Großer Gabelschwanz - Cerura vinula

Großer Gabelschwanz - Cerura vinula

Hallo FC,

nach etwas längerer Zeit melde ich mich mal wieder mit einem Foto!

Leider bin ich aus schulischen Gründen im Moment so eingespannt, dass ich leider kaum mehr Zeit für die FC habe. Ich schaue mir zwar immer noch regelmäßig die neuen Fotos an, allerdings werden nicht mehr so viele Anmerkungen von mir kommen.

So nun zum Foto ;-)

Diese Raupe des Großen Gabelschwanzes entdeckte ich dieses Jahr im Sommer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz hier ganz in der Nähe. Die Raupe saß an einem mir unbekannten Strauch. Leider habe ich es versäumt ein Foto der Blätter und anderer wichtiger Einzelheiten zu machen, sodass ich damit bis zum nächsten Jahr warten muss. Oder kann vielleicht sogar jemand die Pflanze anhand dieses Bilder erkennen?

Die Raupe des Großen Gabelschwanzes hat einige sehr interessante Eigenschaften. Ich habe die Raupe zur Zucht mit nach Hause genommen. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass der Zuchtbehälter nicht aus Holz ist. Dann wäre die Raupe nämlich nicht mehr lange in dem Kasten ;-) Die Mundwerkzeuge dieser Raupe sind so stark, dass sie sich locker durch das Holz durchfressen könnte. Diese Eigenschaft nutzt die Raupe vor allem zur Verpuppung. Sie setzt sich an die Rinde eines Baumes und schabt mit ihren Mundwerkzeugen eine kleine Mulde in die Rinde. Die "Späne" nutzt die Raupe anschließend für den Kokon! So ist der Kokon extrem, aber wirklich extrem hart. Zum Aufbrechen des Kokons bräuchte man wirklich sehr viel Kraft, ein einfaches Messer nutzt da oft nicht viel! Jetzt fragt man sicher natürlich, wie der Falter da rauskommen soll. Dazu hat der Falter eine interessante Fähigkeit. Er sondert eine ätzende Flüssigkeit aus, die den Kokon aufweicht. Anschließend kann der Falter gemütlich aus seiner Unterkunft herausspazieren. Ein Wunder der Natur!!
Aber die Raupe hat auch noch eine weitere interessante, aber nicht so angenehme Eigenschaft. Unter den Mundwerkzeugen in dem roten Nackenring befindet sich ein ganz schmaler Schlitz. Bei Gefahr kann die Raupe aus diesem Schlitz Ameisensäure verspritzen. Zum Glück fühlte sich die Raupe bei mir nicht bedroht ;-)

Ich finde es einfach fantastisch was sich die Natur alles ausgedacht hat, um sich zu schützen etc.! Da können wir Menschen noch viel lernen!

Das Foto ist leider nicht ganz perfekt, wie ich es mir gewünscht hatte, aber ich möchte es Euch (vor allem wegen den interessanten Eigenschaften der Art) trotzdem nicht vorenthalten!

Liebe Grüße,
Mario ^^

EXIF-Daten:
Canon EOS300d
Tamron SP AF Di 90mm Macro
Belichtungszeit: 1/125sec
Blende: 5.6
ISO: 100
freihand
kein Blitz
Wetter: Sonne, kein Wind