bahnhof Weida laut Buchfahrplan 11.08 an/ 09 ab. Zwei Minuten raus gefahren, nein besser gesagt rollen lassen etwas später anfangen zu bremsen.
Jetzt aber musste es ruck zuck gehen. Runder vom Bock in Stellung, mit Einzelfeuer so vier Aufnahmen nacheinander geschossen. Mit schnellen großen Schritten wieder zurück hoch an meinen Arbeitsplatz um nicht unangenehm aufzufallen.
Da zufällig frech die Bahnhofsuhr über der Bauzugdonnerbüchse herausragt macht es uns möglich den zeitlichen Ablauf genau zu verfolgen. Einer pünktlichen Abfahrt 11.09 Uhr stand nichts im Wege alles lief ab wie am Schnürchen.
Genug Dampf für eine Bilderbuchanfahrt war gut sichtbar vorhanden. Sogar der sonst meist lästig zischelnde Bläser ist gedrosselt um die Kesselsicherheitsventile nicht unnütz herauszufordern. Sodass sich der schwarze Qualm aus dem Schornstein kaum in Richtung Himmel getrieben wird dafür sachte sich über den Bahnhof legt.
Alles geprägt von absoluter Eile kann man jedoch von echten Glück sprechen so ein Motiv einzufangen. Da steht in der herrlichen Sonne die glänzende Lok in schwarz/rot gerade noch vor dem Lichtmast. Der Kohlevorrat natürlich sichtbar geschrumpft inzwischen.
Aber da gibt es noch etwas zu bewundern den kleinen jedoch feinen Bauzug der sicher jeden Modelleisenbahner das Herz höher schlagen lässt. Gebildet aus zwei alten ausrangierten Donnerbüchsen und einen G- Wagen. Dieser Zug steht im Pflegezustand der Dampflok in kleinster Weise nach. Ebenfalls so ein Schmuckstück durch ganz persönliche Pflege. Alles vorhanden das Regelschlusssignal Zg 3 aufgesteckt für die Nacht sind zwei unübliche rote Lichter angebracht. Signal Fz 2 das Zeichen für besetzte , Schlaf-, Speise-, Bahnpostwagen u. dgl. während eines Stillagers an der Langseite des Wagens sind vorschriftsmäßig angebracht.
Ob natürlich die riesige Schleife der Ochsenkopfantenne ( West- Fernsehen BR ) weit über das gängige Profil ragend den Vorschriften gemäß entsprach bezweifle ich doch sehr.
Für die übrigen Fernseh- und UKW Programme genügten die Antennen in geringerer Höhe.
Was können wir nun schlussfolgern, so heiß wie oft immer behauptet wurde alles nicht gegessen im Alltag bei der DR.
Vor dem Hingucker am rechten Bildrand erkennt man noch ganz winzig ein typisches Fachwerk/Backstein- Stellwerk davor ein Formsignal.
Gleich werden wir starten, erst sachte im anschließenden Weichenbereich dann zügig unüberhörbar zur Schussfahrt übergehen hinunter immer Gera entgegen.
Euer Ralf
Steffen°Conrad 14/01/2011 16:30
An den Donnerbüchsen mit den gelben Fähnchen blieb mein Blick zu erst hängen-so sauber kannte man Bahndienstwagen sonst nicht...
Und wie gut das keine OL an dem Gleis den guten Empfang verhinderte ,-))
feine Zeitreise wieder!!
vgconni
Michael PK 14/01/2011 15:54
Die schöne 01.5 und auf dem Nebengleis ein wunderbarer Bauzug.Das ist mal ein Vorbild für die Modellbahn..Klaus Kieslich 14/01/2011 14:15
Wieder eine super PräsentationGruß Klaus
Volker Thalhäuser 14/01/2011 13:01
einfach WeitermachenVolker