Andreas Beier Fotografie


Premium (Basic), Metropole Ruhr

Halde Haniel

Als am 2. Mai 1987 sechs Hubschrauber über das Werksgelände der Schachtanlage Haniel donnerten,
richteten Menschen aus aller Welt ihren Blick nach Bottrop.
Das Fernsehen übertrug live. Im Landeanflug: Papst Johannes Paul II. Auf dem Bergwerk,
quasi direkt am Fuß der Halde Haniel, sprach der Pontifex über Arbeit und soziale Gerechtigkeit.
15.000 Gläubige kamen, um die Botschaft des Heiligen Vaters zu hören
– darunter die damaligen Bundesminister Rita Süßmuth und Norbert Blüm.–
An diesem Tag wurde das Kreuz geweiht, welches von Auszubildenden des Bergwerkes aus Spurlatten angefertigt worden war,
und 1992 auf der Halde aufgestellt wurde.


Die Eisenbahn sorgte für die Industrialisierung und war auch ein wichtiger Partner im Bergbau.
2002 wurde die Installation „Totems“ , aus über einhundert Eisenbahnschwellen, ganz oben auf der Halde geschaffen.
Die Halde Haniel in Bottrop ist mit 159 m Höhe eine der höchsten Halden des Ruhrgebiets.
Aufgetürmt wurde sie durch Abraum der Steinkohlezeche Prosper-Haniel

Durch die Stilllegung und Renaturierung der Halde konnten sich viele Tier- und Pflanzenarten auf dem brachfallenden Gebiet ansiedeln. Am Fuß der Halde findet sich ein dichter Laubwald, der auch in der umgebenden Region typisch ist. Darin findet man neben Brombeeren und unterschiedlichen Farnen auch Bereiche mit Wildrosen, die sich mit zunehmender Höhe mit Nadelhölzern mischen. Die höchsten Ebenen der Halde werden von Gras und vereinzelten Pionierpflanzen wie Kamillen bewachsen. Neben der Flora hat sich eine bemerkenswerte Faunengemeinschaft gebildet. Dazu gehören neben unterschiedlichen Hautflüglern auch Turmfalken, Erdkröten, Zauneidechsen und Wildkaninchen. Einige der dort anzutreffenden Tierarten sind in Nordrhein-Westfalen mittlerweile in ihren Beständen gefährdet.

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