Retour à la liste
Mellinus arvensis - Kotwespe (2548)

Mellinus arvensis - Kotwespe (2548)

2 447 5

Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Mellinus arvensis - Kotwespe (2548)

Auch wenn bei den Grabwespen im Aussehen und im Verhalten einiges darauf hindeuten könnte, dass es sich tatsächlich um Wespen handelt, stehen sie systematisch den Bienen näher als den – echten – Wespen; sie werden mit den Bienen und Hummeln in der Überfamilie Apoidea zusammengefasst.
Eine der häufigsten und fast unverwechselbaren Grabwespen ist die Kotwespe Mellinus arvensis. Sie siedelt auf allen sandigen Flächen, solange diese nicht vollständig von der Vegetation eingenommen werden, vorzugsweise zwar auf solchen mit Hangneigung, ist aber auch im völlig flachen Land zu finden. Entscheidend ist offenbar die Verfügbarkeit von Beute, und daran fehlt es i.d.R. nicht. Das Beutespektrum „beschränkt“ sich auf die Fliegen, die nicht ausschließlich räuberisch leben. Das sind vor allem die obligaten und fakultativen Blütenbesucher, die koprophagen (kotfressenden) und die nekrophagen (aasfressenden) Fliegen. Man findet sie häufig auf den Kothaufen von Rindern und anderen Großsäugern, wo sie gezielt Jagd auf die Fliegen machen. Sie lauern aber auch an allen anderen Orten, die Fliegen aufsuchen, etwa sonnenbeschienen Zaunlatten zum Aufwärmen, solitäre Bäume oder freiliegendes Totholz. Das Innere von Wäldern meiden sie grundsätzlich.
Die erbeuteten Fliegen sind ausschließlich für die Larven bestimmt; erwachsene Tiere ernähren sich selbst wohl nur von Nektar und Pollen. Das Weibchen gräbt bis zu 1 m tiefe Gänge in den Boden, an deren Ende mehrere seitlich abführende Brutkammern angelegt werden. Dort platziert sie je Kammer ein Ei und beschafft anschließend das Futter für die schlüpfenden Larven. Dabei geht sie mit den erbeuteten Fliegen offenbar ähnlich um wie der Bienenwolf (Philanthus triangulum) mit seiner einzigen Beuteart, der Honigbiene (Apis mellifera): Die gefangene Fliege legt sie sich so zurecht, dass sie mit den Mandibeln den Rüssel der Fliege greifen kann und presst den Fliegenkörper mit den Beinen zusammen, bis ein Flüssigkeitstropfen aus dem Rüssel tritt; den nimmt die Kotwespe als Zwischennahrung auf und transportiert die Fliege anschließend zu ihrem Nest, landet jedoch nicht direkt davor, sondern läuft das letzte Stück.

Commentaire 5

  • Sesostris 21/11/2020 16:49

    Super Makro, toller Fang ;)  Die Erklärung ist super dazu. JA der Rahmen naja ist Geschmackssache auf Bildschirm  ... ich hab da auch schon Freud und Leid damit durch *g* . Die Ausstellung würde ich mir gern mal anschauen 

    lg steffen
    • Weißwolf 22/11/2020 19:02

      Die Ausstellung ist noch im Naturparkzentrum Nossentiner / Schwinzer Heide zu sehen; und bereits länger als ursprünglich vorgesehen. Noch (2020-11-22) ist kein Endtermin angekündigt.
  • Gartenpaule 21/11/2020 0:44

    Grundsätzlich ist die Aufnahme ganz große Klasse. Leider gefällt mir der Rahmen dazu nicht, weil der zu sehr vom Motiv ablenkt. Erst in der Umschaltung erkennt man, wie detailreich die Aufnahme ist. Deine Erklärungen sind ebenfalls vom Feinsten. LG Paula
    • Weißwolf 21/11/2020 9:21

      Hallo Paula, danke für den Hinweis. Manche mögen Rahmen, andere nicht. Für meine aktuelle Fotoausstellung, die Du auf meiner Homepage (wolfserde.de) findest, hat sich die Rahmengestaltung bewährt. Du hast recht, man sieht die Details des Fotos natürlich erst, wenn die Bilder vergrößert sind. Bei der Bildgestaltung für die fc habe ich mich deshalb von den physischen Bildern der Ausstellung leiten lassen; der PC-Bildschirm ist daher nur ein Kompromiss. Beste Grüße - der Weißwolf
  • Saxon-2 20/11/2020 21:05

    Gute Info, und sehr gutes Makro.
    Gruß Saxon.

Information

Sections
Vu de 2 447
Publiée
Langue
Licence

Exif

APN NIKON D300S
Objectif Sigma Macro 105mm F2.8 EX DG OS HSM
Ouverture 22
Temps de pose 1/160
Focale 105.0 mm
ISO 100

Plébiscité par