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Zu früh um pünktlich zu sein...

Zu früh um pünktlich zu sein...

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Zu früh um pünktlich zu sein...

Das deutsche Eisenbahn-Streckennetz wird täglich von mehreren tausend Zugfahrten unterschiedlichster Art frequentiert. Nach dem Grundsatz "kein Zug fährt ohne Fahrplan", welcher den Fahrtverlauf des Zuges regelt und anhand von zulässiger Geschwindigkeit, sowie der geplanten Lok und dem Gewicht des Zuges erstellt wird ergeben sich immer wieder auch sogenannte "Trassenkonflikte" wenn sich zwei Züge zeitgleich einen Streckenabschnitt teilen sollen - was in der Praxis natürlich nicht geht und vorkommen darf.

Dadurch kann es also durchaus vorkommen, dass man einen Fahrplan hat der über größere Distanzen recht "stramm" geschrieben ist und daher das Ausfahren der Höchstgeschwindigkeit erfordert, während man woanders "bummeln" kann da man mit 50 oder 60 Stundenkilometern einem Personenzug hinterher fährt.

In Bahnhöfen wo Zugfahrten beginnen und enden kommt es dabei immer wieder vor, dass kurz vor der (erhofften) Durchfahrt ein Personenzug startet der normalerweise Vorrang genießt. Musste man aufgrund dessen sein Tempo reduzieren oder sogar anhalten kann es jedoch sein, dass die Disposition in Absprache mit dem Fahrdienstleiter entscheidet, dass noch ein zweiter Zug fährt bevor man seine "Leine" wieder in Bewegung setzt.

So ging es mir vor einem Monat morgens in Göttingen: Obwohl ich nur mit zwei oder drei Minuten vor Plan unterwegs war lief ich auf den ausfahrenden Metronom Richtung Hannover auf und musste im Güterbahnhof anhalten. Kurz danach startete dann ein Dieseltriebwagen der NordWestBahn seine Fahrt nach Paderborn, welchen ich ebenfalls noch vorlassen musste. Dessen Abfahrtzeit lag nur sechs oder sieben Minuten nach der des Metronom, mein Fahrplan sah vor das "zwischen" diesen beiden Zügen durch Göttingen fahren sollte.

Wer sich die Aufnahme genauer anschaut sieht, dass der Zug aus zwei Wagengruppen bestand: Einmal 20 Staubgutwagen und am Schluss nochmals 12 Wagen mit Baustoffen. Das Gewicht lag bei über 1500 Tonnen.

Aufnahmedatum: Dienstag, 17. April 2018 - 7:17 Uhr

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