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#43/2024

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

Es handelt sich bei diesem Bild um eine Fotografie

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
https://www.fotocommunity.de/standards#miteinander

*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
https://fotoschule.fotocommunity.de/agora/

Commentaire 19

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 25/11/2024 7:13

    Die Diskussion hier ist nun beendet.
    Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:
    #44/2024
    #44/2024
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 23/11/2024 6:45

    framebyframe schreibt:
    "Das Foto ist im Krankenhaus beim Warten auf die Diagnose entstanden. Es ging um das Widerspiegeln und illustrieren der Gedanken, die einem bei solchen Gelegenheiten im Kopf umhergehen. Gesund oder krank sein ist hier die Frage? Es hatte stark geregnet, das Fenster nach draußen war nass und trübte den Blick sogleich; in eine unsichere Zukunft?
    Der Boden draußen schien auch in Schieflage zu kommen. Fahrräder dockten an chromglänzenden Stangen an. Manche der Fahrräder waren gleich wieder weg, andere blieben länger angekettet. Hier und da ein Farbimpuls, der nach Hoffnung ausschaute. Zeit verstrich an diesem Regentag. Der Blick aus dem Fenster soll die Situation in den Hallen der Diagnose darstellen, reduziert emotional, mehr unsicher. Der  Glanz der Chromstangen steht für die Kälte im Krankenhaus genutzter Geräte. Die Welt hängt ein bißchen schief. Damit eine etwa 'psychedelische' Wirkung entsteht, wurde das Ganze in Richtung Vivid ausgesteuert. Reflexionen im Fenster vom Kontrast her erhöht hier und da die Farbtupfer hervorgehoben. Damit wenigstens eine Senkrechte stabil wirkt, wurde links radikal abgeschnitten. Bildunwichtige Elemente durften im schwarzen Nirwana einer Vignette Abschied nehmen. Letzlich sollte das Bild nicht gar zu sehr absaufen. Durch den weißen Rahmen springen die hellen Strukturen hervor. Es soll die Polarität zwischen schlechter und guter Nachricht zuspitzen. Insgesamt ist ein Painting entstanden.

    Manche, die sich mit dem Bild beschäftigten, nahmen durchaus die richtigen Spuren auf. Danke für die Zeit hierfür.

    Gruß
    Framebyframe

    P.S.
    Ist schon interessant, was da so raus kommt. Von lexikalisch bis irritiert und ablehnend bis zustimmend und analytisch. Ist durchaus hilfreich."
  • Michael Menz 22/11/2024 12:30

    Eine große Fläche komplett mit hellem Ziegel gepflastert. In der Fläche, mittig rechts, noch zwei, wahrscheinlich gusseiserne Schachtabdeckungen für Entwässerung/Leitungen. Am oberen linken Bildrand evtl. noch ein „Gulligitter“.
    Auf der Fläche, je nach Lesart, 8 Reihen mit Fahrradbügeln. Die ersten beiden Reihen zeigen zentral zum Betrachter, hier wird der Fotograf/die Fotografin gestanden haben, die anderen Reihen zeigen nach rechts geneigt zum Betrachter.
    An den Bügeln nun Räder, die mal mit dem Lenker nach vorne, mal nach hinten zeigen. Mindestens zwei Räder haben Satteltaschen, eins einen markant orangen Korb, eins ein rötliches Behältnis vor dem Lenker.

    Der Boden wirkt an einigen Stellen feucht, hier haben sich wahrscheinlich auch kleine Pfützen gebildet.  Am oberen Bildrand zieht sich ein schemenhafter „Balken“ quer durch die oberen beiden Bügelreihen. Da er die Objekte teilweise durchscheint, ist es für mich eine Reflexion, wie sie auf einem Fenster entstehen könnte. Ich vermute, die Aufnahme wurde von Innen, rechts am Fenster stehend, nach außen gemacht. Das Fenster war evtl. auch recht klein, so dass versucht wurde von rechts möglichst „viel“ auf das Bild zu bekommen. Das Fenster selbst schien recht nass gewesen zu sein, so sind für mich gerade im unteren Bildbereich mehr „Griesel“ in den Freiflächen zu erkennen, welches für heruntergelaufenes Wasser sprechen könnte.

    Gezielte Schärfe kann ich nicht erkennen, alles wirkt verschwommen. Farbe sehr gedämpft, punktuell an Sattel- und Lenkeraufbauten, Rücklichter und Speichenreflektoren auffällig. Grafisch spannend ist für mich der Reihenbruch mit den Schachtabdeckungen. Man könnte die Räder in 3 Linien, Vorn, Mitte, Hinten sehen. Auch Dreiecke bilden, so z.B. die vorderen drei linken Räder. Oder die mit den markantesten Farbanhängen: Das mit der roten Rückblende, das mit den Speichenreflektoren, das mit dem orangen Korb.

    Mit den gedämpften Farben und der vermuteten Witterung wirkt das Ganze auf mich trist. Abweisend auch die komplett zugepflasterte Fläche mit den Bügelreihen, die mich an Gräberreihen auf dem Friedhof erinnern. Links oben dann vielleicht auch eine Fahrradleiche, um die sich niemand mehr kümmern mag. 
    Der fehlende Schärfepunkt, die Schlieren, die scheinbare Beliebigkeit der Bildelemente machen mir den Zugang schwierig. Auch empfinde ich wenig Empathie zum Ort. So hat man hoffentlich in den 80er Jahren gebaut, an einem Bahnhof, einer Bibliothek, einer Schule/Universität, oder ähnlichem Ort mit erwartbarem Fahrradzulauf. Heutzutage und in Zukunft sollte man diesen Platz wasserdurchlässig gestalten und begrünen, wie man es auch von Privatmenschen im Garten erwartet.

    So gibt es hier für mich auch die kleine Botschaft, dass öffentliche Räume so aussehen, wie hier schonungslos zu sehen und doch gnädig verschleiert dargestellt ist.
  • wittebuxe 20/11/2024 17:01

    Einsamkeit und Verlassenheit kommen mir in den Sinn. Warum nur? Es sind zwar viele, diese Räder, aber jedes steht für sich allein, ohne Kontakt zu seinen Artgenossen. Selbst ein angestrengtes Bemühen nutzt nichts, denn sie sind fest angebunden.

    Ich denke beim Anblick an angeleinte Hunde, deren rares Vergnügen es ist, sich sehnlichst aus ihrer Einsamkeit mit Artgenossen zusammenzutun, aber von Herrchen oder Fraulein mit strammer Leine und mit kräftigem Unterarm mit aller Gewalt gehindert werden, daran.

    Jeder, der sich zu dieser Jahreszeit auf die kalten Sättel schwingt, sollte an seine Prostata denken, die hat das nämlich gar nicht so gerne, diese irre Kälte. Ich glaube, Frauen kommen da besser weg.

    Ich kenne solche Verwahrbügel aus Andernland, da dürfen dann meist vier  zusammenstehen, beiderseits der Stahlbügel; da gibts schonmal etwas Geheddere, aber mit gutem Willen funktioniert das auch.

    Die stellenweise Buntheit erscheint mir manipuliert, aber was soll's: das sind eben die süßen Bonbons des Ganzen.

    Die Perspektive finde ich allzu passend.
    • wittebuxe 20/11/2024 21:41

      Naja, es gibt diese harten Herren-Sättel mit einem ergonomisch geformten  Loch obenauf, das passt schon. Hat aber nichts zu tun mit der fiesen Kälte an der Prostata. 

      Fahrradfahrer ziehen sich normalerweise keine wollene, lange Unterhose an :-)
      Die hindern nur. Ein Dach oder Raum wären - jedenfalls im Winter - besser für das Wohlbefinden.
    • wittebuxe 20/11/2024 23:53

      Wenn ich dir jetzt sagte, dass ich durchaus weiß, wovon ich rede, und ich  nicht gegen einen offenbar  sehr erfahrenen Prostata-Gelehrten anschreiben möchte, müsstest du dich jetzt trotzdem zufrieden zurücklehnen dürfen.
    • ShivaK 21/11/2024 11:15

      wenn sich jetzt das Agora-Team nicht meldet, würde ich die Welt nicht mehr verstehen, eine Prostataverkühlungsdiskussion unter einem Agorabild. Aber wahrscheinlich werde eher ich wieder gesperrt, weil ich nichts zum Bild gesagt habe.
      Also zum Bild: ich sehe verschwommen Fahrräder an Eisenbügeln angebunden. Das Verschwommene verbinde ich mit PS-Filtern und nicht mit Witterung.
      Das Bild ist nahezu quadratisch und eher in s/w gehalten mit kleinen bunten Einspenkseln. Oben links in dem Körbchen sehe ich einen kleinen Hund rausgucken, der Arme.
      Ein Bild, das mich insgesamt wenig berührt.
    • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 21/11/2024 11:19

      @ShivaK wir hatten gehofft, nachdem die beiden sich auf eMail Kommunikation geeinigt hatten, dass niemand weiter in diese Diskussion mit einsteigt. Es macht uns ja keinen besonderen spaß, jedesmal die offtopic diskussionen wegzuklemmen, bis samstags. Naja, Du hast jetzt den "Herr Lehrer, ich weiß was" - Preis gewonnen. Die Diskussion dieses Strangs ist jetzt beendet und wir können dann wohl leider nicht mehr entspannt, sondern müssen strenger moderieren. Danke.
  • Matthias von Schramm 20/11/2024 10:11

    Ich gehe mal davon aus, dass hier der Fotografierende eine grafische Idee hatte, bevor es ihn hinzog ans "Basteln" zu gehen. Es gibt grob gesagt drei Elemente auf dem Foto. Fahrräder mit irgendwas dabei, Pflaster und Chrombügelsteher als Fahrradstationen. Von vielen Stationen sind ein paar mit einem Fahrrad belegt, im Bild sind es neun genau genommen. Über dem einerseits Kontrast gehobenen nach Nachregen aussehendem Wetter, zieht sich ein flirrender Schleier klaren Wassers, der die Linien und Strukturen bricht. Dieser Schleier hat eine sehr künstliche Wirkung.

    Ansonsten mutet das Bild an eine Mischung aus Fotografie und irgendwie digital gestaltetem Gemälde zu sein, was mit einer dicken weißen computererzeugten Umrahmung belegt wurde. Man sieht auch ein paar Farben, die Herbstlaub, Satteltaschen, Sicherheitsleuchten und Gräser aufzeigen. Ob das Foto hinter verfremdenden Glas aufgenommen worden ist, oder Ergebnis einer starken Postproduktion ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich sehe beides als möglich an.

    Ich habe selbst ein ähnliches ausladendes Gebilde an Fahrradparkmöglichkeiten vor meiner Haustür stehen, da ich an einem relativ hochfrequentierten Umsteigebahnhof wohne - dieser ist Teil des Personennahverkehrs (S-Bahn zu Bus und umgekehrt). Die sehen zwar anders aus hier die Gebilde, aber das Prinzip ist das gleiche - keine Überdachung. Daneben gibt es verschließbare Käfige für Fahrräder im Sinne einer "Fahrradstadt" in der in Wahrheit der individuelle Automobilverkehr immer mehr zunimmt. Die Einheiten steigen auf allen Seiten sozusagen.

    Es gelingt für mich einerseits ein trostloses Abbild einer Verkehrslösung zu zeigen, andererseits fehlt mir eine fotografisch ambitionierte Lösung. Die hier angebotenen "Bildstörungen" transportieren für mich keine zusätzlichen Inhalte und unterstützen auch nicht die Grundästhetik. Aus irgendwelchen mir nicht erkenntlichen Gründen arbeiten sie dagegen. Mich erinnert das sehr an sozial kritische Gemälde, in denen in einer romantischen Landschaft Kraftwerke oder Industriebestandteile standen und dem Betrachter eine wirklich sozial kritische Einlassung auf das Bild verwehrten. Jedenfalls ging mir das so. Es ist aber auch hier sichtbar, dass der/die BildautorIn etwas versucht - zumindest ein Muster von Wiederholungen und Unterbrechungen. 

    Ein beliebtes Fotomotiv ist und war es immer ein einsames Fahrrad an einer Hauswand abzubilden. Je nach Intention im morbiden oder postkartenartigen Charme. Vielleicht liegt hier der Versuch eines Gegenentwurfs vor.
  • Clara Hase 19/11/2024 23:51

    Symmetrisch angeordnete Fahrradbügel um die Vehikel sicher anzuschließen, bestreiten das gesamte foto.
    Genügend Raum, um es wieder zu entschließen und wegzurollen.


    Da hat sich in der Stadt jemand einen Kopf gemacht, wie Räder platzsparend unterzubringen sind. Ein Dach gibt es nicht.
    Jede Art von Wetter kann sich niederlassen. Auch in den Gepäcktaschen die der eine oder andere am Gepäckträger hat - oder das rosa Schutzgummi am Lenkrad, damit Kind im Körbchen sich nicht die Nase stösst. Ein paar Reflektoren blinken auf: Hallo hier stehe ich.

    In Betracht dessen, dass Autos weniger werden sollen und mehr und mehr für Radfahrer getan wird, neue Strecken, ab in den Tunnel, hoch auf eine Brücke - bin ich von diesem Anschliessplatz nicht angetan.
    Der viele Stahl - in der frostigen Jahreszeit ist eisekalt.

    Ich interpretiere, das es der 31-10- war, Halloween und jemand sämtliche Fahrradbügel mit Rasierschaum einsprühte, der nun unter dem Regen auch an den Seiten bis zum Boden als wässrige Lösung herabffliesst.
    Für das holen der Brötchen oder Einkauf, mag das Rad ja gut sein, oder um zur Bahnstation zu fahren.
    Für Junge Menschen gerne auch entlang lauter Schnellstraßen durch Parkgebiete die etwas stiller anmuten - aber Ersatz für das Auto?
    Noch drei Fragezeichen. Ziemmlich viele Ablaufroste im Boden und weisse Streifen wie Zebra - nur wozu? Und warum um Himmels Willen gibt es kein Dach über den Rädern?

    Das Format erinnert mich an Mutters Analogknipse - 9x9 mit weissem Rand.

    Trans-räder sind ja auch in. Für Kindertransporte oder Transporte schlechthin. Oder als Dreirad für Ältere die die Balance nicht mehr halten können, für all die ist hier nicht gesorgt.
    Das ist kein Alltagsdesign, das ist ein Alltagszustand!
  • Horst.F 18/11/2024 20:05

    1.   Mein Ersteindruck ist der eines Bildes, mit dem der Fotograf bei keinem der landläufig vielen im Herbst ausgelobten Wettbewerbe und auch hier in der Agora nicht auch nur einen Blumentopf gewinnen oder 10.000 Lobe einheimsen möchte. Bewußt legt er ein Foto in minderer Aufnahmegüte vor und stellt dem Betrachter damit die Aufgabe, das Schubladendenken und die herkömmlichen Bewertungskriterien zu hinterfragen. Jedenfalls verstehe ich die nachträglich gesetzte klassische Vignette und auch den klassischen breiten weißen Rahmen als augenzwinkernde Hinweise und Zugeständnisse in dieser Richtung. Es geht hier nicht ursprünglich um eine Vorlage um der Anerkennung oder um des Lobes wegen, sondern wegen des Austausches / der Rückmeldung.
    Solch ein humorvoller, selbstbewußter Umgang mit dem Bewertungsdruck und dem aufgezwungenen Lobesystem in (a-)sozialen Medien gefällt mir. Außerdem erkenne ich auf der Grundlage dieses Umgangs hier auch den Mut zum Risiko mit einem Neuentwurf, einem Versuch – ebenfalls allerbest.
    2.   Abgebildet sind in dem perspektivisch angelegten Farb-Hochkantbild einige wenige Fahrräder auf einem offensichtlich größeren (inner-)städtischen Platz in der Draufsicht, die seitlich an den im kleinformatigen Verbundpflaster verankerten Edelstahlfahrradständern abgestellt wurden. Zusätzlich scheinen sie mit Fahrradketten an den Edelstahlständern gesichert. Es könnte sich aber ebensogut um einen der Fahrradabstellplätze außerhalb der Städte entlang einer der Radschnellstraßen handeln.
    3.   Das wenige Laub im Vordergrund und die Lichtverhältnisse lassen auf kühle Herbsttemperaturen schließen. Die Edelstahloberflächen, das verchromte Fahrradmetall und die feuchten/nassen Steinflächen reflektieren passend in kalten Weißtönen. Im Kontrast dazu heben sich die noch erkennbaren Formen der schwarz, rot, gelb und blau gefärbten Fahrrad-Rahmen, -Räder, -Taschen, -Schlösser -Sicherheitsreflektoren und -Schlußleuchten ab. Als einziges Lebenszeichen leuchtet in der unteren Bildhälfte das frische Grün einiger Beikräuter auf .
    4.   Aus der Sicht der Malerei soweit ein grafisch und farblich interessanter, nahezu abstrakter Entwurf. Fotografisch betrachtet erscheint die Szenerie aber durchgängig in verminderter Bildschärfe, was seinen Grund am ehesten in Regen- oder Kondenswassereinwirkung auf das Objektiv haben könnte oder es wurde bei kalten Außentemperaturen durch eine Scheibe hindurch fotografiert, die beregnet war. Vielleicht war der Kamerafokus auch zusätzlich durch Kälteeinwirkung auf den Akku beeinträchtigt.
    5.   Im Bild herrscht kein Bilderbuchwetter, auch kein ideales Fahrradwetter vor. Es drückt insgesamt auch mit seinen o. g. ungewöhnlichen Stilmitteln aus meiner Sicht Abneigung und Mißfallen aus.
    Seinen inhaltlichen Bezugspunkt dafür zu suchen, fällt in den Aufgabenbereich des Betrachters, der Fotograf bietet im Bild mehrere an. Offensichtlich sind z. B. der Regen, die Kälte, das wenige Grün im Verhältnis zur Größe der Steinfläche und die Verwendung von Edelstahl für die Fahrradständer. Aber auch die abgelichteten Weisen, sein Fahrrad an solchen Edelstahl-Fahrradständern unter Mißachtung der Hebelgesetze abzustellen, könnten das Mißfallen des Fotografen hervorgerufen haben.
    6.   Insgesamt halte ich das Foto für einen ungewöhnlichen, interessanten Versuch, der mir in inhaltlicher Ausrichtung und Einsatz der Stilmittel stimmig erscheint und den Betrachter bewußt einbezieht und herausfordert.
  • N. Nescio 18/11/2024 17:40

    Eine nasse Fensterscheibe oder ein Softwaretool verzerrten das Bild - Fahrradreifen und Edelstahlfahrradständer sind verzerrt. 
    Das erklärt, warum mich die verwirrlichen Unschärfestellen im Bild anfangs verwirrten. Das Bild ist geprägt von dem Raster der Fahrradständer, welcher durch ab und an ein Fahrrad gestört ist. In einigen großen rechteckigen Bodenvertiefungen dürfte Regenwasser stehen. Der Platz ist gepflastert und die Radständer sind in etwa nach der Pflasterung ausgerichtet. Einige Plastikteile der Fahrräder sind künstlich eingefärbt - sonst ist das Bild s/w.

    Seit einigen Jahrzehnten gibts solche Fahrradparkplätze in Bahnhofsnähe. Moderne Zeiten treffen auf alte Plätze. Wsl sind alle Fahrräder angekettet, aber das kann ich nicht erkennen. Immerhin hat die Kommune damit die Fahrradnutzung erleichtert. Nützlich. 

    Das Bild weckt keine Emotionen in mir.. Falls das tatsächlich durch eine regennasse Scheibe aufgenommen wurde, dann ist es ein Erinnerungsfoto. Andernfalls eine Gestaltungsfingerübung.
    • fpch 18/11/2024 18:47

      Den Gedanken an die feuchte Scheibe hatte ich Anfangs auch - jedoch dann verworfen. Mich erinnert die Bildbearbeitung zu sehr an eigene Versuche, mit Hilfe von "Photomatix" HDR Bilder zu erzeugen. Beim Spielen mit den verschiedenen Reglern hatte ich ähnliche eigenartige Effekte erzeugt.
  • Gerd Scheel 18/11/2024 13:50

    Mein erster Gedanke,
    das Foto sofort zu meinen Freunden
    nach Münster senden, denn wenn man
    einmal am Bahnhof die Fahrrad-Massen gesehen hat,
    könnte davon träumen.
    Da stellt sich gleich die Frage,
    wo die glücklichen Radfahrer wohnen?
    Der Rahmen ist für mich das Besondere,
    denn es ist für Einige Erkennungszeichen.
    Ich habe 'ne ganze Zeit bei dem Foto
    verbracht, weil es ungewöhnlich ist.
  • Gerhard Körsgen 18/11/2024 13:35

    Eine große Anzahl chromfarbener Fahrradständer auf einem gepflasterten Platz,
    an dem sich auch einige Fahrräder befinden. Kurz vor der Aufnahme muss es noch
    geregnet haben denn die Steine sind dunkel und es befinden sich noch einige
    kleinere Pfützen ebendort.
    ...
    Der "Aufhänger" diese Aufnahme zu machen war anscheinend das relativ gleichmäßige
    Muster von Lichtreflektion an den Fahrradständern welches für eine gewisse
    Akzentuierung von hellen "Peaks" sorgt die den Bildraum helfen zu strukturieren.
    ...
    Sehr auffällig ist dass die Aufnahme stark per EBV bearbeitet wurde und die
    dennoch (oder gerade deshalb) stark unterdurchschnittliche technische Bildqualität.
    Bildbereiche mit verwischten Details wechseln ab mit solchen wo ein starkes
    Bildrauschen partiell erkennbar ist, die strikt schwarzweiße Pflasterfläche
    kontrastiert mit stark farbgesättigten Details der Fahrräder wie z.B. Reflektoren
    oder Pflanzengrün, weitere Akzente neben den "Lichtpeaks", die mir aber im Gegensatz
    zu diesen forciert erscheinen.
    Die Verwischungen erkläre ich mir mit (Spritz-) Wasser auf der Linse; das partielle
    Rauschen/Krisseln, das "gefühlte Colorkey" und die Randabschattungen mit
    Kontrastaufsteilung per EBV.
    Bei allen meinen Annahmen kann ich mich im Detail natürlich irren.
    Als gesichert erscheint mir allerdings dass eine solche Aufnahme nicht "out of the box"
    entstanden sein kann.
    Eine Art "künstlerische Sicht" erschließt sich mir nicht da nach meinem Empfinden die
    visuellen Komponenten nicht stimmig ineinandergreifen im Sinne einer wie auch immer
    konzeptionierten Bildsprache.
    Den Versuch ein solches "Wimmelbildmotiv" zu bewältigen sehe ich als ambitioniert an,
    denn erfahrungsgemäß erweist es sich oft als schwierig in ein vermeintliches Chaos
    eine optische Struktur visuell "verbindlich" zu implementieren.
    Die Reihung der Fahrradständer bietet dafür an sich ja einen passenden Rahmen, der
    durch die Lichtakzente darauf verstärkt wird, soweit trägt das...
    Was fehlt wären weitere grafische Elemente (oder das völlige Fehlen derer, in anderem
    Licht), eine andere, interessanter aussehende Anordnung der Fahrräder, ein völlig
    anderes Licht (starkes Sonnenlicht könnte zu grafisch ansprechenden Licht/Schatten -
    Spielen führen) und anderen Betrachtern fallen je nachdem sicher noch andere Ideen ein.
    ...
    Ich hoffe meine Einlassungen waren jetzt nicht zu "wertend", so dass agora sie so
    lesbar stehen lässt.
    Mir erscheint vorstellbar dass der/die Bildautor/in vielleicht selbst unsicher ist
    bezüglich des Fotos und gerne wissen würde was und warum da was "nicht funktioniert".
    Dahingehend war das meinerseits hier der Versuch einer fairen Besprechung.
    Danke für s Zeigen.
  • _visual_notes_ 18/11/2024 10:53

    Das Bild hat ein sehr unorthodoxes eigenwilliges 9:10-Seitenlängenverhältnis.

    Es hat einen breiten weißen Rahmen, ist stark vignettiert, insgesamt monochrom, mit einem starken Blaustich, und kleine Teile wie Reflektoren an den Fahrrädern sind andersfarbig.

    Die Pflastersteine machen erzeugen hier Muster, ebenso die Fahrradständer ... ich finde kein anderes Wort für diese verchromten Dinger, sind das Fahrradständer? Die Muster sind ungerelmäßig, was das Bild unruhig macht. Am fotogensten sind meist regelmäßige Muster, das ist aber auch schnell langweilig, und deshalb unterbrechen viele Fotografen ein Muster irgendwo, um Spannung zu erzeugen. Die beiden genannten Muster hier sind jeweils sehr unregelmäßig, dazu kommen noch die farblichen Unregelmäßigkeiten, so dass man am Ende kein wirkliches Muster mehr erkennen kann.

    Emotional habe ich dazu keinen Zugang. Ich denke, das ist das Ergebnis einer Spielerei.

    Allen eine schöne Woche.
  • fpch 18/11/2024 10:50

    Emotionale Wirkung auf mich:
    Unverständnis und Abneigung entsteht bei mir, da ich den weissen Rahmen und die Vignette bei dem Bild als stark störend empfinde. Die Vignette ist für mich viel zu stark und wird duch den weissen Rahmen zusätzlich betont, so dass bei mir der Eindruck einer amateurhaften Umsetzung des Stilmittels entsteht.

    Aussage, Geschichte des Bildes für mich:
    a: Es gibt mehr Parkplätze für Fahrräder, als benötigt werden.
    b: Lass dein Fahrrad stehen, wenn du es nur noch so verschwommen wahrnehmen kannst.
    • N. Nescio 20/11/2024 13:36

      Mich stören weder Rand, noch Vignette. Ein Rand, egal, ob deutlich, oder nicht, betont für mich immer den kompositorischen Bezug zwischen Inhalt und Rand. Der ideale Rand ist für mich das Passepartout. Randlose Bilder suggerieren für mich Zufälligkeit des Ausschnittes. Mich stört diese zerfressende Unschärfe samt ausfressenden Lichtern.
    • fpch 20/11/2024 17:01

      Da ich mir Bilder am PC Bilder immer im Vollbildmodus anschaue, ist bei meinem Monitor ein schwarzer Rahmen um das Bild zu sehen. Deswegen wirkt der kleine weisse Rahmen auf mich als störend, da quasi ein doppelter Rahmen entsteht, der vom Bild ablenkt.
      Die starke Vignette stört mich, da der Blick in die Mitte geleitet wird, um dann von der gelben Tasche am oberen Bildrand angezogen wird. Deswegen hat das Bild kein eindeutiges Zentrum, sondern mein primärer Blick hüpft irgendwie zwischen Mitte und gelber Tasche hin und her.
      Deine Meinung zum Passepartout teile ich komplett.