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Herbert2


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Nachtreiher

Nachtreiher sind Reiher mit gedrungener Gestalt, weichen Formen und zarten Grautönen. Im Flug ähneln sie den Rohrdommeln. Nachtreiher haben eine Körpergröße von 58 bis 70 cm, die Weibchen sind etwas kleiner. Sie haben einen untersetzten Körperbau mit vergleichsweise kurzem Hals und Beinen. Die Flügel sind breit und rund. Das Federkleid der adulten Nachtreiher ist auffällig gefärbt. Die Haube, bestehend aus wenig verlängerten Kopf- und längeren Nackenfedern, ist schwarz. Oben auf dem Rücken und den Schultern sind sie ebenfalls schwarz, der Bauch ist hellgrau bis weiß gefärbt, ansonsten sind Rumpf und Flügel unscheinbar aschgrau. Stirn und Gesicht sind weiß, der dicke Schnabel ist schwarz, die Iris ist auffällig rot. An manchen Stellen ist ihr Gesicht unbefiedert, die Haut dort ist grünlich-gelb. Die Beine der adulten Nachtreiher sind gelbgrün.
Die Jungvögel haben noch mattgraue Beine, und deren Augen sind gelblich bis bernsteinfarben. Kopf, Hals, Brust und Bauch sind braun, ocker und weiß gestreift, während die Federspitzen mit großen weißen Flecken versehen sind. Erst mit dem dritten Jahr erhalten sie das voll ausgefärbte Federkleid eines adulten Nachtreihers.
Ihr allgemeiner Ruf erinnert an die raue, heisere Stimme eines Raben und klingt wie Qua, Quak oder Quark. Dieser Ruf wird meist im Flug oder von einem hoch gelegenen Standort ausgestoßen.

Nachtreiher kommen in Europa, Afrika, Asien und Amerika vor.In Mitteleuropa waren sie im 19.Jahrhundert noch verbreitete Brutvögel.Heute sind sie vorwiegend eine südeuropäische Art . Sie kommen dort an Salz- und Brackgewässern und im Marschland vor, auch an großen Flüssen, flachen Sümpfen und an Seeufern, die großzügig mit Binsen- (Juncaceae) und Rohrkolbengewächsen (Typhaceae) überwachsen sind.
Die Unterart Nycticorax nycticorax hoactli findet man im selben Habitat, allerdings nur auf den hawaiischen Inseln. Jedoch auf der Insel Lāna'i wurde sie noch nie gesichtet.

Nachtreiher sind das ganze Jahr über sehr sozial, man findet sie meist immer zusammen mit Gleichartigen, aber auch oft mit anderen Reiherarten. Im Winter sitzen sie meist gemeinsam auf einem Ast. Sie zählen zu den Wandervögeln. Wenn es kalt ist, ziehen sie im Flug die Beine ein, um sich warm zu halten. Die Jungvögel ziehen sich bei Kälte ins Nest zurück und kauern dort zusammen. Nachtreiher verteidigen ihr Nahrungs- und Nistrevier.

In der Brutsaison verfärben sich die Beine der monogam lebenden Nachtreiher pinkfarben, zwei oder drei auffallend weiße, lange Federn reichen dann vom Nacken bis weit auf den Rücken. Während der Balz werden die Männchen aggressiver, tänzeln fast kriechend herum, Kopf geduckt, und klappern mit dem Schnabel oder greifen nach einem Zweig. Nach dem Tanz strecken sie ihren Hals weit aus, nicken mit dem Kopf immer tiefer, bis er die Höhe der Füße erreicht, dann gibt er schnalzend-zischende Geräusche von sich. Das Fuchteln mit einem Zweig oder das Putzen des Gefieders kann man zumeist zwischen den Balzgesängen beobachten. Man nimmt an, dass dieses Balzspiel andere Männchen stimuliert, selbst zu balzen. Bei einer in Kolonien brütenden Art ist das für eine erfolgreiche Fortpflanzung entscheidend. Weibchen, die sich dem balzenden Männchen nähern, werden erst mal zurückgewiesen. Wird es einem Weibchen dann doch gestattet, das Revier zu betreten, putzt das neue Pärchen sich gegenseitig, und sie klappern abwechselnd mit dem Schnabel. Ein bis zwei Tage nach der Bindung vollziehen sie die Kopulation entweder im Nest oder nahe dabei.
Sie brüten wie einige andere Reiher, zum Beispiel Kanada- (Ardea herodias) oder Seidenreiher (Egretta garzetta), in Kolonien. Etwa 30 Nester werden gewöhnlich in einen Baum gebaut, dicht am Baumstamm oder in Astgabeln. Ähnlich wie der Mangrovereiher (Butorides striatus) bauen auch Nachtreiher nur ein sehr dürftiges Nest. Dabei beginnt das Männchen mit dem Bau, es errichtet eine Zweigunterlage oder renoviert ein schon bestehendes Nest. Es trägt dann weitere Zweige, Wurzeln und Gras herbei, die dann vom Weibchen eingeflochten werden.

Commentaire 5

  • Daniela Berz 14/12/2009 10:45

    Der Text ist wirklich sehr aufschlußreich, man kann sich gut Tipps abscvhauen. Ich bin gerade am Anfang mit der Fotografie im etwas hochwertigen Bereich. Geknippst hab ich schon immer , aber jetzt schaue ich schon genauer hin um ein Motiv zu finden Augen auf. Schönes Tier , tolles Bild. Grüße Daniela
  • Herbert2 07/04/2009 7:04

    Zum Nachtreiher,
    Da war ich nicht so nahe dran den habe ich mit dem 80-400mm Nikkor Objektiv und 2x Telekonverter also 800mm Brennweite fotografiert. Bei der D-300 ergibt das dann 1200mm Brennweite. Das Bild wurde frei Hand gemacht, bei Vögel hat man die Zeit nicht da lange ein Stativ aufzubauen ausser man sitzt in einem Versteck. Den habe ich bein Gehen erspäht und er ist lange genug sitzen geblieben.
    Herbert
  • Foto-Setterich 06/04/2009 22:55

    Ein klasse Foto.
    Da warst du super nah dran.
    Gefällt mir.

    Der Vogel ist auch super interessant. Habe ich vorher noch nie gesehen.

    Klasse Arbeit.

    Gruß
    Peter
  • Astrid Nelz 05/04/2009 6:23

    Hey Herbert,
    schöne, gute und interessante Fotos
    hast Du wieder mal eingestellt.
    Tolle Arbeit von Dir.
    lg Astrid
  • HP. 04/04/2009 21:16

    Sehr gut gelungenes Bild und tolle Beschreibung.
    lg Herbert