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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Jüdda

Jüdda
++++++
Mit nem halben „ü“, doppel „d“ und nem Kloß im Hals – „Jüdda“!
Ich habe nicht wirklich mitbekommen, wann ich seltsam wurde, aber viele Dinge, die mich umgeben, haben Namen. Mein Lieblingsfahrrad heißt „Fredda“, der mir kürzlich als Geschenk überreichte Vollformat ist „Der Alte Kauz“ (hat schon nen büschem was geleistet vorher), ich schreibe diesen Text gerade auf dem „Roten Baron“ (mein Computer: „sei tapfer und stürz‘ nicht ab!“), meine erste DSLR heißt „Fienchen“ (nach dem Dackel von Jürgen Drews) und die Urheberin dieses Artworks heißt „Jutta“ (oder eben „Jüdda“, wenn man es korrekt ausspricht).
Bei der Namensvergabe stehe ich meist unter irgendeinem, mehr oder minder erfreulichen oder eben halt auch traumatischen, Einfluss.
Da gibt/gab es eine Jutta in meinem Leben, die sich zumindest mal sehr seltsam verhalten hat, was bei mir echte Schmerzen hervorrief. Manchmal gelingt es mir heute, mir zu sagen, dass sie sich damals komplett daneben benommen hat, doch insgesamt bin ich immer noch sehr wohlwollend. Vor einigen Jahren habe ich mithilfe meiner (im positiven Sinne) völlig durchgeknallten Schwester versucht, das mir unerwünscht auferlegte Rätsel zu lösen (oder zumindest, es anzugehen).
Seitdem weiß ich, dass ich manchmal Nerven aus Stahl haben kann, auch wenn ich vorher richtig Angst hatte. Zur Selbst-Belohnung für meinen Mut zog eine gebrauchte EOS 500D bei mir ein.
Diese Jutta hält auf jeden Fall mehr von dem, was sie verspricht!
Was ihre Bio-Entsprechung angeht: Ich werde das Rätsel nie lösen können ... der Schlussstein fehlt!

Jut, also Kamera-Jutta stand da ganz alleine, während ich ein paar Kilometer weggefahren bin. Und wenn Kameras denken könnten, wird sie sich gedacht haben:
„Vergiss‘ mich nicht!“
Und zwischendrin so:
„Ey, es wäre ja eigentlich eine wunderbare Gelegenheit, ein Schläfchen zu halten, aber nach dem hundertsten Male auf die Snooze-Taste gekloppt zu haben, bin selbst ich wieder glockenwach.“
Vielleicht noch:
„Digga, nun mach‘ dich mal nicht so wichtig!“ (zu einem pöbelnden Rehbock, der mit Sicherheit dort vorbeigekommen sein wird – unglaublich viele Rehe dort).

Als ich nach 6 Stunden wiederkam, arbeitete sie immer noch und mich durchflutete ... ein Gefühl der Dankbarkeit!

Kamera: Canon EOS 500D
ISO 800 • n=f/5,6 • 119x180“ (ca. 6 Stunden)
Objektiv: Tokina atx-i 11–16mm 1:2,8 @ 11mm

Bearbeitung:
Photoshop

Commentaire 19

  • awiemser 21/10/2023 18:26

    Hallo Claudia. Tolles Bild mit den Star trails. Der Aufwand und die Geduld haben sich gelohnt. Bestens. Liebe Grüße Ra
  • Hans-Peter Bigler 21/10/2023 16:42

    Wunderbares Startrail
    Claudia, Du als ¨Himmelspezialistin¨, die Sternenbahnen sind oben konvex, dann gerad und unten konkav gezeichnet. Sowei ist das für mich klar und nachvollziehbar.
    Was mich interessiert, und da sind wir in den Diskussionen unter Fotografen nie einig, ist die gerade Linie der Himmelsäquator oder die Ekliptiklinie?
    Schön wäre es, wenn Du oder sonst jemand diese Frage beantorten könnte!
    Besten Dank und schönes Weekend
    LG Hans-Peter
    • Josef Käser 24/10/2023 20:43

      Oh je de Frau mit der geschmeidigen Feder ...(mein ich als Kompliment)

      Eine schöne Komposition übrigens dein(e) Bild(er)..



      Also....der Himmlesmechaniker bin ich ja nicht, versuche trotzdem eine Antwort.

      An Stellarium zweifle ich sicher mal nicht..

      Die gerade Sternspur liegt sicher auf dem Himmelsäquator...und zwar unabhängig von der geografischen Breite des Aufnahmeortes. Da sehe ich nirgends welche Parallelebenen.

      Jeweils bei Frühlings - und Herbstanfang schneidet die Ekliptiklinie den Himmelsäquator....oder beide haben dann dieselbe Höhe über Horizont.

      Kann ja sein, du hast die Sternspuraufnahme zu dieser Zeit gemacht.

      Und damit bin auch schon am Ende mit meinem Latein...

      LG Sepp
    • Claudia Sölter 25/10/2023 6:29

      Wow, da muss ich mich jetzt aber mal selbst korrigieren:
      Natürlich ist es der Himmelsäquator!
      Zu meiner eigenen Verwirrung trug bei, dass ich die genannte Aufnahme in Stellarium geplant hatte, in dem ich mir in Stellarium die Ekliptiklinie anzeigen ließ und das Foto ließ mich davon ausgehen, dass ich alles richtig geplant hatte.
      That's falsch – aba totally!
      ;-)
      Am Abend der Aufnahme, dem 21.10.2023 (Start gegen 21:00 Uhr), schnitt die Ekliptik den Horizont bei 240° (also grob im Süd-Westen). Ich richtete die Kamera also (auch grob) auf Südwesten aus. Das Startrail habe ich bei 11mm an APSC gemacht. Im Ergebnis hat alles für mich gut geklappt, die gerade Linie war in etwa und wie beabsichtigt diagonal und ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber.
      Tatsächlich aber hatte ich nur das Glück der Tüchtigen, aber völlig Ahnungslosen!
      Der Himmelsäquator (bzw. eine Parallele dazu) schneidet den Horizont auf dem entsprechenden Breitengrad bei 270° – also nicht allzu weit weg von 240°.
      Selbst bei 11mm an APSC hat man doch ganz schön viel auf dem Bild. Zwar habe ich einen Kompass benutzt, aber ich habe nüscht wirklich angepeilt, um am Ende mein Ergebnis auch überprüfen und abgleichen zu können.
      Fatalerweise verlief die Ekliptik zum Startzeitpunkt in einer vergrößerten Stellarium-Ansicht auch noch so halbwegs parallel zum Äquator (den ich mir aber ja gar nicht erst aufgerufen hatte, weil ich ja so herrlich ahnungslos war).
      ;-)

      @Josef Käser
      @Hans-Peter Bigler
    • Hans-Peter Bigler 25/10/2023 19:40

      WOW, da habe ich ja etwas ins Rollen gebracht!
      Ich habe mir schon lange Zeit, aber in den letzten Tagen sehr intensiv den Kopf zerbrochen welche Linie es ist. Weil ich ein Praktiker bin, muss ich mir immer alles an einem Beispiel vorstellen. Das geht so:
      Ich habe hier im FC ein Foto von Traudel Clemens gefunden. An dem kann ich jetzt realistisch nachvollziehen, dass es der Himmelsäquator sein muss:
      BLAU
      BLAU
      Traudel Clemens

      Stell Dir dieses Gitter als Rundumkäfig vor und an jedem Schnittpunkt liegt ein Stern. In der Achse des Käfigs liegt die kleine drehende Erde, und zwar genau unter dem hier gerade abgebildeten Ring(Stern), dann ist sofort klar:
      Die gerade Linie der Startrails MUSS 90° zur Erdachse liegen, anders geht es nicht.
      Wikipedia sagt:
      Die Ekliptik ist die scheinbare Bahn der Sonne am Fixsternhimmel, wie sie von der Erde aus im Laufe eines Jahres gesehen wird. In so kurzfristigen Aufnahmen von vielleich maximal 2 Stunden ist die Schiefe der Ekliptik von 23.5° nach meinem Verständnis, in unseren Aufnahmen nicht feststellbar.

      Ich bin Euch beiden zu grossem Dank verpflichtet.
      Ich wünsche Euch immer bestes Licht vor der Linse
      Liebe Grüsse aus der Schweiz, Hans-Peter
    • Josef Käser 25/10/2023 21:16

      Stimmt das Bild dient gut als Beispiel.

      Es sind ja zwei völlig unterschiedliche Bewegungen.
      Die Sternspuren stammen aus der 24 Stunden Drehung unserer Erdkugel.
      Sehr grob gesagt, befinden wir an einem Ort 12 Stunden im von der Sonne beleuchteten Himmelsausschnitt (= wenn es hell ist) und danach drehen wir 12 Stunden im von der Sonne abgewandten Bereich und können dann am dunklen Himmel die Sterne sehen.

      Die Ekliptik wird durch die jährliche Umlaufbahn um die Sonne definiert.
      So sehen wir im Winter die Sterne welche im Erd - Schattenkegel liegen. Ein halbes Jahr später nach einem halben Sonnenumlauf, zielt dieser Schattenkegel um 180° in die andere Richtung.
      Darum sehen wir im Winter andere Sterne als im Sommer.

      LG Sepp
  • smokeonthewater 21/10/2023 15:44

    Da dreht der Betrachter durch.
    LG Dieter
  • foto-frontal 21/10/2023 14:53

    Hammer Foto. Da passt alles. Licht und die Sternenbahnen sind genial.
    Tolles Foto, ich bin beeindruckt. 
    VG Roland
  • Ralf Brinkmann 21/10/2023 14:17

    Is' ja ordentlich was los. Da oben. Hier eher nicht so.
    Tolle Komposition (ich meine jetzt hinsichtlich des Kamerastandorts) und super Ergebnis!
  • Dirk Schatz 21/10/2023 14:03

    Wow, das gefällt mir sehr gut. Kannst froh sein, das sich die Satellitenschüsseln kaum bewegt haben.
    VG Dirk
  • holgeri1 21/10/2023 13:51

    Eine saubere Fotoarbeit mit einem tollen Endergebnis!
    Die Zeit und Mühen haben sich dafür gelohnt.
    LG Holger
  • Sascha.A.Schmidt 21/10/2023 13:16

    Eine beeindruckende Aufnahme. der Aufwand hat sich definitiv gelohnt und du bist mit einer tollen Aufnahme belohnt worden.
    VG Sascha