50 Jahre Paletten-Lastesel

50 Jahre Paletten-Lastesel

Früher war er der "Klassiker" schlechthin auf dem Schienennetz von Europas Bahnen: Der einfache zweiachsige gedeckte Güterwagen mit je einer Schiebetür auf den Längsseiten. Im Stückgutverkehr unersetzbar und auch in anderen Transportbereichen stets anzufinden. Für das Beladen mit der Stech- oder Sackkarre oder einem Hubpumpwagen ("Ameise") mehr als ausreichend, doch mit der Zeit nicht mehr wirklich fortschrittlich.

Nach und nach sind diese Wagen weitgehend "ausgestorben" und wurden zunächst durch zweiachsige Schiebewandwagen ersetzt: An den Längsseiten befanden sich nun zwei variabel verschiebbare Wände, mit denen man 50 % der Ladelänge zugänglich hatte. Dadurch konnten die Wagen natürlich wesentlich zügiger Be- und Entladen werden und der zur Verfügung stehende Stauraum besser genutzt werden. Um die Wagen auch mit leichten Gabelstaplern befahren zu können mussten die Fußbodenbeläge verstärkt werden, was somit Auswirkungen auf das Nettogewicht des Wagen und somit auch auf die maximale Zuladekapazität hatte.

Mit den Jahren nahm die Zahl der Schiebewandwagen immer mehr zu, wobei es fortan auch Exemplare in der "langen" Variante mit vier Achsen gab. Diese waren dann jedoch meist Privatwagen, welche bei den verschiedenen Vermietgesellschaften eingestellt waren und sind.

Eine dieser Gesellschaften ist die vor 50 Jahren gegründete Transwaggon AG aus dem schweizerischen Zug. Die Anfänge lagen in der Vermietung von kurzgekuppelten Flachwageneinheiten, heute verfügt man über eine Flotte von ca. 11.000 Wagen, wobei der Löwenanteil Schiebewandwagen (9.200 Stück) sind.

Auf der Transport- und Logistikmesse in München wurden verschiedene Waggontypen präsentiert, wobei man diese teilweise zum Messestand umfunktionierte. Einer der "normal" ausgestellten Wagen war der Habbiins 17 mit der Wagennummer 33 85 2740 589-2 (Halterkürzel CH-TWA), welcher zu einer seit dem vergangenen Jahr ausgelieferten Serie von 250 Wagen gehört. Bei einem Eigengewicht von 26 Tonnen können noch 64 Tonnen (also fast das 2 1/2-fache des Nettogewicht) zugeladen werden. Insgesamt 63 Euro-Paletten lassen sich im Frachtraum unterbringen.

Aufnahmedatum: Donnerstag, 7. Mai 2015 - 12:19 Uhr