Graue Wolken
... brauten sich über Leopold zusammen.
In was war er da nur hinein geraten?
Die anfängliche Freude über den Brief aus Owumbaland verwandelte sich in blankes Entsetzen, nachdem er mit Hilfe eines aus der örtlichen Bücherei entliehenen Wörterbuches den Inhalt des Schreibens entziffert hatte.
Siehe:
Der süße Geruch von Meer und Kokosnussmilch war so schnell verflogen wie die Klänge der Owumbaneger-Trommeln verklungen waren. Blankes Entsetzen machte sich breit. Wie sollte er aus dieser Sache heil heraus kommen?
Leopold sah sich nämlich der ungeheuerlichen Forderung zweier owumbuanischen Spitzenköche ausgesetzt, die behaupteten, er hätte sich einiger alter Familienrezepte bemächtigt, die noch vom Urahn stammten und von unschätzbarem Wert seien. Nun verlangten diese Kochpiraten die ungeheuerliche Summe von 26,5 Millionen Owumba-Talern, weil sie herausgefunden hatten, dass Leopold ein paar kleine Rezepte übersetzt und als Kochfibel locker gebunden so unter der Hand verscherbelt hatte.
„Kann man doch mal machen“, hatte der Wichtel gedacht. Anscheinend aber nicht, denn jetzt drohte ihm richtig Ärger.
Daher machte er sich erst mal auf den Weg zum Dom, um eine Kerze anzuzünden, denn das hatte ihm schon oft geholfen, wenn er in Schwierigkeiten war.
Im Schutz der mächtigen Mauern konnte dann auch gleich über das zweite Problem nachdenken.
Aber da war er sicher, dass es für ihn ein gutes Ende nehmen würde,
denn das musste er sich wirklich nicht gefallen lassen!
Da lag doch dem Brief tatsächlich noch ein Flyer bei,
auf dem Ausflüge für Kreuzfahrttouristen zum Sonderpreis mit „all incl.“ angeboten wurden.
In fetten roten Buchstaben war darauf zu lesen:
SEE THE FABULOUS HARTBRANDWICHTEL
WITH HIS RED ZIPFEL
HANGING DOWN
Darunter wurden drei Menüs mit Getränken angeboten, damit man sich beim Verzehr derselben sozusagen genüsslich das Konterfei von Hartbrandwichtel Leopold ansehen konnte, das an der Wand der Hütte verkehrt herum angebracht war … mit Zipfel nach unten.
Gegen solche Machenschaften musste sogleich etwas unternommen werden.
Das brauchte er sich nicht zu gefallen zu gelassen!!
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Danke an Heide G.
, Klacky
und Runzelkorn
für die Hilfe bei der Fortsetzung der Geschichte!
:-)
Tekla-Maria 14/09/2019 23:41
was für ne tolle Geschichte!!!! LG TeklaKlacky 14/09/2019 21:20
Wo sindwa jetzt, in Kölle oder Owumbaland???In Kölle gibt's Kölsch, in Owumbaland Maisbier.
C'est kif kif.
crazy ducks 14/09/2019 18:29
"Da isser ja wieder, unser süßes Poldilein!" rief Brownie spontan aus, als sie Leopold sah, fiel ihm um den Hals und schmatze ihn von oben bis unten, vorn vorne bis hinten, von links nach rechts und zurück mit Negerküssen ab.Schmatz!
Schmatz!
Schmatz!
Es knallte nur so wie Peitschenhiebe durch die dunkle Urwaldnacht.
Sie drückte ihn, herzte und liebkoste ihn nach Herzenslust, und bei Negressen hört das nicht so schnell auf, wie man weiß. (Wenn man es weiß.)
"Poldi, oh my Poldi," schmachtete sie ihn an und schaute ihm verliebt in die Augen.
Dem Poldi wurde ganz wirr in Kopf, er wußte nicht, wie ihm geschah. Aber toll war es schon, denn Brownie war nicht ohne (siehe Bild).
So leistete er auch kaum Widerstand, als sie ihn in ihre Hütte zog. Halb fiel er hin, halb flog er.
Nach einiger Zeit konnte er sich aus Brownies Umarmungen befreien.
"Aber erst will ich was essen!" sagte er zu Brownie.
"Warte, warte noch ein Weilchen, Süßer", meinte Brownie nur, "Der Missionar ist bald durch."
Oh, dachte Poldi, oha aber auch! Denn auf Männers stand er nicht so arg.
"Und wenn der noch zäh ist?"
"Nun, dann halte Dich erstmal an Schoki, meine Zwillingsschwester."
Schoki turnte in die Hütte, drehte und wendete sich, und dem armen Poldi lief die Spucke in der Schnute nur so zusammen, formte sich zu Bächen und rann ihm triefend aus dem Mund. Er zitterte, er bebte, dann konnte er sich nicht mehr halten und fiel über Schoki her, er biß ihr da rein, er biß ihr dort ein, Schoki juchzte vor Vergnügen, Poldi schleckte hier und dort, Schoki erbebte nun auch, stöhnte und ächszte.
"Liebe Zuschauer und Zuhörer,
Hier unterbrechen wir die Berichterstattung, drehen die Scheinwerfer ab und ziehen den Vorhang zu. Das wird jetzt ein Programm Ü21.
Euer Reporter aus Entenhausen"
Runzelkorn 14/09/2019 11:59
Daß Leopold diese alten Familienrezepte stiebitzthatte, war ja eigentlich nur sowas wie ein Kavaliersdelikt,
das konnte ihm nur wenig schaden. Aber er war forsch
auch ans Eingemachte gegangen und hatte bei den
Spitzenköchen eine Idee abgekupfert, mit der sie kurz
darauf in die Produktion gehen wollte, nachdem sie sie
erfolgreich beim Patentamt angemeldet hatten. Doch
Leopold war ihnen zuvorgekommen. Und nur in kurzer
Zeit waren seine geklauten Negerküsse weltweit zu
einem dicken Kassenschlager geworden, was sein
Säckel milliardenfach mit Golddukaten füllte. Nun war
er auf Augenhöhe eigentlich nur noch mit Onkel
Dagobert, den er als einen der wenigen noch als
Gesprächspartner akzeptierte. All das konnte ihm nun
zum Verhängnis werde, da half ihm auch nicht, daß
er die Negerküsse flugs und bauernschlau noch in
Mohrenköpfe umgetauft hatte. Vielleicht würde ihm
ja ein Lichtlein in dem Kirchlein dort vor ihm aus
der Patsche helfen können. Und Pater Köbes in seinem
Beichtstuhl würde ihm ganz sicher dankbar und
freundlich gesinnt sein. Waren doch die Negerküsse
des Paters Lieblingsleckerei, weshalb er einen Karton
davon immer auch in seinen Beichtstuhl mitnahm.
Der „Schmatzende Beichtstuhl“ war unterdessen bei den
Gläubigen des ganzen Landes beliebt, weil die Negerküsse
den Beichtvater stets milde stimmten. Leopold würde
das nicht anders ergehen und so beschloss er, dem
Pater später kostenlos eine Wagenladung seiner
süßen Spezialität zukommen zu lassen. Bollerwagenladung,
versteht sich.
Starcad 13/09/2019 21:52
Hab ich es doch geahnt, das gibt ein böses Erwachen.LG Marc
Mira Culix 13/09/2019 18:36
Aber Kannibalen waren das nicht, oder?13. Fee 13/09/2019 16:20
Ich schaue auf die Uhr.Gleich ist Zeit für einen Tee.
Bei Tee und Keks werde ich mir mal die Geschichte um Leopold durchlesen. :-)
Der Kleine sieht so verloren vor dem Dom aus...seufz.
Gruß Fee