inDUstrial
Das Märchen sagt : Bruckhausen soll es besser gehen , Bruckhausen soll endlich atmen können, ein schöner Grüngürtel, ein Park soll zwischen dem Stadtteil und der Industrie liegen. Die Märchenstunde ist vorbei. In Bruckhausen geht es schlicht und einfach um ein Immobiliengeschäft, bei dem sich ein Konzern die Gestaltungshoheit über ein Gebiet sichern will und ihm eine Stadt diese gewährt, weil sie sich damit Fördergelder erschleichen kann und viele von den Millionen behalten möchte die der Konzern zum Abriss zur Verfügung stellt. Die aboluten Verlierer sind ca. 80 private kleine Eigentümer im Sanierungsgebiet. Sie trifft es besonders hart, denn denen muss man ihr Eigentum wegnehmen, damit man dem Konzern seine Wünsche erfüllen kann. Die Stadt will ihnen so wenig wie möglich für ihr Eigentum geben damit viel Geld in der Stadtkasse bleibt. Um diesen Plan gewinnbringend umzusetzen schreckt die Stadt vor nichts zurück und beginnt den Stadtteil über Jahre hinweg zu zerstören. Da wird den Eigentümern seit 2006 verboten Ihre Häuser Instandzuhalten und zu verschönern. Man beginnt den Stadtteil auszufaulen indem man in leere Wohnungen "Problemfälle" einziehen läßt um anderen Mietern das bleiben zu erschweren. Des weiteren wird mit einer Umzugspauschale gelockt. Man hat im Vorfeld mit Hilfe des Gutachterausschusses der Bezirksregierung Düsseldorf dafür gesorgt, dass zum Bewertungsstichtag fast alle Immobilien in Bruckhausen weit unterbewertet werden. Dann hat man den Eigentümern weisgemacht, man werde sie großzügig entschädigen, wenn sie einen von fünf von der Stadt vorausgewählten Gutachtern ein Gutachten über ihr Haus erstellen lassen würden. Und genau diese Gutachter wurden unter Druck gesetzt, die von der Stadt vorgesehenen durchschnittswerte für die Immobilien zu erreichen. Die Stadt hat man im gesamten Sanieurngsgebiet verteilt, einige Objekte angekauft und dort aufgrund des Eigentumsrechtes begonnen, gute Bausubstanz abzureissen und Brachflächen zu hinterlassen. Weitere aufgekauften Immobilien hat die Stadt mit unzureichenden Zutrittssicherungen zur Plünderung markiert und freigegeben. Es wurde kein Wachdienst zum Schutz des öffentlichen Eigentums eingerichtet. Die Stadt kauft mit erschlichenen öffentlichen Mitteln Immobilien, die sie dann innerhalb kürzester Zeit herunterwirtschaftet, beschädigt und letztendlich abreißt. Die Beschädigungen der Häuser und die zunehmend vermüllenden Brachflächen werden gezielt von der Stadt dazu eingesetzt die verbliebenen Eigentümer, die man nicht mit wirtschaftlichem Druck zum Verkauf zwingen konnte, zum Verkauf zu zwingen. Neulich berichteten hochsensible Medien wie Bild und RTL übelst über Bruckhausen, wie runtergekommen Bruckhausen ist und das alle weglaufen, die Warheit hat nicht intressiert.
Die WAZ, welche mit " unabhängig, überparteilich " wirbt, fungiert als Hofberichterstatter.
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brainticket56 07/11/2023 15:01
Für die Menschen dort sicher nicht einfach, für Fotografen ein Eldorado.Was hier danach kommt, wird wohl nicht den Menschen vor Ort zu gute kommen.
Es ist hier wie überall, solange das Geld das Göttliche in diesem System ist,
wird sich da nichts dran ändern. Wir Alle müssen es aber ändern WOLLEN.
Starkes Bild.
LG Dietmar
Thomas Heinick 12/10/2022 14:22
Schmutzig, ehrlich, authentisch und ein richtig gutes Foto mit einem entsprechenden Begleittext.Herzliche Mittwochsgrüße
Thomas
Naturella 06/01/2022 22:29
Ein interessanter Beitrag - ein prima Foto. Beste Grüße NaturellaReinhard Krause 28/10/2021 15:37
Duisburg-Bruckhausen war schon Ende der 60er Jahre alles andere als Lebenswert. Ich habe zu der Zeit dort in einer Hinterhofwerkstatt gearbeitet. Gute Dokumentation einschließlich der Zechenfotos. ReinhardBlue Bear Revival 01/05/2021 16:35
Ein beeindruckendes Foto ... für mich als Norddeutscher eine typische Ruhrpottimpression.Man fühlt den Kloß im Hals ...
Fühle mich an den Schimanski-Tatort Duisburg-Ruhrort erinnert ...
GVG Gerd
Torsten TBüttner 03/02/2018 13:55
Leben im Schatten des Werkes, klasse doku13. Fee 15/01/2018 17:56
Hallo Andreas,ich schaute mir Deine Fotos an.
Ich kommentiere dieses hier beispielhaft.
Ich sehe hier bei Dir
gute Fotos, informativ der Text/die Texte dazu.
Es sind nicht nur Bilder, sondern festgehaltene Stimmungen und Gefühle.
Bilderworte.
Ich komme aus dem Pott, kenne all das aus eigenem Erleben und aus dem Beruf.
Ich versuchte mich das ein oder andere Mal selbst an Fotos aus diesem Genre....ich übe noch. :-) und bin immer noch suchend und unsicher in der Bildgestaltung und Umsetzung.
LG an Dich
Fee
Rothe 9 04/08/2017 19:00
Das Elend farblich sehr eindrucksvoll getroffen.Gruss aus Hamburg
Ake
sitagita 14/05/2016 16:50
Ein Kohlenpott-Bild wie aus den 50igern. Ich dachte auch, es hätte sich etwas verbessert.Wenn ich Deinen Bericht lese,- kommt mir die Galle hoch!!!!
Ich merke immer mehr,- wie sehr die Regierungen und das Großkapital zusammenarbeiten. Das sage ich, obwohl ich keine Kommunistin bin. Der allgegenwärtige Kapitalismus ist beängstigend!!!
Die arbeitetenden "Kleinen Leute" sind die Dummen.
LG Brigitte
Ralph Quarten 07/02/2016 9:02
Bruckhausen müsste ich auch mal wieder besuchen.Da wird der Wallonie ja ordentlich Konkurrenz gemacht!:-P
Dampfer96 05/07/2015 10:20
Tristesse pur und erschreckend real.Erinnert sehr stark an diese SciFi Endzeitzeitfilme.
Hauptsache die Wirtschaft boomt. Was mit den Arbeitern geschieht ist völlig egal.
Klasse Doku.
Norbert
juergi-p 27/06/2015 15:15
Unser turbokapitalistisches Wirtschaftssystem wird eines nicht allzu fernen Tages ebenso an sich selbst kaputtgehen wie damals die DDR und die Sowjetunion. Dieses Bild und die sehr gute Erläuterung dazu sagt alles. Marodistan und blühende Landschaften nun auch im Westen.vg von juergi
Till Mosler 17/04/2015 6:13
Hallo,Wirklich eine bedenkliche Vorgehensweise, die einen eher an Zustände in Ostasien erinnert. Gruselig das soetwas mitten in Westeuropa abgewickelt wird. Hier wäre wirklich einmal ein fundierter Medienbericht über die ganze Lage nötig.
Gut im Szene gesetzt!
Gruß
Till
† Ingeborg K 07/08/2014 14:53
Ich vermute, Du bist bei TKS. Die Aufnahme wurde wohl gemacht, als der jetzt im Abriß befindliche Teil von Bruckhausen noch stand. Sehr einducksvoll. Die Entwicklung habe ich stets mit Interesse verfolgt - bin aus Essen und habe u.a. in der Stahlindustrie gearbeitet.Die Entscheidungen sind wohl auch geprägt durch die Veränderung ind er Bevölkerung in diesem Stadtteil.
LG Ingeborg
Mike Schwemm 01/05/2014 20:50
Erschreckend, was sich Menschen alles antun! Diese Industrieödnis, ist überwältigend!vgv, Mike