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Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird kein leichter sein

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Dieser Weg wird kein leichter sein

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Commentaire 9

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  • Pixelfärber 28/03/2014 16:34

    Vernagelter Blick, verengter Weg. - Das könnte auch auf die ungarische Regierungsarbeit zutreffen: rosarote Wirtschaftsprognosen für die Bevölkerung verkünden und vorsorglich um Milliardenhilfen bei EU und IWF bitten, Agieren am Rande des Staatsbankrotts und Einführung eines einheitlichen Einkommenssteuersatzes für Reiche und Arme von lediglich 16%, über eine bequeme 2/3-Mehrheit im Parlament verfügen und ein Mediengesetz zur Bestrafung kritischer Berichterstattung beschließen, ...

    So düster und aussichtlos wie das Foto könnte einem auch die Zukunft des Landes erscheinen. Aber vielleicht wird das Gebäude nicht abgestützt, damit da nichts einstürzt vor dem Abriss, sondern es ist eingerüstet zwecks Sanierung oder Renovierung. Im Vergleich zu anderen Ländern der EU, die unter einer Wirtschaftskrise zu leiden haben, müsste Ungarn eigentlich leichter aus der Krise herausfinden: fruchtbare Landwirtschaft, ausgebautes Autobahnnetz, starke Auslandsinvestitionen in die Industrie, vielfältiges Bildungsangebot, attraktive Tourismusziele (Plattensee, Puszta, Budapest) und die Flexibilität einer eigenen Währung.

    Dennoch wird der Weg Ungarns aus der Krise bestimmt kein leichter sein. Hingegen ist der Fußgängerweg im Foto keineswegs schwer oder schwierig, auch wenn er schmal ist. Ich finde den Titel unpassend für diesen Weg, aber das Motiv passend zur politischen und wirtschaftlichen Situation in diesem Land. Mir gefallen die Widersprüche: die edle Laterne vor der verschmierten Fassade und das Mädchen mit den leuchtend weißen Schuhen neben dem geschlossenen Schuhgeschäft (CIPÖ dankenswerter Weise von Janne Jahny übersetzt), das derbe Bauholz, das eine große Veränderung anzeigt, und die zierlichen Bäume, die für kontinuierliches Wachstum stehen. - Eine realistische Abbildung wäre mir jedoch lieber gewesen, weil sie bestimmt den zwiespältigen Eindruck noch verstärkt und mir die Deutung überlassen hätte, während die düstere und verdichtende Gestaltung mir eine pessimistische Deutung quasi aufdrängt.
  • Janne Jahny 25/03/2014 2:22

    Bewusst und absichtlich keine Blickführung anzubieten, das hat auch was.
    Es ist ein Bild wie ein Stempel, kräftige s/w-Kontraste und fein ziseliert. Interessant ist das Licht: ne Art Vignettierung in den Ecken und die helle Mitte.
    Mir sagen auch diese sehr prominenten Holzbretter-Kreuze zu. Zum einen wegen des Kontrastes zum Fuß der ehrwürdigen Laterne, zum anderen weil sie die eigentliche Bildgestaltung repräsentieren. So als wären sie übers Foto drüber genagelt, um den Eindruck der herunter gekommenen prekären Situation noch zu verstärken.
    Auch der Titel bekommt ein "pro" von mir. Einfach deswegen, weil ich ihn nicht wirklich verstehe, so wie man manchmal ein Gedicht nicht mit dem Verstand erfassen kann sondern nur mit dem Gefühl.

    Ein kleines Gleichnis sehe ich noch .... die weißen Schuhe, die vielleicht aus dem geschlossenen Schuhladen (ungarisch: Cipö) kommen. Auch der Sprayer würdigt den Laden mit diesem "ZUNA CIPÖ"- das wars vielleicht mal .... DIE angesagteste Schuh-Zone im Städtchen.
  • elstp 23/03/2014 12:49

    Mein Vorschlag, den Titel zu dem gesamten Refrain zu ergänzen, war eine erste Assoziation; ich bevorzuge den am Bild gezeigten Titel, weil dadurch mehr Spielraum für ein Verständnis entsteht.

    Wir sehen tatsächlich ein ,geordnetes Chaos‘:
    eine starke waagerechte Struktur, aber eine genau so gewichtige senkrechte Strukturierung. Bretter bilden und durchkreuzen Felder, und obwohl sie der Stabilisierung der Arkaden dienen sollen, heben sie eigentlich die Ordnung auf.
    Zusätzlich zieht oberhalb der Schaufenster die Brüstung als ,ordentliche‘ Verbretterung durch das Bild - aufgelockert durch das Laub der beiden Straßenbäume, und die kaum erkennbaren Baumkronen ergeben eine Art Textur, die ein schlichtes Gegengewicht am unteren Bildrand erhält.

    Geradezu wohltuend ist dieser solide, schön verzierte Fuß einer Straßenlaterne, der in seinem Gewicht keine Entsprechung findet, und neben dem die junge Passantin erst recht klein wirkt.
    Und SIE ist dadurch, dass sie mit weißen Schuhen den ,Weg‘, das Gehen, symbolisiert, sehr wichtig.

    Insofern richtet sich der Bildtitel auf das Gesamte, den Menschen in einer irritierenden Umgebung. Man braucht einige Zeit, um sich zurecht zu finden. Farben, die das Bild lebendig machen würden, wurden ausgeblendet, um eine besondere Distanz zum Betrachter herzustellen.
  • Dr. Ralf Hackmann 23/03/2014 12:22

    Auch ich kann nicht erkennen, wie Bild und Bildtitel zusammenpassen. Das Bild an sich halte ich für ein wenig durcheinander. Das Auge des Betrachters weiß gar nicht wo es hinschauen soll. Der Baum trägt nicht zur Klärung der Bildaussage bei. Und die Person läuft aus dem Bild heraus. Das Motiv an sich hat aber sicher Potential: Vielleicht wäre ein engerer Ausschnitt hilfreich; dies würde die Komplexität aus dem Bild nehmen und es dem Betrachter einfacher machen. Noch eine Anmerkung: Meiner Meinung nach steht das Bild an erster Stelle. Der Bildtitel ist meiner Meinung nach weniger wichtig.
  • Matthias von Schramm 22/03/2014 12:48

    booh ey - immer diese bedeutungsfindung zu titeln aus den medien - dazu noch so bekannten - da krieg ich wirklich zuviel. nebenbei finde ich die texte von xavier naidoo bildsprachlich wirklich eher für kitsch geeignet.

    ich möchte das bild unabhängig vom titel betrachten.
    hier liegt ein ganz tolles motiv vor. es bietet alles was das herz begehrt für den straßengucker. verschiedene schriften, einen menschen, ein seltsames haus und bäume und blätter. verschlungene linien alles hier so auf dem gedrungenen ins bild gradezu gepressten punkt werde ich erschlagen, ebenso von den harten sw kontrasten. das angedeutete muster vorne tut ein weiteres für die bildliche unordnung. das motiv ist weiterhin für mich sehr interessant, aber als foto wirkt es wie ein versuch. ich könnte mir vorstellen, dass diese chaosanordnungen (die ja in wahrheit ein geordnetes chaos darstellen) interessante und bildlich aufklärerische farben bieten. grün, holzfarben, pflasterfarben, kleiderfarben, schriftfarben. so ist es ein kleiner etwas unerklärlicher dschungel auf engem raum.
  • elstp 20/03/2014 22:09

    Gute Idee, anstelle irgendeines unwegsamen Weges als Symbol für eine schwierige Situation einen schlecht passierbaren, kaum zumutbaren Gehweg vorbei an baulichem Chaos darzustellen - eine Metapher, die sich erschließen lässt, wenn man den Titel einbezieht - ein (Geh-)Weg ,vorbei an ....‘, damit man wieder gangbareres/besseres/sichereres Terrrain erreicht

    Xavier Naidoo http://www.lyricsmode.com/lyrics/x/xavier_naidoo/dieser_weg.html


    Refrain:
    Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer.
    Nicht mit vielen wirst du dir einig sein, doch dieses Leben bietet so viel mehr.

    Lt. Refrain wird man sich nicht mit vielen so weit verständigen können, dass man sich auch selbst verstanden fühlen kann, aber immerhin ist es ein Weg - und keine Sackgasse!!!
  • Clara Hase 20/03/2014 12:10

    für die Pflanze - für die Fussgänger?
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 20/03/2014 10:35

    Ich möchte das erste Mal ein Bild zu Diskussion unter Agora einstellen.

    Fotografiert habe ich es in Budapest auf der Kiskörut, kurz nach dem Nationalmuseum.

    Mich interessiert, ob die Betrachter den Titel nachempfinden können und ob die Umsetzung passt.