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Markus Grünthaler


Free Account, Sulzbach-Rosenberg

Der Fuchsmann

Oder auch der 1. Schmelzer. Er stand im Zentrum des Geschehens, mitten in der Gieshalle, umgeben von Feuer und Eisen. Er kontrollierte in unmittelbarer Nähe der Stichlochkapelle den Fluß des Roheisens vor und nach dem Fuchs. Hier durfte sich keine Schlacke ansetzen oder der Fluß erstarren. Das hätte ein Überlaufen der Stichlochgießrinne bedeutet und Leib und Leben seiner Kameraden an den anderen Rinnen bedroht. Die größte Gefahr war hierbei jedoch ein Einlaufen von Flüßigeisen in die Wassertasse, was den schlimmsten Unfall herbeigeführt hätte den es auf einem Hochofen gibt: Die Berührung von flüssigen Eisen und Wasser.
Der Fuchsmann war ein altgedienter Ofenmann, sich seiner Verantwortung durch und durch bewußt. Es war aber auch der gefährlichste Arbeitsplatz aller Schmelzer, stand er doch genau in der Linie vor dem Abstichloch, neben ihm Gießrinnen mit flüssigen Eisen, hinter ihm die Ablaufschächte zu den Pfannen im Roheisentunnel unter der Gießhalle. Er hatte wenig Chancen zu Flucht wenn der Ofen mal das tat was er wollte...!
Dieser Schmelzer wurde beim großen Hochofenunglück 1994 an eben jener Stelle und bei der Ausübung seiner Pflicht getötet!
Mein Kollege Karl ("Kare") ruhe in Frieden!

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