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TURQUESTEIN-BLANCRUPT (Moselle), Burgruine Turquestein/Türkstein

TURQUESTEIN-BLANCRUPT (Moselle), Burgruine Turquestein/Türkstein

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Uwe Welz


Free Account, Kaiserslautern

TURQUESTEIN-BLANCRUPT (Moselle), Burgruine Turquestein/Türkstein

Château de Turquestein / Burgruine Türkstein, « A la Haute Turquestein ».
Nordseite der Burg, westliche Hälfte. Großer, über eine Felskluft gespannter Bogen eines größeren Gebäudes. Eine Datierung ist leider kaum möglich, ohne weitere Untersuchung ist zwischen der 2. Hälfte des 13. und dem frühen 16. Jahrhundert alles denkbar. Die Spannweite des Stichbogens ist schwer zu schätzen, dürfte aber zwischen 3 und 4 Metern betragen. Ansicht von NNW.

Das Bestehen der Burg bereits um das Jahr 1000 ist unwahrscheinlich, die von der älteren Geschichtsforschung angeführten Urkunden erwiesen sich als Fälschungen. Der erste (indirekte) Nachweis ist für das Jahr 1122 überliefert mit der Nennung eines "Bezelinus advocatum de Dirckelstein". Die Verhältnisse sind recht kompliziert und nur lückenhaft überliefert, so dass ich hier auf einen geschichtlichen Abriss weitgehend verzichte.
Noch vor 1200 scheint das Lehen gänzlich in die Hände der Grafen von Dagsburg (Dabo) gelangt zu sein. Mit dem Aussterben der Grafen von Dagsburg mit dem Tod von Albert II. 1211 geriet die Vogtei und damit indirekt der Türkstein als erledigtes Lehen an das Bistum Metz.
Die Burg wird v. a. im 16. Jh. erheblich umgebaut. Erst 1600 gelangte das Lehen durch Kauf an François de Lorraine. 1634/35 wird die Burg auf Befehl von Richelieu entfestigt, sie beibt aber bis zur Französischen Revolution als Wohnsitz in Nutzung.
Die wegen ihrer Lage auf der lothringischen Seite der Vogesen recht unbekannte, am besten vom Dorf Lafrimbolle aus zu erwandernde Burgruine hat anscheinend niemals Sicherungsarbeiten erfahren, so dass die Anlage wegen Steinschlaggefahr an der Nordseite nicht ungefährlich ist. Einzelne Mauerpartien sind bereits gänzlich abgerutscht. Aber dieser verlassene Ort, an dem ich noch nie einen Menschen getroffen habe, bietet im Winter und Vorfrühling eine ganze Reihe schöner Fotomotive, trotz der ausgeprägten Überwucherung der Mauerreste.

Die Aufnahmesituation an der Nordseite des Burgfelsens ist deutlich weniger komfortabel als das Endergebnis suggeriert, denn diese "Fassade" bekommt wegen ihrer Lage praktisch nie Sonne, was auch den (hier leicht gedämpften) deutlichen "Grünstich" durch Moos und anderen Bewuchs bedingt. Der Standpunkt findet sich in einem an die aus Konglomerat bestehende Felswand anschließenden Steilhang, der dicht mit älteren Fichten bestanden ist. Da ein Stativ dorthin mühsam zu transportieren und vor allem kaum zu stellen ist, habe ich es riskiert, mit zahlreichen Bildern "aus der Hand", aber an einen Baumstamm gelehnt, zum Erfolg zu kommen. Das Seitenlicht ist mager (darf aber auch nicht heller sein!), ist aber immerhin so reichlich, dass die Überstrahlung durch den Himmel verhindert wird, die sonst kaum in der Griff zu bekommen ist.
Dank des verwendeten Nikkor PC-E-Objektivs 1:3,5/24mm war es möglich, die "stürzenden Linien" zu begrenzen; ein vollständiger Ausgleich ist hier definitiv nicht möglich. Perspektivkorrekturen wurden in der Bearbeitung keine gemacht, lediglich die Schattenzonen habe ich vorsichtig aufgehellt und das vorherrschende Grün des Moosüberzugs etwas abgedämpft, um ein differenzierteres Kontrastbild zu erhalten, das aber seine "Low Key"-Charakteristik keinesfalls einbüßen durfte.

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Exif

APN NIKON D4S
Objectif ---
Ouverture 10
Temps de pose 1/20
Focale 24.0 mm
ISO 1600