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Flirrende Hitze...

ist nicht gerade das, was man sich während des Anheizens einer Lok wünscht. Ein kleines Detail, was die Fachleute sicher kennen, verrät uns, warum es so schwierig ist, bei diesem herrlichen Wetter eine Lok "auf Touren" zu bekommen.

Wer wissen will, was man alles sonst noch machen muß um eine Lok von 0 auf 100 zubekommen, und wie lange es dauert, der schau doch mal hier rein:

http://youtu.be/pzuHRl5S6q8

Commentaire 9

  • summertime1 07/05/2014 22:23

    In der Tat sehr unkonventionell, und wenn man's nicht kann, auch gefährlich. Aber ich denke, wie es auch in der Beschreibung des Bildes stand, daß sich die Anwender dieser Methode damit auskannten.

    Wir haben zum Reinigen immer gewartet, bis der Bläser ausreichen Dampf hatte. Dann zog er die Rußpartikel meist durch den Schlot, wenn man mit einem Besenstiel gegen den Käfig klopfte. Den letzten Rest besorgte dann noch das umgekehrte Ende. Das reichte im allgemeinen, da das Drahtgewebe aus Edelstahl ist. Einmal im Jahr, zu Beginn der Saison, wurde er mit einem Hochdruckreiniger abgewaschen. Mehr Aufwand brauchten wir nicht zu treiben.
  • Ralf Göhl 07/05/2014 17:20

    Nun da hatte ich mich erst Mal wohl bewusst rausgehalten obwohl mir dies Hilfsgerät gleich ins Auge stach.
    Ja, ja die Meinungen um den Hilfsbläser.
    Darüber las ich mich mal nicht aus.

    Aber zu den angeschnittenen Rußproblemen hab
    ich noch mal, wenn auch kein gutes Bild, (inzwischen habe ich einen besseren Scann) herausgeholt.
    Funkenfänger vom Ruß befreien auf nicht ganz konventionelle ungefährliche Art.
    Radikalkur die zweite - beim anheizen der 01 1531
    Radikalkur die zweite - beim anheizen der 01 1531
    Ralf Göhl

    LG von Ralf

  • summertime1 07/05/2014 15:36

    Zunächst einmal ein dankeschön für eure Anmerkungen zum Bild, auch ein dankeschön für die Anmerkungen zum Video.

    Es ging in der Tat um den Hilfbläser, wie es Thomas sofort erkannt hat. Jeder, der sich etwas auf dem Führerstand einer Dampflok auskennt, hat schon mal auf der Heizerseite ein Handrad mit der Aufschrift "Hilfsbläser" manchmal auch nur "Bläser" gesehen. Öffnet man dieses Ventil, so strömt Dampf durch eine ringförmig gebogene Leitung mit winzig kleinen Löchern unter dem Schornsteinansatz und erzeugt auf diese Weise einen leichten Unterdruck in der Rauchkammer, der sich bis in die Feuerkiste fortsetzt. Damit erreicht man einen künstlichen Luftzug durch das Feuer und kann es somit anfachen. Das gleiche erreicht man auch mit einem durch den Schlot einsteckbaren Ring, der mit Druckluft betrieben wird, weil eben noch kein Dampf vorhanden ist. Im allgemeinen wird das Einsteckteil nicht benutzt.

    Das hat zweierlei Gründe. Zum einen hat unsere P8 eine Leitung, die aus der Heizleitung abzweigt und somit Fremddampf oder auch Luft über dieses System eingespeist werden kann. Seht ihr auf der Rauchkammer den Schatten des Handlaufes? Oberhalb des Handlaufes ist diese Leitung mit dem Absperrventil sichtbar. Nun wenn eine Fremdlok oder der Adapter Heizleitung/Luftanschluß fehlt, dann wird der Hilfsbläser zum Einhängen wieder ausgegraben.

    Der andere Grund ist der, daß wir den Hilfsbläser nur dann benutzen, wenn es garnicht anders geht. So wie z.B. an diesem Tag. Extrem hoher Luftdruck und die Kohle sorgte für soviel Qualm, daß dieser das Feuer fast erstickte. Die Möglichkeit mit so einem Hilfgerät den Kessel hochzupeitschen ist zwar gegeben, wird aber von uns kategorisch abgelehnt und nicht angewand.

    Zusatz für Andreas. Die Rauchkammertür wird nur in seltenen Fällen geöffnet. Meist reicht der Zug durch den Kessel. Es gibt aber Kohlearten, die enthalten soviel Wasser und Ruß, daß der Funkenfänger sehr schnell verstopft und nichts mehr durch den Schlot zieht. In solchen Fällen öffnen wir die Rauchkammertür. Das muß man eben mit der Neuanlieferung der Kohle testen. Bis die Charge aufgebraucht ist, wird dann eben so oder so verfahren.
  • makna 07/05/2014 14:52


    Dein Video ist mit den vielen Detailaufnahmen ganz große Klasse ! Ob das nun der zähflüssige "Honig" ist, den Du dort sehr gut ins Bild gesetzt hast, oder der Ausspruch vorm Anheizen in der Feuerbüchse ("iss ja noch ganz warm"), und dazu die vielen Informationen - ich hab's sehr genossen !!! Allein die letzte Einstellung vom Bekohlen möchte ich wegen der Perspektive - abgeschnittener Schlot - kritisieren - aber das ist wirklich nur eine Marginalie. Ansonsten: Super !!!

    Kurs für Dampflokführer (II)
    Kurs für Dampflokführer (II)
    makna
    Rund 100 Lager an Eurer P 8, die man Abschmieren muß - eine Heidenarbeit ! Neben allem anderen ...

    Nur gibt Dein Video keinen Aufschluß zur Beantwortung Deiner Frage - außerdem war ja Winter, und nicht diese Sommerhitze wie auf Deinem Motiv. So hoffe ich doch noch auf eine ausführliche Aufklärung von Dir, wann und warum man den Hilfsbläser nun einsetzt.

    Motivlich freilich ist auch diese hier gezeigte Perspektive von Eurer P 8 mal wieder vom Feinsten !

    BG Manfred
  • Dieter Jüngling 07/05/2014 14:51

    Schweres Licht von oben.
    Und doch hast du euer Schätzchen absolut brillant dargestellt.
    Gefällt mir sehr gut.
    Gruß D. J.
  • BR 45 07/05/2014 12:08

    Ich hab das "kleine Detail" heute auch zum ersten mal gesehen und mich mal bei @Maschinensetzer belesen.

    Ich frag mich nur warum den Kessel hochbläsern ??? Wir lassen unserer Lok immer bis zu 8 Stunden Zeit um schonend auf Betriebsdruck zu kommen und das bisschen Qualm auf dem Führerstand ist bei Euch schneller weggezogen wie bei unserem "Norwegerführerhaus"! Um trotzdem ein biss`l "Zug" zu bekommen lassen wir die RK-Tür einen Spalt beim anheizen auf.
    In der Zwischenzeit gibt es genug andere Arbeiten zu erledigen ;-))

    Grüsse Andy
  • Heinz Hülsmann 07/05/2014 12:02


    Klasse Foto von der schönen Bochumer Lok. Der Film auf youtu war sehr interessant, Danke für den Tipp.


    VG Heinz


  • Maschinensetzer 07/05/2014 11:36

    Auch eine schöne Perspektive der Lok. Beneidenswert dicke Radreifen hat sie da!

    Das "kleine Detail" ist auch hier zu sehen:
    Im Westen 'was Neues – vor 40 Jahren!
    Im Westen 'was Neues – vor 40 Jahren!
    Maschinensetzer

    Viele Grüße
    Thomas