Ein Durchgang
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Aram Bartholl
* 1972 in Bremen, lebt in Berlin
12 V
Material: Router, Grill, Thermogenerator, Kabel, Elektronik, Software, Datenbank
Standort: Fernmeldeturm, Spielplatz an der Mühlhäuser Straße, 48155 Münster
5 V
Material: Lagerfeuer, Holz, Stahl, Thermogenerator, Kabel, Elektronik
Standort: Wiese neben dem Theater im Pumpenhaus, Gartenstraße 123, 48147 Münster
3 V
Material: Aluminium, Acrylglas, Thermogenerator, Elektronik, LEDs, Teelichter, Stahlkette
Standort: Unterführung am Schlossplatz, Schlossplatz 46, 48143 Münster
Aram Bartholl (* 1972 Bremen, lebt in Berlin) setzt sich als Installations- und Performancekünstler mit den Möglichkeiten und Folgen zunehmender Digitalisierung auseinander. Seit den frühen 2000er Jahren beteiligt er sich aktiv an der Produktion einer digitalen Öffentlichkeit – Anonymität, Open Source und Hacking sind die entscheidenden Stichworte dieser frühen Internetgeneration. In dem Projekt Dead Drops zeigte er 2010, wie sich herkömmliche USB-Sticks als tote Briefkästen einmauern lassen, und initiierte so eine bis heute andauernde, internationale Welle von entsprechenden Eingriffen. Im Stadtraum ermöglichen die Sticks den Austausch von Daten jenseits ihrer Speicherung und algorithmischen Auswertung im Internet. Obwohl es üblich ist, dass im Netz große Datenmengen hinterlegt und verschickt werden und im privaten Gebrauch USB-Sticks von Hand zu Hand weitergegeben werden, ruft ihre Installation im öffentlichen Stadtraum Irritationen und, gemessen an dem, was ohnehin schon täglich stattfindet und stattfinden kann, irrationale Ängste hervor.
Bartholls Installationen in Münster basieren alle auf thermoelektrischen Apparaturen, die Feuer – das erste Kommunikationsmedium überhaupt – direkt in elektrische Energie umwandeln. Gleichzeitig bezieht sich der Künstler damit auf drei Bauwerke, die in der Stadtentwicklung Münsters eine bedeutende Rolle gespielt haben: die Erbauung des Schlosses (1767), des Kanalwasserpumpenwerks (1901) und die Aufsetzung einer DVB-T-Antenne (2007) auf den Fernmeldeturm. In der Unterführung zum Schlossplatz bringt Bartholl fünf Kronleuchter an, die jeweils aus zehn thermoelektrischen, mit Teelichtern betriebenen LED-Leselampen bestehen und im Katastrophenfall einen Schutzraum beleuchten könnten. Am Kulturzentrum Pumpenhaus stellt Bartholl Werkzeuge zum Aufladen von Mobiltelefonen zur Verfügung: Besucher_innen können die mit Generatoren ausgestatteten Stöcke in ein Lagerfeuer halten, um ihre Handyakkus aufzuladen. Auf dem Spielplatz am Fernmeldeturm positioniert Bartholl einen kleinen Ofen, der über einen Thermogenerator den am Turm befestigten Router ohne Internet mit Strom versorgt. Besucher_innen können sich per WLAN in eine Offline-Datenbank einloggen und dort Anleitungen für das Leben ohne Internet herunter- und eigene Dateien hochladen.
Bartholls spielerische und experimentelle Arbeiten tragen zur Entmystifizierung der Technologie bei. Sie forcieren einen kritischen, selbstbestimmten und unabhängigen Umgang mit den Möglichkeiten einer digitalen Vernetzung und beruhen auf einem Denken, das an den Begriff techn? anknüpft: Die Künste sind vereint mit dem handwerklichen Tun, den Fertigkeiten sowie mit der Bedeutung und Reflexion ihres Gegenstands.
Nicola Torke
L G N 06/05/2022 17:22
Im Hochformat wäre es so schön irdisch und käme ohne diesen Lucifer aus.Wenn schon Lucifer, Putin wäre ein würdiger Vertreter dort hinten.
Ne dann wäre das da richtig voll und damit schwarz.
Ach ja deswegen schwarze Seele.
Wir kommen der Sache näher.
Ich wünsche dir ein gutes und schönes Wochenende, der Günter.
Günter de Graph 03/01/2022 11:37
Da muss ja wirklich der Teufel seine Finger im Spiel haben.Auf dieser Seite in GROSS liegt das Bild links auf der Seite.
Vorher in KLEIN stand es richtig.
Wie geht denn SO WAS???
Liebe Grüße und weiterhin viel Freude am Hobby. Günter
Annamaria Regia 05/10/2021 17:49
bellissima.saluti Annamaria
felipe Martínez Pérez 22/11/2020 21:44
Buen encuadre.† werner weis 17/09/2020 9:41
dramatischtechnisch
-
aber magisch
visionsandpictures 21/05/2020 13:56
... beides ist sehr reizvollMauro Tomassetti 11/05/2020 9:56
Excellent picture!Jadugaar 10/05/2020 16:57
Das Licht oder auch Feuer der Erkenntnis, nie war es wichtiger als in Corona-Zeiten.Vornamen, die sehr aus der Mode gekommen sind: Lucifer, Prometheus.
Herakles, befreie uns aus der selbstverschuldeten Ungeduld sowie Vergnügungsgier und verhilf dem Vorausbedenken zur gebührenden Gültigkeit.
Kurzum: Herr, wirf Hirn vom Himmel!
HG Jadugaar
Stefan Adam 27/04/2020 12:07
Das gehört zu den Werken, die von der Skulpturen-Ausstellung in Erinnerung bleiben.Ich finde es sehr interessant, dass der Künstler hier den Bogen schlägt vom Feuer bis ins digitale Zeitalter. Gut, dass uns in der aktuellen Phase ein Leben ohne Internet nicht droht... viele wüssten nichts mehr mit sich anzufangen ;-)
Übrigens passt das mit dem "Licht am Ende des Tunnels" prima zur aktuellen "Lockerung" der Beschränkungen. Vorausgesetzt das Licht entpuppt sich nicht als entgegen kommender Schnellzug...
mheyden 27/04/2020 10:21
Ganz besondere Leuchter!Annamaria Regia 27/04/2020 10:11
Das Foto gefällt mir sehr gutmit diesem schönen Licht in der Dämmerung
Grüße Annamaria
Christoph Beranek 26/04/2020 13:26
Eine digitale Zeitreise, die durch die Finsternis zum Licht am Ende des Tunnels führt. Die LED Lampen des aufgehängten Kronleuchters erhellen den Raum nicht , sondern verleihen nur ihm Glanz und Sichtbarkeit.Und am Ende des Tunnels treffen wir auf Luzifer, der sich uns im Lichte zu erkennen gibt.Vielleicht ist er ja ganz anders als unsere Vorstellungen und Konstruktionen uns das vermittelt haben. Wer weiß das schon......?Die Erde dreht sich um die eigene Achse, das ist gut und richtig so,. Sie sollte allerdings nicht vergessen, dass sie sich auch um die Sonne dreht.
Ein starkes. eindringliches Bild, das viele Türen öffnet und Fragen aufwirft............
LG Christoph.
Markus Novak 22/04/2020 23:52
Eine beeindruckende Umsetzung, finde ich. Dein Text hat mich etwas überrascht. Zu diesem Thema hätte ich nichts von Dir erwartet. Wie immer klasse formuliert und fachkundig geschildert! Meinen Respekt dafür...und für das Bild!LG Markus
peju 17/04/2020 9:22
Heute lese ich zum Thema, wie alles zusammenhängt Interessantes aus der Astronomie.Rast doch um Sagittarius a, einem supermassiven Schwarzen Loch inmitten 'unserer' Heimatgalaxis ein Stern herum mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3% der Lichtgeschwindigkeit und bildet dabei reine Rosettenform ab, die Bahn soll ein zusätzlicher Beweis für Einsteins Relativitätstheorie sein und, es wird das Licht deutlich ins Rötliche verschoben, durch die immense Schwerkraft dort.
Der Raum ist nicht ein leeres Nichts. Er hat 'Eigenschaften'.
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist Raum die Urform der Materie, das, woraus alles besteht...
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Einstein-behaelt-Recht-Stern-rast-in-Rosettenbahn-um-Schwarzes-Loch-4703533.html
Gruß
Peter
Marina Luise 17/04/2020 8:50
Ich hätte mir das Licht wärmer vorgestellt und angenehmer - immerhin hat man bei der 'Reise' nicht viel an! :)Und Luzifer möchte man da auch nicht unbedingt treffen - wenngleich man auch nicht wie Aloisius auf der Wolke 'Hossianna' singen will!
So ne kleine Nebenrolle da oben wäre ganz nett - wo man allen Ätzern und üblen miesen Zeitgenossen mal auf den rechten( =richtigen - nicht politisch zu missverstehen) Weg führen kann, indem man sie jedesmal pitschnass regnen lässt! Würde mir Spaß machen - echt! :)))
Aber das Tote, Kalte gibt die Installation gut wieder.