Wartezeit
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1. Das Foto darf noch nicht in der fotocommunity veröffentlicht worden sein
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Commentaire
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 12/10/2018 17:39
Hier:geht es weiter.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 12/10/2018 17:38
Der Fotograf bedankt sich für die Diskussion seines Bildes.felixfoto01 11/10/2018 7:05
Früher flog ich oft. Ich saß in Warteräumen, sah Menschen die auch warteten und denen sehr langweilig war. Um das in einem Bild darzustellen, sollte das Bild interessanter werden, als der Moment. - Das geht mir durch den Kopf, wenn ich dieses Bild betrachte.Bei schwarz-weiss Bildern kommt es mir besonders darauf an, dass das Licht eine eigene Ebene hat, die beim Erzählen der Geschichte hilft.
Sind Menschen im Bild, achte ich auf die Blickrichtungen, denn das sind die Linien des Betrachters, denen er später folgen wird. (Zusätzlich zu den ohnehin sichtbaren Linien und Ebenen)
Mein Blick wird immer durch helle Stellen angezogen, die dunklen Stellen übersehe ich auch schon mal.
Wie finde ich das oben gesagte im Bild wieder?
Die Situation ist so langweilig wie man es sich vorstellen kann. Die Menschen sitzen einfach da. Ein Mann schaut nach draussen, eine Frau liegt so rum. Schaut sie in die Kamera? Ich weiß es nicht, ihre Augen erkenne ich nicht gut genug, es könnte aber sein.
Ich entwickle jedoch gerade die Meinung, dass sie liest. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der dieses Bild aufgenommen hat, fotografiert hätte, wenn er angesehen wird.
Weiter hinten im Raum sitzen zwei Frauen, eine schaut von mir aus nach Rechts, die andere nach Links. Beide haben keinen Blickkontakt, obwohl sie sich ansehen könnten. Ein weiterer Mann liest. Der einzig fröhliche Mensch hier klebt an der Wand. Ein Kind aus der Werbung.
Das Licht. Das Licht hier hat viel Potential, das der Fotograf jedoch nicht im geringsten genutzt hat. Das macht mich in der Tat tief traurig. Da leuchtet der Rucksack im Vordergrund, der überhaupt keine Aussage haben sollte. Ja, es geht um Reisen, aber dafür brauche ich keinen Rucksack, alles andere im Bild sagt mir das auch. Augen sind immer wichtig, wenn Lebewesen im Bild sind. Hier sind die Augen nicht wirklich sichtbar. Die Bildaufteilung erscheint mir eher zufällig als geplant oder gestaltet, alleine das LIcht im Gesicht des Manns rechts ist fast brauchbar, aber auch er ist offenbar nicht im Fokus. Es gibt tolle Bilder, die mich frei im Bild bewegen lassen, und mir keine Vorschriften machen. Dieses Bild versucht das auch, hat mir aber nichts zu bieten, an dem ich mich festhalten möchte und länger schauen - ausser etwas zu suchen, das mich im Bild halten könnte.
Die Reflektion am Boden, die das Logo des Flughafen zeigt, ist hier eins der wenigen Highlights dieses Bildes. Ich würde es rausnehmen aus meiner Sammlung von Momenten, die zeigen wie langweilig das Reisen an sich ist.
Mir fehlen in diesem Bild Interaktionen, Blicke zwischen den Unbekannten, überraschende Anteile, die ich nicht vorhersehen kann, oder etwas das mir eine cognitive Reibung erzeugt. Die Situation hatte Potential, aber hier wurde es nicht umgesetzt.
Wolf Schroedax 09/10/2018 21:40
Einmalig! S/W hat so seine Tückien. Für mich ist hier Vollmond::::: In allen Köpfen ist Ruh/ Auf dem Rollfeld spürest Du/ Kaum einen Wind/ Noch schweigen die Vögel alle/ Aber wart´ nur mein Kind/ Um fünf/ sechs Uhr zieh´n sie donnernd ab von der Halle.....Harja Waldaz 09/10/2018 16:46
In einem Artikel über die Streetfotografie las ich kürzlich den ironisch gemeinten Tipp, Fotos nachträglich mit Fehlern zu versehen, um das Street "authentischer" wirken zu lassen. Von daher, alles richtig gemacht, die "Fehler" mussten nicht nachträglich eingearbeitet werden.Mir gefällt das Bild, obwohl ich den halben Mann links und die halben Halbschuhe unten entfernt hätte. Das Bild strahlt für mich eine große Ruhe aus, aber keine Langeweile. Jeder nutzt die "Wartezeit" auf seine Weise. Man ruht, schaut aus dem Fenster, unterhält sich oder liest. Eine geradezu friedliche Stimmung. Die Dame auf dem Werbeplakat mit ihrem strahlenden Lachen ist hierzu ein starker Kontrast, der aber erst auf den zweiten Blick auffällt. Das ist es auch, was mich an dem halben Mann daneben stört. Er lacht ebenfalls und stört damit die Kontrastwirkung.
Das Foto ist gut belichtet, die durchgehend gute Schärfe passt und die Raumaufteilung ebenso. Ich habe zwar keinen Blickfang, aber der fehlt mir auch nicht. Das Foto verleitet mich dazu, es einfach auf mich wirken zu lassen und zu entdecken.
Als Fazit an den Fotografen, bzw, an die Fotografin: Ja, ein gutes Streetfoto.
Helge Jörn 09/10/2018 12:04
Immer schwierig in einer solchen Situation den richtigen Schnitt zu setzen. Irgendetwas ragt immer noch halb ins Bild, weil etwas anderes ganz hinein genommen werden soll. Das ist so wie einen Wald fotografieren. Ein störender Ast ragt immer ins Bild.Wenn es denn so ist, wie es ist - also noch nicht nachträglich beschnitten, wäre meine Idee, den Rahmen enger zu fassen: links etwa in der Mitte zwischen den beiden Sitzen und oben etwas oberhalb oder unterhalb der Gatenummer. Unten könnte man noch den Rucksack halbieren und die Schuhe ganz rauslassen. Aber dann ist eben die schöne Spiegelung mit dem Kofferwagen wieder angeschnitten (s.o.)
"Wartezeit" trifft die Stimmung sehr gut. Man wartet eben. Spannende Geschichten erwarte ich eher nicht.
Thomas Braunstorfinger 09/10/2018 8:47
Ich mag das Licht, den spiegelnden Trolley unten und das Festhalten einer Alltagssituation. In jedem Fall besser als ein beliebiger Schnappschuss. Mein erster Gedanke war allerdings eher bestürzend, wie kann man eine unbeteiligte aus 2 Metern so gnadenlos und unvorteilhaft ablichten. Abgeschnittene Schuhe/Rucksack und der halbe Typ links sind auch kein Pluspunkt.Gernot Heitzer 07/10/2018 20:31
Ich find schon, das es ein gutes "Streetfoto" ist. Es ist technisch perfekt und mein Blick kann ungehindert umherwandern. SW reduziert auf das wesentliche. Die Situation wirkt für mich sehr entspannt. Geschichten entstehen, so wie in der Kunst, nur im Kopf. Es gibt viele Punkte im Bild an denen mein Blick verweilen kann. Am Schnitt muß man nichts verändern. Der Blick im Bild ist geradeaus nicht hinunter nicht hinauf und das ist gut so. Ob der Rucksack und die Schuhe ganz drauf sind, spielt keine große Rolle. Es gäbe immer etwas das man noch mit ins Bild holen könnte.Die Frage der Indiskretion sehr schwer zu beantworten. Für mich ist eine faltige Stirn nicht unbedingt unvorteilhaft. Da könnten auch noch Geschichten verborgen sein.
LG
Gernot
milchschäfer2 07/10/2018 17:28
m.E.paßt zu einem street -- eben zu einer nicht gestellten Situation -- der angeschnittene Rucksack , Schuh , Person , etcSchön geordnetes Gewusel
Und hoffentlich liegen die Einverständnißerklärungen beglaubigt , gestempelt , in 3facher Ausführung , gegengezeichnet ... vor !
see ...saw... seen 07/10/2018 11:11
Zunächst ein Foto, das sich länger anzuschauen lohnt. Dafür möchte ich mich bedanken, denn das empfinde ich als einen besonders wichtigen Aspekt für ein Foto, das in Agora zur Diskussion gestellt wird.Eine monochrome, kontrastreiche Szene im Wartebereich eines Flughafens. Licht und Schatten, Spiegelungen. Abgebildet sind einzelne wartende Personen, sitzend auf Wartebänken, eine Frau im Vordergrund liegend, mit gerunzelter Stirn in Richtung des Fotografen blickend. Vor ihr steht eine Tasche.
Flughäfen sind Orte, die für spannende Geschichten taugen. Diese fehlt hier. Zwischen den abgebildeten Personen, ob real oder auf der Werbetafel links, kann ich keine (interessanten) Beziehungen erkennen. Die Szene wirkt auf mich wahllos. Ebenso das Licht, dessen harte Kontraste chaotisch auf den Objekten platziert sind.
Über ein Einverständnis insbesondere der im Vordergrund liegenden Person will ich nicht spekulieren, jedoch fühle ich mich unabhängig davon als Betrachterin des Fotos hier in Verlegenheit gebracht. Ich vergleiche es mit einer realen Situation: Befände ich mich mit oder ohne Kamera gegenüber einer Person, die mich liegend in einem Wartebereich so anblickt, verstünde ich es als Aufforderung zu mehr Diskretion. Zudem erkenne ich nichts Spannendes in der Szene, welches eine Verlockung rechtfertigen würde, sich über die eigene Verlegenheit möglicherweise hinwegsetzen zu wollen. Auch der prominent im Bild platzierte Rucksack verhilft dem Bild zu keiner Geschichte.
Edmund Hoffmann 07/10/2018 8:23
Hallo Agora. Danke, das du uns die Gelegenheit gibst, dein Foto zu diskutieren. Ich persönlich hätte also folgendes anders gemacht: Ich hätte das Bild etwas tiefer aufgenommen, so das die Schuhe und der Rucksack ganz zu sehen sind. Ich hätte etwas später ausgelöst, damit die Person am linken Bildrand verschwindet und das Plakat besser zur Wirkung kommt. Zudem finde ich das faltige Gesicht der Dame in Vordergrund unvorteilhaft. Die Schwarz/Weiß Umwandlung gefällt mir und auch die Stimmung der Wartenden ist meiner Meinung nach gut dargestellt. Die Lichtverhältnisse sind auch real und passen zu dem Foto. Wartezeit ist eben kein perfekt bearbeitetes Foto, wie man sie hier tausendfach vorfindet.Ich hoffe du bist mit meinem ehrlichen Kommentar einverstanden.LG edmund
Wolfgang Hanel 07/10/2018 8:21
Ich finde hier haste ne tolle Szene festgehalten, die S/W - Umsetzung passt hier sehr gut. Vom Schnitt her, würde es mir besser gefallen, wenn unten der Rucksack und die Schuhe ganz drauf wären, der Platz oben wäre da gewesen. Ebenso links oben die Person hätte man noch ganz drauf nehmen können. Gut gefällt mir auch das Licht- und Schattenspiel.VG Wolfgang
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 05/10/2018 19:20
Die Fotografin / Der Fotograf schreibt:"Ein 'Streetfoto", eine fotografische Impression vom Flughafen MUC.Mir gefiel es, zu beobachten und festzuhalten, wie die Leute die Zeit totschlagen.Reden, aus dem Fenster blicken, herumdösen.Jeder anders.Meine Fragen an euch:Wie hättet ihr das Foto geschnitten? Findet ihr den Schnitt okay?Ist es überladen? Oder genau richtig?Ist es in euren Augen "ein gutes Streetfoto"? Oder fehlt, irritiert, stört etwas?"