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Hochburg S-Bahn Rhein-Main

Hochburg S-Bahn Rhein-Main

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Hochburg S-Bahn Rhein-Main

Die Baureihe 420 war über viele Jahre hinweg der Triebzug im S-Bahn-Verkehr schlechthin, sieht man einmal von den Stromschienen-S-Bahnen in Berlin und Hamburg ab. Für die in den 1960er und 1970er Jahren entwickelten Schnellbahn-Systeme in den Ballungsräumen München, Stuttgart, Rhein-Main und Rhein-Ruhr benötigte man leistungsfähige Fahrzeuge, die in der Lage waren ein hohes Beschleunigungs- und Bremsvermögen an den Tag zu legen, welches mit den bisher überwiegend im Nahverkehr eingesetzten lokbespannten Nahverkehrszügen nicht zu erreichen war. Hinzu kamen die heute als Taktfahrplan bekannten sogenannten „starren Fahrpläne“, welche einen festen Abstand (mindestens alle 60 Minuten, meist jedoch im 30-Minuten-Abstand, im Berufsverkehr stellenweise sogar alle 15 Minuten) bei der Häufigkeit der Fahrten vorgaben. Ein weiteres Leistungskriterium der S-Bahn waren die Stationen an denen die Züge hielten: Hier sollten der Fahrzeugboden und der Bahnsteig die selbe Höhe haben, so dass beim Fahrgastwechsel auf Stufen oder Ähnliches verzichtet werden konnte und der Ein- und Ausstieg zügig vonstatten lief. Auch sollten Kinderwagen, Fahrräder oder Rollstühle problemlos und schnell in die Züge gelangen um die Haltezeiten an den Bahnsteigen so kurz wie möglich zu halten.

Doch mit der Konzeption, Entwicklung, Fertigung und letztlich Auslieferung von weit über 460 Triebzügen der Baureihe 423 begann der Stern der Baureihe 420 zu sinken. Zwar erkannte die Deutsche Bahn recht bald, dass die Baureihe 423 bis 426 mit zahlreichen Kinderkrankheiten versehen waren, doch die Ablösung war nicht aufzuhalten. So war die S-Bahn München die erste, welche komplett auf die Baureihe 420 verzichten konnte. Grund hierfür waren die an der sogenannten „Stammstrecke“ vom Münchner Haupt- zum Ostbahnhof vorgenommenen Leistungssteigerungen durch den Einbau der Linien-Zugbeeinflussung (LZB), welche kürzere Abstände zwischen den Zugfahrten ermöglichte. Weitere große Teil der Baureihe 423 gingen zur S-Bahn Stuttgart und zuletzt nach Frankfurt zur S-Bahn Rhein-Main.

Im Raum Rhein-Ruhr fuhren die 420 nur anfangs, da man aufgrund der teilweise sehr langen Fahrtabschnitte und der fehlenden Möglichkeit zwischen den einzelnen Fahrzeugteilen zu wechseln bald wieder einen Großteil der vorhandenen S-Bahnen auf lokbespannte Züge umstellte, welche übrigens später auch bei der S-Bahn Nürnberg zum Einsatz kamen. Der 420 kehrte dann später im neuen Jahrtausend nochmals für einige Jahre zurück ins Ruhrgebiet, wurden hier jedoch durch neu abgelieferte Fahrzeuge der Baureihe 422 (eine Weiterentwicklung der Baureihe 423) abgelöst.

In Baden-Württemberg werden die 420 bald durch die Baureihe 430 abgelöst, welche die Deutsche Bahn im Zuge der gewonnenen Ausschreibung für die Region Stuttgart beschafft. Die Baureihe 430 ist übrigens eine Weiterentwicklung der Baureihe 422, da diese für eine weitere Beschaffung im größeren Stil durch das Eisenbahn-Bundesamt keine Zulassung mehr erhalten würde.

So wird die S-Bahn im Rhein-Main-Gebiet das letzte Einsatzgebiet der Baureihe 420, wobei spätestens im Dezember 2014 auch hier der letzte Triebzug dieser gelungenen und bewährten Konstruktion abgestellt wird.

Am Abend des 14. Februar 2008 ergab sich in Zusammenarbeit mit einem weiteren Kollegen die Möglichkeit in Hanau eine kleine Parade von drei Triebwagen der Baureihe 420 umzusetzen. Von links nach rechts sind hierbei der 420 800-5, der 420 754-4 und der 420 279-2 zu sehen.

Aufnahmedatum: Donnerstag, 14. Februar 2008 - 18:00 Uhr || Verwendete Kamera: Nikon D80

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Section
Dossier Bahn - Im Dienst
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Licence

Exif

APN D80
Objectif AF-S DX Zoom-Nikkor 18-135mm f/3.5-5.6G IF-ED
Ouverture 27
Temps de pose 30
Focale 32.0 mm
ISO 100