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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Prinzess Helmchen

Prinzess Helmchen
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Mal wieder was von mir – ich war und bin derzeit uninspiriert bezüglich Fotografie und dem Schreiben von Geschichten. Derzeit stehen für mich andere Dinge im Vordergrund. Manchmal liegt aber auch einfach nur die Katze auf der Tastatur!
;-)
Diese Aufnahme stammt vom September und wurde in der Nähe von Romrod/Hessen aufgenommen. Bei dieser Tour klappte einfach alles – keine Reibungen, die ich dramaturgisch irgendwie aufbauschen könnte. Vorab war ich gespannt, ob ich den dort gesichteten Goldschakal oder den Wolf erblicken würde. Bis auf zwei unterschiedlich hohe Augenpaare in der Nacht habe ich aber nüscht erspäht.
Was schreibe ich also?
Keine Vorfälle auf der Tour, auch bedingt durch die zahlreich geleistete und freundliche Hilfe derjenigen, die mir mit meinem langen Vehikel (Fahrrad und Anhänger) beim Ein- und Aussteigen in und aus der Bahn zur Hand gingen.
Aber mir fällt noch die Geschichte von dem kleinen Mädchen ein, welches mir im letzten Jahr völlig unerwartet ihre Hilfe anbot.
Prinzess Helmchen – ca. 8 Jahre alt, Blümchenkleid, untersetzt, aber sehr wache Augen.
Der Fahrradhelm, der Helm, war ebenfalls quietschig bunt und riesig. Mir fiel spontan der Vergleich mit „Lord Helmchen“ aus „Space Balls“ ein.
Nachdem ich in der Rhön einen Einheimischen gefragt hatte, wo ich wohl am besten mit meinem ganzen Geraffel entlang fahren sollte, um nach Hilders zu gelangen, trug ich spontan Folterphantasien mit mir herum. Frag‘ doch nie jemanden, der im Gebirge wohnt, wo es flach ist!
Ich hätte ihn teeren und federn können, den Kerl.
Gerade hatte ich über viele Stunden bei Juni-Mittagssonne jedes verdammte Kilo über zwei ellenlange Steigungen auf einer Landstraße gehieft. Hunderte Autos und einige Trecker fuhren an mir vorbei, aber niemand hielt an, um wenigstens mal Hilfe anzubieten. Ich war voller Ärger, denn – sorry – das hatte ich im Jahr zuvor in Norddeutschland völlig anders erlebt. Hessen und Thüringer – für den Moment hatte ich ein Feindbild.
Da stand ich nun – ausgepowert und enttäuscht – in Hilders an einer Orientierungstafel, um den Einstieg in den Milseburg-Radweg zu erkunden.
„Kann ich Dir helfen?“
Prinzess Helmchen – ca. 8 Jahre alt, Blümchenkleid, untersetzt, aber sehr wache Augen – wie gesagt – und ganz offensichtlich ein gutes Herz. Gerade fällt mir ein: Vielleicht auch eine Masche und sie wollte eigentlich Bonbons. Egal!
Natürlich hätte ich den Weg auch selbst gefunden (habe ja auch ein Handy), aber ich erteilte ihr die angeforderte Aufgabe, mir den Weg zu erklären. Ich war gerührt!
„Da muss ich auch hin, denn ich wohne da.“
„Ok, dann fahre Du vorweg und ich hinterher. Vielen lieben Dank! Wenn wir an Eurem Haus angekommen sind, klingelst Du und ich erkläre einer Mama oder einem Papa (oder so), dass Du MICH angesprochen hast, ok?! Nicht, dass Deine Leute denken, ich hätte DICH angesprochen, ja?!“
So hamm wer’s dann auch gemacht.
Ich bedankte mich nochmals höflich und war dann mit diesem Tage einigermaßen versöhnt ... und mit den Thüringern und Hessen!
Den Milseburg-Radweg schaffte ich an diesem Tage nicht mehr komplett und übernachtete auf einer herrlichen Wiese – ich war wieder herrlich ausgepegelt und gemittelt!
:-)

nachgeführt | Einzelaufnahmen | Montage | Panorama
(TRACKED | SINGLE | COMPOSITE | PANORAMA)

Kamera:
Canon EOS 500D

Objektiv:
Samyang 14mm T3.1 (VDSLR)

Himmel (13.09.2020):
ISO 3200 • n=f/4
Panorama • 2 Reihen • 8 x Hochformat (7+1) • 1x240" pro Frame • nachgeführt

Boden (13.09.2020):
Bürgerliche Dämmerung, abends
ISO 100 • n=f/4
Panorama • 1 Reihe • 6 x Hochformat • 1/80“ pro Frame

Nachführung:
Omegon Minitrack LX3

Bearbeitung:
PTGUI • Photoshop

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