Sarcophaga et Typhaeus (9286)
Unter den Mistkäfern (Geotrupidae) ist der Stierkäfer Typhaeus typhoeus wegen seiner Auswüchse auf dem Halsschild unverwechselbar*. Freilich sieht man das auf dem Bild nicht mehr, weil nur noch das Abdomen vorhanden ist. Wie alle Tiere (und Pflanzen) sterben natürlich auch Käfer, aber sie bleiben nicht lange liegen, denn das Protein ist viel zu wertvoll, als dass man es allein Pilzen und Bakterien überlassen könnte. Unter den Insekten gibt es eine ganze Reihe von Anwärtern, die das gerne nutzen.
Zu den ersten Interessenten gehören Fleischfliegen wie diese Sarcophaga-Art. Die adulten Fliegen ernähren sich von pflanzlichen Flüssigkeiten, etwa fauligen Früchten, Blütennektar oder Baumsaft. Ihre Eier legen sie meistens an Kadavern oder Exkrementen ab, von denen sich die Larven ernähren; einige sind auch auf lebende Wirt angewiesen.
Adulte Sarcophaga-Weibchen gehören aber zu den anautogenen Insekten, die Proteine bzw. Aminosäuren benötigen, damit die Eier reifen. Damit der Eidotter überhaupt erst angelegt werden kann, sind Kohlenhydrate essentiell. Einige der Arten nehmen Proteine mit dem Blütennektar auf und zeigen dabei eine Bindung an solche Pflanzen, die proteinreichen Nektar besitzen. Andere wiederum sind auf tierische Eiweiße spezialisiert; sie findet man folglich an Aas und Kot fressend. Dabei scheint die konkrete Proteinquelle nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, ein Käfer-Kadaver ist ebenso willkommen wie der eines größeren, etwa eines Wirbeltieres.
*https://www.fotocommunity.de/photo/colgeotyphaeus-typhoeus4973b-weisswolf/43711970
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