Abendspiel
Der/Die FotografIn schreibt: "Abends auf dem Fussballplatz. Flutlicht, Kunstrasen, Spannung. Interessant immer wieder die kleinen Details neben dem eigentlichen Spielgeschehen."
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Commentaire
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 14/11/2021 9:42
Die Diskussion hier ist nun beendet, Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 14/11/2021 9:40
Matthias von Schramm schreibt: “Liebe Leute,herzlichen Dank für die rege Beschäftigung mit meinem Foto. Es hat mir mal wieder großen Spaß gemacht, vor allem sehr umfassende und recht genaue Analysen aus verschiedenen Blickwinkeln zu lesen. Das dem/der einen oder anderen der Zugang zu dieser Art von Reduktion fehlt, kann ich gut verstehen. Ich will auch mit dem Foto keine Überzeugungsarbeit leisten, nur zur Auseinandersetzung anregen.
Vorweg: schon als kleiner Junge haben mich grafische Effekte reduziert auf SW interessiert, ohne zu wissen was Grafik bedeutet. Ich habe oft im Dunkeln abends am Zimmerfenster gestanden und Lichter und die Dunkelheit fasziniert beobachtet. Das ist bis heute so geblieben. Zum Glück ist bis dato (ich schreibe das hier aus Termingründen bereits Donnerstagabend), der Begriff „Kunst“ der jegliche Sachdiskussion kaputt macht, selten gefallen. Dennoch ein Hinweis auf den einzigen Film von John Cage „One 11 plus 103“. Dort ist über 90 Minuten nur Licht und Schatten zu sehen und das hat mich bei der Fotografie nicht selten angeregt und mir auch geholfen meine Fotografie anders zu betrachten.
Zum Foto: ich habe am 1. September 2021 dem Frauenverbandspokalspiel SC Condor – FC St. Pauli mit meinem Fanclub beigewohnt. Das Spiel begann abends um halb acht. So war klar, dass es im Dunkeln enden würde. Im Wesentlichen benutze ich ein 2.8 70 – 200 an aps c, meiner Pentax K3 Mark III. Bei diesem Foto in der zweiten Halbzeit hatte ich die iso auf 12.800 stehen, die Blende auf 2.8 und 1/500stel bei 200mm. Deswegen ist das Bild auch schon deutlich mit Bildrauschen versehen, geschuldet meinem Nachschärfen und der FC Komprimierung, die noch dazu kommt. Man muss dazu sagen, dass die Lichtmasten sehr schwach beleuchteten und nichts mit dem gemein hatten, was man Flutlicht nennt.
Das Foto geschah, als eine Spielerin auf dem Platz behandelt werden musste, da halte ich die Kamera nicht drauf. Die Schatten der Zuschauer hatte ich schon die ganze Zeit im Auge, ich fand die Grafik mit der Linie logisch und wusste, dass ich das Fotografieren „muss“. Ich wartete bis eine Spielerin ins Bild an der Auslinie hineinlief. Mir war sofort klar, dieses Bild werde ich nicht in Farbe lassen. Die Grüninformation des Kunstrasens brauchte ich nicht und die vorderen beiden Flecken sind unschön leicht rosa. Auch die schwarzen Schatten rechts lassen Farbreste durchschimmern. Ich fokussierte auf den Vordergrund, weil ich einen Schärfeverlauf wollte ins Unscharfe hinein, die Beine im Hintergrund mussten nicht scharf sein, man erkennt sie auch so. So meine Intention.
@Remaso Bauccar
Mein Eingangstext impliziert, dass der Zusammenhang mit dem Fußball für das Foto keine Rolle spielt. Und Schatten und Lichter, die sich die ganze Zeit verändern, sind immer anders, vielleicht nicht für jeden interessant, aber nie beliebig.
@milchschäfer2
Ja, über so eine Fehlauslösung hätte ich mich auch gefreut. Ist mir bislang noch nicht geschenkt worden.
@MBodo
Genau, ich habe nur dieses eine Bild gemacht. Ob es bessere oder schlechtere Momente gab, kann ich nicht sagen.
@Jürgen W2
Vielen Dank für die ausgezeichnete Analyse, die wirklich sehr hilfreich ist. Die Füße oben sind zu viel. Und die Flecken stören auch. Sie waren aber letztlich der Grund für Agora. Denn ich wollte, dass das Bild „Fehler“ aufweist, welche ich ebenfalls als solche ansehe. Sie kommen wohl von einer Lichtquelle von rechts, es werden wohl Kleidung – Rucksack oder Fahnenteile sein, die weit vor der Naheinstellgrenze ins Bild reinragen. Die wurden von rechts angeleuchtet
@fotobücher
Genauso ist es gewesen und genauso gedacht. Die Identifizierung der Motivteile steht hinter der Grafik. Und dennoch ist es einigen gelungen so gut wie alles auf dem Bild zu erkennen. Die Flecken mag ich wie schon erwähnt auch nicht.
@HF25
Danke, aber das ist dann doch zu hoch gegriffen. Mit dem „Wesentlichen“ wirbt ein Kamerahersteller und er hat es zu einem ikonischen Begriff stilisiert. Aber schön, wenn es Dich so anspricht.
@lenmos
Die Blende ist zu weit auf und es ist das falsche Objektiv. Deswegen ist der Übergang zu abrupt – nicht der Schärfepunkt, sondern der Übergang. Die Struktur des Kunstrasens als Schärfepunkt hat es mir angetan.
@Michael Menz
Vielen Dank für Deine Mühe. Ich denke hier treffen sich tatsächlich Dein dritter Blick mit meinem ersten Blick. Übrigens ist Deine Feststellung: „Das Bild „will“ nicht gefallen, hier wird geliefert, wie gesehen“ der entscheidende Kernsatz. Top!
@Teletiger
Davon abgesehen ob man eine bewusste Gestaltung erkennt oder nicht, ist es für mich ein Gebot der Höflichkeit einem anderen Fotografen nicht das Löschen seiner Fotos zu empfehlen.
@Gardin
So allgemein ausgedrückt kann ich Dir schwer helfen. Falls noch spezielle Fragen sind, so schreib mich gerne an.
@Gerhard Körsgen
Du hast das sehr genau analysiert und das ist sehr wertvoll und hilfreich für mich. Ich bin kein Freund des Lensbabys, aber ein Altglas ohne die entsprechenden heutigen Korrekturen mit einem speziellen Charme wären hier hilfreich. Du hast Recht, dass dem Foto Präzision fehlt. Ich war zwei Mal mit Siegfried Hansen unterwegs, dessen beeindruckende Genauigkeit mich ganz unfrei machte. Aber er schneidet auch, was ich ja inzwischen stark meide.
@Eva B.
Deine spielerische Analyse ist weg vom genauen identifizieren der Dinge. Das gefällt mir ausgesprochen gut.
Bitte seht mir nach, dass ich nicht auf alle Bemerkungen eingehen kann, dazu sind es einfach zu viele.
Achja, St. Pauli hat das Spiel knapp gewonnen. Es gibt einen Bericht in meinem Blog ohne dieses Foto.
https://kurzelinks.de/ruse
Beste Grüße
Matthias”
thofoto 12/11/2021 22:23
Für mich ist das Bild voller Interpretationsspielraum! Ich sehe mich ggf. an der Bank, der Seitenlinie und binde meine Schuhe zu.Es erfolgt der Anstoß nach einem Gegentor und der Pfiff vom Schiedsrichter lässt mich kurz aufschauen! Wann werde ich eingewechselt?
Was ich nicht deuten kann, ist der Schatten im Bild, aber ich kann mich sehr gut reinfühlen.
Hier würde mich wirklich interessieren, wo der Schatten herkommt?
Wolfgang Wilhelm Itter 12/11/2021 20:28
Hallo zusammen,ach nee
war das, was mir durch den Kopf ging, als ich das Foto gesehen habe.
War wohl nicht spannend ? so was machst du - ich doch auch, wenn dir - mir langweilig ist.
Dann suche ich nach anderen Motive, die manch ein anderer Hobbyfotograf nicht macht.
Aus diesem Motiv hätte man mehr machen können.
Bis dann
wo
Karl-Heinz Wagemans 12/11/2021 16:40
Ich kann mit dem Foto nicht wirklich etwas anfangen. Es sieht so aus, als habe der Fotograf beim Gehen versehentlich auf den Auslöser gedrückt. Was das Foto ausdrücken soll bleibt nebulös!VG K.-H.
TheSebastian 10/11/2021 21:11
Bilder in denen Prozesse oder Personen im Unscharfen bleiben, geben mir die Freiheit zu interpretieren oder mir eine Geschichte dazu auszudenken. Wird der Spieler eingewechselt? Handelt es sich um einen Einwurf? Allerdings fehlt dem Bild meines Erachtens ein Hauptmotiv. Ein schmaler scharfer Bereich des Seitenstreifens genügt mir nicht. Die Schatten der Zuschauer sind mir zu unscheinbar um etwas hinein interpretieren zu können und auch zu unscheinbar gegenüber dem klobigen Schatten im Zuschauerbereich. Den hellen Fleck unten rechts finde ich irritierend. Kurzum, die Oberhälfte des Bildes gefällt mir gut! Wenn sie doch nur an einer anderen Unterhälfte hinge...jundi 10/11/2021 19:45
Was löst das Bild in mir aus? - Verwunderung und Ablehnung .VG jundi
Thomas Braunstorfinger 09/11/2021 16:20
SW ist hier genau richtig. Gute Kontraste, gute Strukturen. Dazu ein schöner Rahmen oben mit den in das Bild ragenden Körperteilen. Die fette reine weiße Linie gegenüber dem fetten zackigen schwarzen Schatten. Das Auge wird zu Zacke #5 geführt und verharrt dort in einem Zustand zwischen Ratlosigkeit und Frustration. Da gibt es nichts zu sehen. Oder veileicht doch? Ein Rätsel: was wirft so einen gezackten Schatten? Baby-Thujen? Das Bild hat für mich trotz einer gewissen Belanglosigkeit ein Maß an Rafinesse, das es über den Durchschnitt der Agoraexponate hebt.Remaso Bauccar 08/11/2021 0:40
Ja vielleicht ein Pausenbild zwischen Bulette und dem befreiendenRülpser...
Vielleicht ein Versehen- - das mit dem Fokus im Vordergrund,
vielleicht den Schalter am Telezoom für die voreinstellbaren Fokusbereiche vergessen...
Die " intessanten kleinen Details", neben dem eigentlichen Spielgeschehen "geschehen" auch nicht so richtig...
Sie bleiben in einer fast schon zähen Beliebigkeit.
Nur: Details verlangen mehr Eindeutigkeit!
Ich denke den Sportfotografen zu kennen.
Um seine "Anonymität" eventuell nicht zu gefährden, klinke ich jetzt mal hier aus...
Viel Spass noch und gute Nacht
Rainer
N. Nescio 07/11/2021 23:50
Hundert Jahre lang war man stolz die perfekte schärfeleistung des objektives ins hndertmegapixelgrossformat-vogimittigkompositionsbild zu bringen / und nun sowas :-)wittebuxe 07/11/2021 23:37
Mein Blick irrt durch das Bild: wo ist denn alles?Ah, da. Ein kleines Stückchen Kunstrasen scharf, der Rest unscharf: ein Bilderätsel also. Ob der Belag grün ist, kann ich nicht erkennen: s/w! Die Jugend spielt, der Rest schaut zu. Früher war es ungezogen, die Füße im Bild abzuschneiden, heut' ist es grad umgekehrt. Der angeschnittene Jungmensch wirft zwei Schatten, der eine vom Mond-, der andere vom Sonnenlicht. Könnte aber auch Kunst(!)licht sein.
Die Linie ist im Vergleich zur Wade eindeutig zu dick, deshalb eine leise Rüge an den Platzwart :-(
Einstmals fotografierte man, was man sah; heute das, was man nicht sieht. Und das ist viel. Ich sag mal so: der Sportredaktion im Lokalblatt würd's als Aufmacherbild nicht reichen, das Foto.
Eva B. 07/11/2021 20:12
Ich betrachte das Bild und bleibe direkt an den Schatten rechts hängen. Diese Streifen lassen mich an Pflanzen denken. Ein Palmwedel vielleicht. Oder ein anderes großes gefächertes Blatt, dass es bestimmt im Urwald gibt. Daneben noch weitere dunkle Schatten, Umrisse. Nicht genau zu erkennen.Ich gucke weiter, sehe weiße Beine, die wegzurennen scheinen. Über eine weiße Linie. Vielleicht ist man dahinter in Sicherheit...
Ein Fußballspiel, steht im Text. Dass es ein Sportfeld und irgendein Spiel ist, kann man erkennen. Was genau hier gespielt wird, ist für das Bild egal. Es lebt von den Schatten, den Beinen, den verschiedenen Elementen.
Die weiße Linie und dazu die durch die Schatten gebildete dunkle Fläche laufen nach hinten zusammen. Das erzeugt bei mir einen sog, der mich ins Bild zieht. Dazu dann dieses sehr Vage der Schatten, die Unklarheit, was genau dort lauert, ergibt für mich ein Bild, das Spaß macht. Spannend ist. Ausgewogen ist. Ich kann flächen und Linien erkunden, auf Detailsuche gehen oder meiner Fantasie freien lauf lassen.
Der weiße Fleck unten stört mich. Eine Weile versuche ich ihn ,wegzuzwinkern' aber er ist auf dem Bild, nicht auf dem Auge.
Wirkt fast ein bisschen wie Tropfen auf der Linse. Was das wohl ist? Hätte ich ihn abgeschnitten? Gehört er dazu?
Und nach einer Weile verschwindet er. Ich nehme ihn plötzlich nicht mehr wahr. Wie der blinde Fleck im Auge, ergänze ich die Schatten, die durch den Fleck verdeckt sind. Zumindest, solange ich nicht ganz gezielt zu dem Fleck hingucke. Das ist spannend. Und scheinbar gehört er somit wohl echt dazu. Eine kleine optische Täuschung im Bild oder so.
Gerhard Körsgen 07/11/2021 20:01
Interessante Aufnahme die mich spontan an einen früheren agora-Beitrag erinnert obwohl sie thematisch damit gar nichts zu tun hat. Es gibt aber bildsprachliche Parallelen:https://www.fotocommunity.de/photo/abgehoben-agora-bilddiskussion-intensiv/45405854
Wer gelegentlich mal bei abendlich ausgetragenem Amateursport am Spielfeldrand beobachtend zugegen ist kennt diese Art von Schatten den die Zuschauer am Spielfeldrand bei Flutlichtspielen werfen ganz gut.
Hier noch angereichert durch den silhouettigen Kopf eines Zuschauers am rechten Bildrand.
Diese die rechte Bildhälfte bestimmende "schwarze Phalanx" steht im Gegensatz zur grauen Spielfläche des Kunstrasens und der weißen Seitenlinie.
Das allein ist grafisch schon ansprechend obwohl "gefühlt" nur drei "Grauwerte" da sind, schwarz, grau,
weiss. Natürlich sind es mehr...
Die "Würze" geben die Beine und kleinen unscharfen Détails am oberen Bildrand.
Wenn ich meine Blickrichtungen beschreiben soll würde ich sagen: Zuerst schaue ich auf den "leeren",im halblinken unteren Vordergrund gelegenen "scharfen Fleck" des Kunstrasens, dann aufsteigend rechts hoch über die Zuschauerschatten hin zu den "hellen Bildaccessoires oben, dann absteigend die weiße "Auslinie" entlang bis ich wieder beim "scharfen Fleck" ankomme.
In der Gesamtheit gefällt mir der gewählte Bildausschnitt.
Womit ich hadere ist der Schärfepunkt, der liegt ungünstig.
Ich teile die schon anderweitig geäußerte Ansicht dass es sich hier um ein "kreatives Pausenbild" handelt da das Spielgeschehen, die "Action" vermutlich gerade nicht so viel hergab, zu weit weg war oder es sonst nicht dafür passte...aber die Grundeinstellung an der Kamera war noch da...und damit wurde dann auch diese Aufnahme gemacht.
Wäre die eigentliche Intention hier nicht die Sportdokumentation gewesen wäre theoretisch eine solche Aufnahme mit einem Lensbaby oder ähnlichem "Subjektiv" (um mal ein bewusst von vornherein bildverzerrendes Objektiv liebevoll umzuwidmen) reizvoll gewesen. Der "sweet spot" hätte nach rechts an den Rand gekonnt und alles andere wäre "schwelgerischer Kommentar" geworden.
"Hätte, hätte, Viererkette...".
Ein feiner agorabeitrag, macht mir sehr Spaß zu besprechen.
Gardin 07/11/2021 19:18
Ich sehe ein schwarz-weiß Foto, dass laut der Beschreibung auf einem Fußballplatz aufgenommen wurde. Das Foto ist im unteren Drittel scharf, der Rest des Fotos ist unscharf. Oben links verläuft eine schräge weiße Linie. Ich sehe unscharfe Beine in Kniestrümpfen, die auf die weiße Linie zulaufen. Ganz wage erkenne ich noch zwei Paar Füße. Auf dem rechten Teil des Fotos sehe ich im unteren Teil schärfer, ansonsten verschwommen diagonal verlaufend etwas, das mich an ein Palmenblatt denken lässt. Am äußersten rechten Rand sehe ich einen Schatten, der mich mit viel Fantasie an einen Affenkopf erinnern könnte. Außerdem kann ich im unteren Bereich zwei helle Flecken erkennen, die für mich immer ein Grund sind ein Foto zu löschen.So sehr ich mir Mühe gebe, ich kann nichts Gutes, Schönes, Sehenswertes oder gar Kunst in dieses Foto hineindenken. Irgendwie fühle ich mich bei der Diskussion auf den Arm genommen und steige deshalb auch hier aus. LG
Michael Menz 07/11/2021 17:17
Für mich auf den ersten Blick ein „sperriges“ Bild, das nicht meinen Sehgewohnheiten und meiner fotografischen Herangehensweise entspricht.Eine Szene aus einem (Frauen-) Fußballspiel. Für die Anerkenntnis von Ereignis und Spielgeschehen ist die Anmerkung des Bildautors (ja, männlich) hilfreich, anhand von Auslinie, Stutzen und Beschaffenheit des Platzes, aber auch für „Kenner“ eigenständig zu identifizieren.
Der Bildautor hat dieses Spiel, wie viele andere auch, gezielt ausgesucht, um am Ganzen teilzuhaben und das Gesehene zu dokumentieren. Warum also nicht Fan-Sein und fotografische Ambition miteinander verbinden. Nach der „Pflicht“ mit Nahaufnahmen und Ballaktionen, dann zwischendurch auch Aufnahmen für die „Ambition“.
Ich denke, dass es hier die Menschschatten waren, die dem Fotografen eine höhere Aufmerksamkeit Wert waren. Das Runterschwenken, Fokussieren und Erfassen aller relevanten Bildinhalte entspricht nun den Sehgewohnheiten des Bildautors.
Für mich ein Bild, dass auch auf den zweiten Blick sperrig bleibt. Symbolisch manifestiert in den Menschenschatten, die wie Speerspitzen von rechts in das Bild hineinragen. In dem schwarzen Fleck in der linken oberen Bildecke. In den weißen Flecken, wahrscheinlich Lichtreflexe, am unteren und rechten Bildrand. Im dominanten „schwarzen Fleck“ am rechten Bildrand.
Das Bild „will“ nicht gefallen, hier wird geliefert, wie gesehen.
Beim dritten Blick suche ich nach Flächen, Linien und Verbindungen.
Ich sehe drei große Flächen. Ein durch die Linie abgegrenztes Dreieck in der linken oberen Bildhälfte. Eine diagonale Spielfläche mit den Beinen der Fußballspielerin. Sowohl der Augenblick der Beinstellung, als auch die „Weißabgrenzung“ von Stutzen und Spiellinie sind für mich hier gut getroffen.
Drittens dann die schwarz dominierte Fläche von Zuschauer und Zaun.
Das gefällt mir grafisch. Wenn man möchte, kann man, neben dem offensichtlichen Dreieck in der linken oberen Bildecke, weitere Dreiecke erkennen, so z.B. der Doppelschatten der Spielerin.
Verbinde ich den schwarzen Fleck in der linken oberen Bildecke mit dem Kopfschatten am unteren, mittleren Bildrand mit dem weißen Fleck am oberen rechten Bildrand, erhalte ich ein passables Dreieck und somit weitere mögliche Blickachsen.
Vielleicht also doch ein Bild für den dritten Blick. ;-)