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2. Der Fotograf bleibt bis zum Schluss anonym und darf sich erst in einem Schlusskommentar äußern, den er an uns (Bilddiskussion_Intensiv@fotocommunity.net) vorher sendet.
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Commentaire
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 28/10/2016 11:38
Der Fotograf bedankt sich!hier geht es weiter:
elevatorjwo 27/10/2016 12:13
Auch ich benutze gelegentlich entsprechende Filmfilter entweder softwareseitig oder direkt in der Kamera, um bestimmte Effekte zu erzielen. Die Wahl dieser Mittel erfolgt in der Regel passend zum Motiv und passend zur gewünschten Bildaussage.Die gewünschte Bildaussage: "na denn machen wa jetzt mal analog, weil analog so eine schöne emotionale Wirkung hat." genügt dafür eigentlich nicht, weil analog eben von sich aus überhaupt keine Wirkung hat.
Das kann man hier am Bild deutlich sehen. Des genügt eben nicht, nur mal schnell einen Filter darüber zu ziehen. Für eine analoge hier wahrscheinlich gemeint, angestaubte Bildanmutung muss man schon etwas mehr tun, denn neben der Auswahl des Filmes mit den gewünschten Eigenschaften, wie Körnung, Kontrastverhalten, Grautöne usw. spielt auch die Wahl der dafür geeigneten Kamera mit einer entsprechenden Optik und nicht zuletzt die Wahl der Negativ- und Positiventwicklung eine wichtige Rolle für die spätere Bildwirkung.
Wer im Besitz eines iPhones oder iPads mit iOS ist, kann sich hier mit der HIPSTAMATIC App mal schon allein mit der unterschiedlichen Wirkung von Film-Linsenkombination befassen und die 1000en Möglichkeiten digital ausprobieren. Das ist dann zwar immer noch nicht analog aber man bekommt so eine gewisse Ahnung davon.
Eine echte analoge Fotografie erreicht man nur durch die Gestaltung des gesamten Prozesses vom Film über das Fotografieren bis hin zur Negativentwicklung der Ausbelichtung auf ein ausgewähltes Papier und dessen gezielte Positiventwicklung. Leider kann man es dann immer noch nicht in der FC zeigen. Dazu wäre dann eine Digitalisierung des Papierabzuges notwendig, was ein entsprechend aufwändiges Equipment erfordern würde, um die Qualität des Originals auch rüber zu bringen.
Nix mehr für mich. Zu viel Sauerei mit Chemikalien und zuviel Aufwand, auch finanzieller.
Ich kenne aber einige Fotografen, die das noch sehr gern und vor allem auch sehr gut machen.
Deren Bilde sehen anders aus als das hier gezeigte Pseudoanalogbild.
Gerhard Hucke 27/10/2016 10:29
Auch ich sehe die Absicht des Fotografen kritisch. Ich finde, wer ein Bild möchte, das analog aussieht, soll es einfach analog fotografieren. Einen Analog-Look gezielt nachträglich am Computer zu erzeugen, halte ich für Unfug. Das kommt mir vor, als ob ein Koch aus Nudeln unbedingt den Geschmack von Pommes frites erzeugen will. Dann doch lieber gleich das Original. Und wieso soll eigentlich eine analoge Anmutung per se eine größere emotionale Wirkung haben?Max Medl 26/10/2016 22:06
Das Motiv und die Bildgestaltung gefällt mir recht gut, dennoch würde ich links und unten schneiden, auch wenn dadurch die Wirkung der Raumtiefe etwas leiden könnte, ist m.E. aber nicht entscheidend.Analog oder digital – ist das hier die Frage oder eher das Ansinnen, ein Motiv so erscheinen zu lassen als wäre es aus einer anderen Zeit?
Dafür sorgt in erster Linie die Wahl des Motivs und der Bildinhalt und eine zeitgemäße „altmodische“ Bildgestaltung und nicht der Verzicht auf Schärfe und Tonwertumfang.
Die Umwandlung in S/W hätte gereicht.
twelve_pictures 26/10/2016 20:27
Ich teile völlig die Auffassung von Wolfgang Zeiselmair.Auch ich frage mich, warum hier die wunderschönen Augen und die schönen Züge einer sehr attraktiven Frau mit einem völlig unmotivierten pseudoanalogen Pixelmatsch überzogen werden.
Das hat sie nicht verdient - glaube ich ;-)
Üdvözlettel (Das ist Ungarisch und heißt mit freundlichen Grüßen)
Wolfgang Zeiselmair 26/10/2016 18:31
Also ich sage es mal in wenigen Zeilen: Bildfehler, Rauschen, zu hohe Kontraste, helle Punkte und so weiter und so fort sind kein Zeichen von analog. Analogbilder, zumindest solche von Fotografen die wissen was sie tun sind von bestechender Qualität. Das ist als ob Sie sagen würden, Knacksen, Knistern und Rillensprung gehören zu einer analogen LP.Auch wenn hier Grüße nicht mehr in Mode sind, ich bin halt altmodisch
Servus
Wolfgang
Bernard B.. 24/10/2016 21:16
Ich glaub’, ich bin hier im falschen Film! Sieht aus wie ein Einzelbild aus einem Film, in dem ich mich auf einmal befinden soll, Genre Narrative Fotografie. Und welche Story soll dem Betrachter hier „erzählt“ werden? Eine langfingrige Frau zwischen Tür und Angel steht zwischen zwei Räumen. Die Innenausstattung (z.B. Büsten, davon eine auf einer Säule) lässt auf die Zugehörigkeit zur gehobenen Gesellschaftsschicht schließen. Sie blickt auf einen oder mehrere andere, die im Raum stehen, sich jedoch außerhalb des Fotorahmens befinden. Mimik und Gestik der Frau können interpretiert werden als: nicht unfreundlich-offen fragend-zögernd. Der Fotograf/Betrachter des Fotos wird nicht angeblickt und kann sich so als Zuschauer eines Films vorkommen, oder als unbeachteter Beobachter eines Geschehens im privatem Bereich, voyeuristisch.Treten wir aus der im Foto dargestellten Szene heraus und betrachten nun das Foto als Objekt: Als Fotograf wollen Sie, so mein Eindruck, den Betrachter glauben machen, dass dies entweder eine Szene/Einzelaufnahme aus einem Film aus den 50ern darstellt oder einen unbemerkten Einblick in eine authentische kleine private Szene (evtl. von Angehörigen der gehobenen Gesellschaftsschicht) bietet.
Das Foto, entgegen dessen, was Sie den Betrachter glauben machen wollen, ist natürlich weder eine Filmszene aus den 50ern noch ein unbemerktes Beobachten einer privaten Szene, es ist, wie man leicht erkennt, schlicht eine Inszenierung einer recht banalen, alltäglichen Situation:
PRIVAT ODER ÖFFENTLICH? Als private Szene fragt man sich: wäre sie authentisch, fiele das Foto unter die erste Anwendung von Fotografie: private Fotos (von der Familie, Freunden etc.) können in einem dem privaten Kreis Angehörigen vertrauten und kontinuierlichem Kontext gelesen werden, auch wenn die Kamera das Ereignis aus diesem Kontext gerissen hat; es behält somit für diese Personen eine Bedeutung - anders hier:
Bei diesem öffentlichen Foto (der zweiten Anwendungsmöglichkeit) wird ein Ereignis dargestellt, das dem öffentlichen Betrachter nicht vertraut ist, das mit seiner persönlichen Lebenswelt nichts zu tun hat und insofern für ihn nicht von vornherein eine entschlüsselbare Bedeutung enthält. Der Betrachter erhält in eine Situation unerbetenen Einblick, ohne Einsicht: er erfährt im Foto nichts über die Person noch über ihr Gegenüber, noch, was vorher passierte, noch, welche Beziehungen zwischen den Beteiligten bestehen; haben sie Besuch, oder wollen sie gleich ausgehen, oder kommen sie von draußen? Wartet sie auf eine Antwort auf ihre vielleicht gerade gestellte Frage, ob Tee oder Kaffee oder andere Getränke gewünscht werden? Oder hat ihr Gegenüber ihr gerade eröffnet: Du, ich muss dir was gestehen? -
Der Betrachter kann, muss aber nicht eine Bedeutung hineininterpretieren - irgendeine, wen kümmert’s auch, was hier gespielt wird? Unbekannte bleiben sie für uns, zweidimensional, wie Schmetterlinge für immer fixiert in der Flachheit des Fotos, irreal, irrelevant.
AUTHENTISCH ODER GESTELLT? Ein weiterer Aspekt: das Foto stellt sich für mich als gestellt, inszeniert dar, sie ist vielleicht sogar ein engagiertes Model – das Foto verliert dadurch für mich jeden restlichen Anreiz, es ernst zu nehmen. -
Bei der Assoziation mit einer Filmszene drängt sich ein Vergleich mit den unbetitelten Einzelaufnahmen (Untitled Stills) von Cindy Sherman auf (z.B. die Interieurs Nr. 11, 33 und 50), in denen sie auch den Look von Filmaufnahmen der 50er anstrebte und auf denen ebenfalls nur eine Person abgebildet ist, wobei jedoch der enorme Unterschied in Shermans konzeptueller Tiefe sogleich jede weitere vergleichende Überlegung in diese Richtung erübrigt.
Andere international bekannte „inszenierende“ Fotografen wie Gregory Crewdson oder Jeff Wall verfolgen andere foto-inszenierende Konzepte, und das mag für dieses Foto für manche Betrachter neue Interpretationsansätze bieten: mit Jeff Wall könnte dieses Foto als „nahezu dokumentarisch“ bezeichnet werden, in dem Sinne, dass es mit künstlerischer Freiheit Wirklichkeit inszenierend „rekonstruiert“, wie sie subjektiv erlebt wurde - nahezu dokumentarisch, nahezu cinematografisch (aus Sicht des Fotografen; aus Sicht des Betrachters: eine Täuschung?).
Und mit einem solchen Ansatz ist man offen für diese Art von Foto, die dem Betrachter freie Bahn bei der Interpretation lässt (siehe Ihr Fototitel „...“), diese Art von Fotos, die ihn reizt mit dem Versprechen einer Geschichte, die er, brennend vor Neugier, erfahren will. Es geht in der Kunst der Neuzeit ja nicht mehr um das möglichst objektive Nachahmen der Wirklichkeit, sondern um das Ausdrücken ihrer Reflexion im Subjekt.
VORSCHLÄGE: Von Ihnen angesprochene Anregungen kann ich, wenn überhaupt, dann nur technischer Art geben, da das Bild mit Idee und deren Umsetzung steht und fällt: meines Wissens hat das Foto durchaus die optische Anmutung eines Bildes aus der Analog-Ära, mit der Umwandlung in Schwarzweiß (das Bild des Vergangenen von der Farbigkeit der Gegenwart trennend), dem reduzierten tonalen Umfang (tonal range), den relativ hohen Kontrasten, dem Bildrauschen, der allgemeinen Unschärfe.
Die Beleuchtung hätte ich vor der Aufnahme geändert, oder dann zumindest in der Nachbearbeitung verändert: die erste Lichtquelle, auf Schulterhöhe von rechts hinter Ihnen, ist so intensiv und direkt, dass der Blick sowohl von der Frau als auch der hellen Tür angezogen wird, was ablenkend wirkt; die zweite Lichtquelle, im anderen Raum rechts hinten (vom Betrachter aus gesehen) ist auch viel zu stark und direkt, so dass das Objekt im Hintergrund (Büste?) so hell ist, das es ebenfalls stört (alternativ im post-processing diese Bildpartien etwas abdunkeln); die Frau selbst ist geschickt in eher diffusem Licht gehalten.
Weiter ist es wohl ein Missverständnis, dass „analog“ hieße, dass man störende Punkte im Bild (auf der dunklen Tapete links und auf dem Kleid, auch wenn sie real vorhanden gewesen sein sollten) nicht entfernt, das war auch im Analog-Zeitalter üblich.
Ein kleines formales Bonbon sind die drei sich nach rechts weitenden V, gebildet von Armen und Schnitt des Kleides (mit eleganter Linienführung).
IDEE! Ihre Idee bei Ihrem Foto, die sie in den das Foto begleitenden Worten beschreiben, erscheint mir unklar: Sie wollen ein analoges Ergebnis erzielen = ein analoges Gefühl (Sie meinten wohl: ein Foto mit einer analogen optischen Anmutung) = emotionale Wirkung – also analog = emotional? Welchen Zusammenhang sollte es denn da geben? Wie kommen Sie auf solch eine simple, kuriose und irrige Annahme, die sie ungeprüft hinstellen?
Positiv bemerke ich die von Ihnen der Wirkung verliehene höhere Priorität gegenüber technischer Perfektion.
Und da verstricken Sie sich bei dem ganzen Foto und seiner technischen Umsetzung in einen groben Widerspruch: Sie sagen, einerseits bereit zu sein, die Technik soweit zu vernachlässigen, wie es für die Maximierung der emotionalen Wirkung sinnvoll erscheint, andererseits setzen Sie zum Vortäuschen des Einsatzes analoger Technik sehr stark auf (digitale!) Technik, indem Sie technische Fortschritte in der Fotografie für dieses Foto paradoxerweise absichtlich rückgängig machen.
Zu Ihrer Idee, mit diesem Foto eine emotionale Wirkung erreichen zu wollen: welche sollte das sein? Das Foto zeigt eine Frau in einer alltäglichen Situation, wobei Mimik und Gestik geeignet sind, den einen oder anderen Betrachter einzuladen, sich für wenige Sekunden ein passendes banales Geschichtchen vorzustellen, mehr wohl nicht.
Für mich trotz allem: ein Foto, das nur für wenige Sekunden interessiert, für ein „öffentliches“ inszeniertes Foto kein konzeptuelles Fundament, keine bei mir ankommende Aussage oder Wirkung - pure Hülle, beim zweiten Blick in sich zusammensackend. Ein Vortäuschen der Privatheit einer (banalen) Szene, ein Vortäuschen der Authentizität einer Szene (aus dem „echten“ Leben), ein Vortäuschen des Stattfindens der Szene im Analog-Zeitalter – dreimal getäuscht, keinmal enttäuscht. Tatsächlich der falsche Film.
Clara Hase 24/10/2016 1:14
das foto ist für mich ein Schnitzel aus einer Filmszene - insofern ansprechend weil man überlegt was sie bewegt. Offenbar war ein Fest -jemand ging durchs terrassen-Fenster, sie hält sich hinten die Tür offendie Augen sprechen mit jemandem, fragen jemanden, der noch im Zimmer ist. Was mag da vorgefallen sein?
soweit so gut - hat weiss Gott nicht jedes Foto, dass mir etwas derartiges einfällt.
das ist nicht nur Portrait - das ist Szene
Diese moderne art, mit Software nun den analoglook hinzubiegen - halte ich, die grad analoges einscannt und sich abrackert da einen guten touch hineinzubringen - für gelinde gesagt überflüssig.
Das ist eine junge schöne Frau, schlank dazu - aber ihre arme sehen aus wie spröde - der look stört mich nicht, so nicht, aber warum das?
_visual_notes_ 22/10/2016 21:09
Ich mag das halb-Offene und Uneindeutige des Fotos: die Frau ist eher leicht, aber nicht zu wenig bekleidet, sie wirkt nicht sehr abweisend, aber auch nicht wirklich einladend. Die Tür steht halb offen, die Details sind teilweise scharf, teilweise leicht unscharf. All das bewirkt bei mir, dass ich genauer hinsehen will, worum es denn bei der Szene geht. Insofern ein interessantes Foto für mich, immerhin. Danke dafür.Einen "Versuch zurück, mit digitalen Mitteln ein analoges Ergebnis und Gefühl zu erzielen" kann ich kaum nachvollziehen, obwohl ich auch hier in der fc viele Bekannte und Freunde haben, die sagen oder glauben, dass man zwischen analog und digital einen bedeutsamen Unterschied sieht. Ich sehe sowas nicht.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 22/10/2016 18:05
Der Fotograf schreibt:"Die Idee des Bildes geht auf den Versuch zurück, mit digitalen Mitteln ein analoges Ergebnis und Gefühl zu erzielen. Für das Endergebnis war für mich eher die emotionale Wirkung wichtiger als eine perfekte technische Ausführung.
Freue mich über jede Anregung!"