ohne Titel
Die Portraitierung schafft eine Distanz zum Betrachter, da die Aufnahme durch eine Glasscheibe aufgenommen wurde und das Gesicht nur zur Hälfte zu sehen ist.
Dennoch schafft der direkte Blickkontakt Nähe und der leicht geöffnete Mund vermittelt Entspannung und Gelassenheit. Diese Ambivalenz zwischen Distanz und Nähe ist mir wichtig und entscheidend gewesen!
EXIF-Daten:
Nikon d700
Iso 400
1/200 sek - manuelle Belichtung nach Monitordisplay
manueller Weissabgleich
50mm 1.4 Blende 2.2 - manueller Fokus
Keine Retusche, einzig im Rawkonverter Kontraste verstärkt, entsättigt.
Commentaire
39
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ilker 22/02/2012 17:43
WundervollAgora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 03/03/2011 16:05
Hier endet die Diskussion und hier ist das neue Bild der Serie.Das wunderbare dieses Fotos ist ja gerade, dass jeder Betrachter seine eigene Geschichte zum Bild erfinden kann. Das Foto deutet nur an, erzählen muss man sich die Geschichte dazu selber.
Alfons Gellweiler hat in dieser Diskussion einen bemerkenswerten Satz geschrieben; "Wenn ein Bild veröffentlicht ist gehört es mir, dem Betrachter. Entweder es erzählt mir etwas, oder es erzählt mir nichts."
Wir ergänzen - vielleicht erzählt dieses Bild eine Geschichte der Sehnsucht, vielleicht eine der Neugier, oder etwa eine der Langeweile? Was auch immer - es ist die ganz persönliche Geschichte des Betrachters.
Der Fotograf möchte ungenannt bleiben.
Euer Agora Team
Ilse Jentzsch 03/03/2011 15:44
@Wolf Schroedax:Mit einem Schmunzeln habe ich Deine kleine Geschichte gelesen, muß allerdings sagen, daß ich der Meinung bin, daß dann der Gesichtsausdruck ein ganz anderer wäre. Hier ist weder etwas von einem Erschrecken, noch von Zorn (auf die bellende Töe des Nachbarn) zu erkennen, denn diese negativen Gefühle drücken sich auch im Augenausdruck aus - und der ist hier absolut positiv.
Es grüßt
Ilse
Wolf Schroedax 03/03/2011 15:09
@Vera Böhm: Sehnsucht projeziert - Wahrnehmung rezipiert !!! Ich halte es mit der Wahrnehmung, wennich ein Bild betrachte; aber lies, was das Bild, so wie es ist, erzählen kann::::
Für deine Sehnsuchtsstory sind die Wangen nicht rot genug, und die Lippen dürften nicht halb geöffnet sein, glaube ich....
Grüße alle ! Wolf
Vera Böhm 03/03/2011 8:56
Nachdem ich die Diskussion nun weiterhin verfolgt habe, bin ich mir mit der meinerseits angeblichen Notwendigkeit eines vom Fotografen erdachten Titels nicht mehr so sicher, da man dann durch einen Titel in der Tat etwas voreingenommen ist. Übrigens, mir kämen da als Titel, außer "Sehnsucht", durchaus auch noch andere Titel in den Sinn, wie zum Beispiel "Die Unschuld", da das Mädchen so schüchtern und rein, beziehungsweise unbefleckt und unschuldig wirkt, eben wie die sogenannte "Unschuld vom Lande".Das Mädchen denkt, wenn ich mich halbwegs hinter der Gardine verstecke, dann werde ich von meinem Gegenüber nicht gesehen. Vielleicht ist es ja ein Nachbar im Haus gegenüber, für den sie schwärmt. "Heimlichkeit" fällt mir da ein, und da finde ich den Vergleich mit einem kleinen Kind (siehe @ Ute Allendoerfer) richtig passend. Aber dieses naive, halbe Versteckspiel, vom vermeintlichen "nicht Gesehen werden", praktizieren eigentlich nicht nur die "Kinder im Ausland", sondern eigentlich alle Kleinkinder, ganz egal welcher Herkunft sie sind.
@ Wolf Schroedax:
Für mich ist das Bild in der Tat ein Rohling, da keinerlei Retuschen am Bild vorgenommen wurden. Bilder, die zum Beispiel im RAW-Format aufgenommen wurden, haben von Grund auf immer einen leichten Blaustich. Ohne Bildretusche geht da eigentlich gar nichts, darum ist eine nachträgliche Bildbearbeitung in meinen Augen zwingend erforderlich. Da ich allerdings gelernte Druckvorlagenherstellerin in der Fachrichtung Reproretusche bin, sehe ich sowieso eher als ein Nichtfachmann, wie man durch Retusche ein Bild optisch noch aufwerten kann.
Zum Beispiel so wie hier bei meiner Version:
† Ute Allendoerfer 03/03/2011 7:09
Zum Bild : mein Titel wäre ganz lapidar*Mädchen mit Vorhang* gewesen.
Mich erinnert die Situation an Menschen die sich zwar fotografieren lassen aber doch das Gefühl dabei haben, das ihnen ein bisschen *Seele* abhanden kommt dabei.
Es erinnert mich auch an Kinder im Ausland die sich hinter dem Rock, oder dem Bein des Begleiters verstecken, aber doch wenigstens mit einem Auge das Geschehen beobachten wollen. (Ja ich weiss, das sieht schon anders aus, trotzdem habe ich tausend und ein Bild vor Augen mit so einer Situation)
In mir löst das Bild einige Gedanken aus, junges Mädchen wird zur Frau, das *unschuldige Gesicht* die andere Hälfte noch versteckt noch nicht entdeckt.
Das Bild hat etwas was ich mit zart, unberührt, sanft bezeichnen würde.
Bei diesem Bild wollte ich nichts ändern, nichts technisch kritisieren, es hat für mich Seele, die großen Augen von denen ich zwar nur eines wirklich sehe, der Blick den ich als fragend interpretiere.
was mir jetzt auffällt, es kann Zufall aber auch geplant sein, die sichtbare Seite mit einem Hauch von Gardine, die unsichtbare Seite Blickdicht hinter doppeltem Vorhang mit Muster, und ich ahne das das Mädel eine Hälfte ihres Wesens/Gesichtes auch hinter einem Haarvorhang verbirgt.
Diese Bild lebt für mich von dem *halbierten* Menschenkind, ich könnte es mir in sehr gross an der Wand vorstellen.
LGute
Wolf Schroedax 03/03/2011 0:14
@Andreas Hurni: -Ich verstehe nicht ganz, warum dein letzter Kommentar mindestens zur Hälfte von dir selbst handelt, also nicht wenigstens 90% vom Bild...?!@Vera Böhm: Titel ? - Z.B.: "Verdammt noch mal, lass den Hund in Ruhe !!!" (Ich schätze, dass es den Titel "Sehnsucht" mindestens 20 000 mal in der fc gibt, abgesehen davon, dass er - wenn er hier passen würde - auch unter jedes vierte Modelgesicht geschrieben werden könnte...).
@Admin: Wenn man das Bild in dieser Diskussion ändern darf, dann wird es zum Rohling. Dann könnte man einen workshop aus Agora machen: Jeder gibt seine Version ab.... Ist Agora so gemeint ???
Grüße auch ! Wolf
Andreas Hurni 02/03/2011 21:32
ich hab mir die kommentare durchgelesen und mir überlegt, was sich für mich jetzt ändert.der blick: elisabeth schiess mag recht haben, man schaut nicht mit einem auge. irgendwie finde ich dies sogar scharfsinnig und ich war einen kurzen moment unsicher ...
andererseits schreibt alfons gellweiler (15h29) "Wenn ein Bild veröffentlicht ist gehört es mir, dem Betrachter." es ist wie man es empfindet. dürfen wir dies. meine Idee ist eher ja :-)
ein weiterer punkt betrifft die blickrichtung - schaut sie den fotografen an? ich hab mir das bild nochmals angeschaut, ich finde, sie schaut vorbei, nicht in eine andere richtung aber eben auch nicht zum fotografen. knapp vorbei ist auch vorbei.
(statistisch gesehen müsste sie jetzt noch auf der anderen seite vorbeischauen um den fotografen zu betrachten)
dann ist da der kontext, braucht ein bild einen titel oder nicht. wir haben hier eine situation, in welcher nicht mal der fotograf bekannt ist. es ist meines erachtens eine eher künstliche situation, wenn ein bild ohne kontext betrachtet wird - bilder sehen wir ansonsten immer in einem umfeld, in einem zusammenhang oder versehen mit einem kommentar. ergo finde ich es schon richtig, dass der fotograf hier einen kommentar hinzufügen kann - oder eben ein titel - und dem ganzen damit eine richtung gibt.
der erste kommentar hab ich drei tage später geschrieben als der erste blick auf das bild, am donerstag hatte ich es erstmals gesehen und am sonntag den kommentar geschrieben - eher locker und schnell (, nachdem ich vorher zwei versuche als "verakademisiert" verworfen hatte). und danach raus mit dem kommentar. irgendwie war ich dann erstaunt, wie stark meine ansicht mit der beschreibung des autoren übereinstimmte, im moment des schreibens war mir dessen intention nicht dermassen klar bewusst. hatte ich mir beim ersten mal durchlesen dessen idee unbewusst zu eigen gemacht, oder war ich unabhängig zu einem ähnlichen gedanken gekommen? ich will keines von beiden ausschliessen, aber nachvollziehen kann ich die intention.
gruss
andreas
Alfons Gellweiler 01/03/2011 15:29
Diese Diskussion um »Titel« oder »ohne Titel« halte ich
für einigermaßen überflüssig. Die Intention eines Bildautors,
die in einem Titel Niederschlag finden
könnte, dieses »Was will uns der Autor damit sagen?«
hat für mich keine große Bedeutung.
Wenn ein Bild veröffentlicht ist gehört es mir, dem
Betrachter. Entweder es erzählt mir etwas, oder es
erzählt mir nichts. Ob mein Verständnis nun mit dem des
Fotografen übereinstimmt, interessiert mich
allenfalls am Rande.
Hier ist es doch so, dass das Foto offenbar vielen Anmerkenden etwas bedeutet, dass sie Ideen darin vermittelt sehen. Über diese Ideen kann man sich austauschen und aus dem Austausch Erfahrungen gewinnen.
Ein Bild, das einen Titel braucht, ist wahrscheinlich in
den meisten Fällen kein gutes Bild. Dieses braucht
offenbar einen solchen beschränkenden Titel nicht.
Wäre ein gutes Bild schlechter, wenn der Titel ihm nicht angemessen erscheint? – Wohl eher nicht!
XYniel 01/03/2011 14:29
Hmm... "Hoffen" kann ich da nicht im gesichtsausdruck finden.für mich ist der gesichtsausdruck sehr indifferent. das liegt daran, dass man gefühle aus einem gesicht vor allem anhand der augen/stirn-regien liest, wobei der mund eine unterstützende funktion dabei hat. hier sieht man nur eine hälfte, somit ist es ein paradebeispiel für interpretation des betrachters.
spiegelt man die gesichtshälften und setztsie zu einem gesicht zusammen, so kommt dabei keine "hoffnung" zu tage, sondern eher ein "narren-kastel-schau-blick", der durchaus interessant ist, ja sogar einen besonderen reiz plötzlich darstellt, zumal die proportionen sehr eigen sind. auch das gesamte bild bekommmt damit einen ganz anderen charakter... der mich irgendwie anzieht
Heinrich Wortmann 01/03/2011 13:58
jeder mag es sehen und beurteilen wie er will, ein Profie wird immer anders Urteilen.mein Vorschlag, hoffen fänd ich gut als Tittel!
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 01/03/2011 11:09
Der Fotograf macht folgende Anmerkung:ein titel ist nicht zwingend, oder erforderlich!
oft werden auch werke von "echten" künstlern nur mit titeln versehen, die die katalogisierung erleichtern. das erfolgt mit nummern, bzw mit titeln wie "frau am fenster", mann im garten", "blaue frau", "nr.23".
daher ist es eher ein plaisir, als ein fehlen
grüsse
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XYniel erwidert, heute um 10:57 Uhr
natürlich hast du recht, ein titel ist kein muss und jeder bestimmt dies selbst.
andererseits ist ein titel deswegen sehr hilfreich, weil man dann dann das erwünschte ziel und das ergebnis gegeneinander prüfen und so die "kritik" orientieren kann. der vergleich mit künstler ist da fehl am platz...
aber es stimmt... muss jeder selbst entscheiden....
Herbert Rieger 01/03/2011 10:03
Sehr schönes zartes Poirtrait.Allerdings kommt mir die linke untere Ecke zu sehr "ausgewaschen" vor. Darum würde ich das Bild unten, oben und am linken Rand beschneiden, ich meine, der Bildausdruck wird dadurch eindrdringlicher.
XYniel 01/03/2011 6:28
„Ohne Titel“, was für ein Titel!Oder soll es wirklich ein bild ohne titel sein? Der titel gibt die intention wieder, die intention sollte das mass sein, an dem ein bild gemessen wird. Wenn ich den „bezugsrahmen“ nicht offenbare, darf sich jeder seinen bezugspunkt aussuchen, sich quasi das bild zurechtinterpretieren. Vielleicht trifft man beim spekulieren das angestrebte ziel, aber auf alle fälle nimmt man damit dem betrachter die möglichkeit die vorhandene arbeit auf das gelingen hinsichtlich des gewünschte ziels zu prüfen. Ohne des fotografen ziel ist es also nur spekulation und persönliche weltsicht und sagt somit wenig über das bild aus.
Darum würde ich mir wünschen, mir nicht selbst einen titel -oder ist „ohne Titel“ ein titel? – zu kreieren, an dem ich das werk dann „messen“ soll. Der titel soll die kristallisierte intention –für mich- sein, quasi soll man zwischen titel und bildumsetzung oszillieren.
Wenn ich die beschreibung unter dem bild hernehme…
1. ambivalenz zwischen distanz & nähe aufbauen
mit den gestaltungselementen:
2. Foto durch glas = Distanz
3. Halbes gesicht = distanz
4. Blickkontakt = Nähe
5. Geöffneter mund = entspannung/gelassenheit
…muss ich sagen, dass es damit für mich in keiner weise umgesetzt ist. Da sind die gestaltungselemente zu unspezifisch, zu unkonkret, zu unsauber gewählt, sich nicht gegenseitig ergänzend.
sie könnten vieles bedeuten, aber auf ambivalenz würde ich nur sehr schwer kommen, eher auf „beobachten“ udgl.
lg XYniel
jbw 01/03/2011 0:02
Direkt aus dem Fenster sehen,oder wieder zurückgehen... auf der Mitte stehen bleiben.Dies eine Auge macht für mich das unentschlossene (offene)Verhalten von ihr aus.Gruß Jörg