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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Wer hat's erfunden?

Der 1876 in Chur geborene Ingenieur Jakob Buchli ist Vater des nach ihm benannten Einzelachsantriebs, bei welchem über Zahnräder das Drehmoment eines im Fahrzeugrahmen einer Lokomotive gelagerten Elektromotors auf die Achse übertragen wird.

Das Ganze klingt etwas gestelzt, ist im Wesentlichen aber die Wirkungsweise des ab 1918 bei verschiedenen Lokomotiv- und Triebwagenbaureihen verwendeten Antriebes. Dieser kam überwiegend in der Schweiz und Frankreich zur Anwendung, die bekannteste deutsche Baureihe mit dieser Antriebsform war die Baureihe E 16 bzw. später 116. Die in mehreren Serien zwischen 1926 und 1933 gelieferten 21 Lokomotiven waren bis 1980 im Schnell- und Eilzugdienst anzutreffen.

Erhalten geblieben sind vier Lokomotiven im DB Museum Koblenz-Lützel (E 16 03), die oben abgebildete E 16 07 in der Lokwelt Freilassing, die E 16 08 im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein und die E 16 09 im Bahnpark Augsburg.

Die E 16 07 selbst war zwischen 1927 und 1974 im Einsatz, ihr letztes Einsatz-Betriebswerk war Freilassing, welches die Lok überwiegend zwischen München und Salzburg einsetzte.

Weiterführende Links zum Buchli-Antrieb, seinem Erfinder und der Baureihe E 16:

https://de.wikipedia.org/wiki/Buchli-Antrieb

https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Buchli

https://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_E_16

Aufnahmedatum: Sonntag, 4. August 2019 - 12:46 Uhr

Commentaire 7

  • Thomas Reitzel 09/11/2020 9:14

    Ja, das Mysterium Buchli-Antrieb! Richtig verstanden habe auch ich es nicht wirklich, obwohl bereits im April 1973 ein Artikel im Lok-Magazin 59 erschien, der aber zum Verständnis dann doch nicht ausreichte.
    Geblieben ist bis heute die Erinnerung an die besonders gut gepflegten E16 des Bw Freilassing,
    Lokpflege
    Lokpflege
    Thomas Reitzel

    aber auch an die Buchli-Maschinen der SBB(Ae 3/6 und Ae 4/7, das Einzelstück Ae 8/14).
    Zwei Seiten
    Zwei Seiten
    Thomas Reitzel

    Leider nie gesehen dagegen die großen Buchli-Maschinen der SNCF(Achsfolge 2´Do2´) in ihren verschiedenen Ausführungen, die ebenfalls lange in Schnellzugdiensten standen.
    BG, Tom
  • makna 08/11/2020 23:32

    Der Buchli-Antrieb ist wirklich sehr schwer zu begreifen ... ;-)
    ... auch wenn ich diese Loks ab Mitte der 60er-Jahre nahezu
    täglich sehen konnte - durchschauen konnte ich's nicht !

    Dein Portrait der Museumslok ist tadellos !!!

    BG Manfred

    DB vor 50 Jahren
    DB vor 50 Jahren
    makna
  • rail66 08/11/2020 21:25

    Ja, in der Zeit als die Eisenbahn wirklich noch eine "Eisen"bahn war und für die Anforderungen des Betriebes und nicht des Rechenstiftes gebaut wurden, entstanden etlliche, unverwüstliche Baureihen, die zum Teil bis heute noch in Betrieb stehen. Feines Bild der E 16 (116).
  • Rogam 08/11/2020 19:27

    Ich staune über die lange Einsatzzeit dieser Lokomotiven. Lässt doch darauf schliessen, dass da bei der Entwicklung und Bau dieser Maschinen hervorragende Qualität abgeliefert wurde.
    Gruss Rogam
    • Patrick Rehn 08/11/2020 19:35

      Hallo Rogam.

      Ja, mit deiner Vermutung liegst du richtig. Auch heute noch sind zahlreiche Lokomotiven auf deutschen und teilweise europäischen Gleisen im Einsatz, welche vier, fünf oder sogar sechs Jahrzehnte Einsatz "auf dem Buckel" haben. Dabei handelt es sich sowohl um Lokomotiven für Sonderzüge und Museumsbahnen, aber auch für den ganz regulären Einsatz.

      Bei der Deutschen Bahn werden aufgrund eines erhöhten Transportaufkommens die Elektroloks der Baureihe 151 wieder reaktiviert, welche zwischen 1972 und 1978 ausgeliefert wurden. Und bei zahlreichen Privatbahnen sind Lokomotiven der Baureihe 140 (Baujahr: ab 1957) immer noch und zuverlässig im Einsatz.

      Wie lange noch?
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      Patrick Rehn

      Die eine muss, die andere darf...
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      Patrick Rehn

      Pflegebedürftig, aber unverwüstlich...
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      Patrick Rehn


      Allgemein lässt sich festhalten, dass Eisenbahnfahrzeuge eine wesentlich längere Nutzungsdauer aufweisen als Pkw oder Omnibusse und in der Regel ein Vielfaches der Kilometerleistung erzielen. Mehrere Millionen Kilometer pro Fahrzeug seit der Inbetriebnahme sind dabei keine Ausnahme.

      Liebe Grüße,
      Patrick